Der schwarze Freitag (German Edition)
handelt es sich um einen
unbekannten Hobbydetektiv.“ Tolle Berufsbezeichnung ,
dachte ich. „Aber das hat dein Mann echt gut gemacht.“
Er klopfte mir viel zu fest auf meinen Arm. „Eva, kann ich
mir den Kerl mal für ein paar ungelöste Fälle ausleihen?“
‒ „Wenn die Bezahlung stimmt, immer“, antwortete sie
und brachte ihn zur Tür.
K arin und Eva tuschelten in der Küche. Georg sagte zu mir:
„Zieh dir etwas an, sonst fallen die beiden gleich über dich
her. Auf mich kannst du nicht zählen, ich bin heute Nacht
schon mehrfach gequält worden.“ ‒ „Ich sollte mir ein
Beispiel nehmen an dir“, meinte ich. „Georg, wir gründen
eine Firma für ungelöste Fälle, nur nicht heute, sondern
bitte erst, wenn ich wieder denken kann. Kalle brauchen
wir dann auch.“ ‒ „Jan, nein“, kam es von den Frauen aus
der Küche, „wir müssen auch mal arbeiten und können
nicht nur für dich Informationen beschaffen.“ Ich
konterte: „Das Arbeiten macht ihr doch nebenbei und
Geld bekommt ihr auch noch dafür. Langweilig ist es mit
mir nicht und ein paar Millionen müssen wir auch noch
suchen.“ Es war still, dann lachte Eva so laut, dass mein
Kopf nach dem rief, womit ich gestern aufgehört hatte.
Für die Mädels gab es einen Sekt.
M it Whisky und Sekt hatte alles angefangen, damit sollte
es auch enden!
F rüh war ich heute mit meiner Eva ins Bett geklettert. Ich
sollte meinen Kopf schonen, hatte sie gesagt, aber nicht
von den restlichen Körperteilen gesprochen.
A m nächsten Morgen konnten wir wieder nicht
ausschlafen ‒ eine Gärtnerfirma rückte an. Was war das
für ein Urlaub? Wir bekamen innerhalb einer Woche
einen perfekten Garten gestaltet. „Wer zahlt das alles?“,
fragte ich den Chef dieser Gartenfirma. „Ich“, sagte er,
„für mein Geld, das ich durch Sie zurückerhalten habe.“
Dann zwinkerte er mit den Augen und sagte: „Danke, wir
sehen uns.“
D ie Fensterputzer und Teppichreiniger kamen, ein
Möbelwagen mit einer neuen Stereoanlage und einem
Flachbildschirm sowie der Brötchendienst. Irgendwo war
eine Lücke im System. „Eva, wir ziehen aus! Pack bitte, wir
gehen ins Atlantis.“
A ls ich dort anrief, lautete die Antwort: „Ja, kommen Sie.
Für Sie ist immer etwas frei, der Champagner kalt und
immer einer von den Kellnern für Ihre Wünsche in der
Nähe.“ Scheiße, dachte ich, so geht das nicht . Als Eva
gerade an dem Bericht Müller, Hamburg und Hannover saß, sie arbeitete vom Hotel aus, rief mich der
Geschäftsführer vom Atlantis zu sich, bedankte sich für
das Geld und wünschte uns noch viel Spaß hier in
Hamburg. Was soll das denn jetzt heißen? Ich konnte ihm
nicht folgen. War er die Lücke im System? Egal wo wir
hinkamen, irgendjemand sprach uns immer an und sagte:
„Danke.“
I ch musste nachdenken. Wie konnte man verhindern, dass
alle die Geldrückerstattungen mit mir in Verbindung
brachten? Ich hatte keine zündende Idee. Wir mussten
unseren Urlaub wegen der Ermittlungen noch einmal um
zwei Wochen verschieben. Ich wollte auf unser Schiff und
dann auf der Nordsee an der Küste von Cornwall entlang,
hoch nach England, Irland, Schottland und wieder zurück
nach Hamburg, dort ein paar Tage bleiben und
anschließend mit meiner Frau für ein Jahr in die Karibik
und ans Mittelmeer.
K arin, Georg, Eva und ich mussten in zwei Tagen vor dem
Oberstaatsanwalt, dem Polizeipräsidenten und dem
Bürgermeister von Hamburg erscheinen. Ein wenig hatte
ich schon Muffensausen, aber Eva war ja bei mir. Die Tage
waren schön, zumindest wenn uns gerade keiner etwas
Gutes tun wollte oder Eva mit Karin an dem Schriftkram
für diesen Fall hockte. Ich fuhr dann immer zu unserem
Schiff, machte es reisefertig und rüstete schon für die
große Fahrt. Ich hoffte jeden Tag, dass dieser Büroscheiß
ein Ende hatte. Georg kam oft vorbei, wenn ihm danach
war, und baute an der Elektronik herum. Er hatte
Satellitentelefone beschafft und schlief gerade in der
einen Kabine. Karin hatte ihn wieder einmal die halbe
Nacht nicht in Ruhe gelassen. An diesem Abend legte mir
Eva eine Gewerbeanmeldung vor und einen Vertrag, den
ich lesen sollte. „Was ist das, Schatz?“, wollte ich wissen,
schließlich war ich doch gerade dabei, Eva wieder ihre
heißgeliebten Hähnchenschenkel á la Jan zu zaubern. „Die
Grundlage für unsere neue Firma“, antwortete sie. „Die
Verträge braucht mein Chef und der Oberstaatsanwalt für
deine Abenteuer.“ ‒ „Was für Abenteuer? Ich will mit dir
in den Urlaub
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