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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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dem gestürzten Schergen mit dem Stiefel heftig ins Gesicht und hörte, wie dessen Nase mit einem unschönen Geräusch brach. Der verdrehte die Augen und wurde ohnmächtig.

Bartel hob den Kopf und blickte rasch zu Volmar, der sich mit dem auf der Straße liegenden Reiter einen Messerkampf lieferte. Volmar wich der blitzenden Klinge seines Gegners aus, der nach seinen Beinen zielte, bückte sich und zog dem Mann ohne zu zögern seine eigene Waffe über die Gurgel. Der ließ sofort sein Messer fallen und griff sich röchelnd an die Kehle. Mit einem Ruck richtete Volmar sich auf. Bartel stierte ihn an. Die Kapuze seiner Jacke war in den Nacken gefallen und entblößte das lange, blonde im kalten Wind wehende Haar. Die durchdringenden Augen leuchteten stahlblau über der schwarzen Halbmaske. So musste der Gott des Todes aussehen, fuhr es Bartel durch den Kopf.
    Die auffällige Haarpracht brachte ihm die Gefahr ins Bewusstsein, in der sie sich nach wie vor befanden. Er zischte warnend. Ein schneller Blick zu ihm ließ Volmars Hand sofort die Kapuze hochreißen. Ihre Opfer waren tot und bewusstlos. Gemeinsam rannten sie der Kutsche hinterher.
    Rudger hatte den Kutscher besinnungslos geschlagen, der nun seitlich auf dem Kutschbock hing, und hielt das unverletzte, scheuende Pferd hart an seinem schäumenden Maul. Voller Bedauern betrachtete er den anderen, schwer verletzten Schecken, der zitternd vor ihm stand. Aus der mit Rankenmustern bedeckten, offenen Tür der Kutsche drang ein gellender Frauenschrei. Arnest und Godeke waren in das Innere eingedrungen und Bartel hörte, wie einer der beiden der Frau eine schallende Ohrfeige gab, um sie zum Schweigen zu bringen. Bisher lief alles wie besprochen.
    Arnest zerrte die verzweifelte strampelnde Fürstin aus dem Gefährt. Bartel stierte auf ihre prachtvolle Kleidung, das rote Gewand mit schwarzen Spitzenverzierungen und den dunklen, kostbaren Pelzumhang mit Kapuze. Als diese beim Handgemenge verrutschte, entblößte sie einen aufwendigen Kopfputz mit einem aufgesteckten Diadem. Mit zusammengezogenen Brauen sah Bartel in das verzerrte Gesicht der Frau mit den vor Schreck geweiteten Augen. Ihre Wange schwoll bereits an. Hoffentlich unterließ sie es, sich zu wehren. Er war nicht darauf aus, sie zu töten.
    Bartel zögerte keinen Augenblick, zog den mitgebrachten Leinensack aus seinem Umhang und warf ihn der Adligen über den Kopf. Sie wollte erneut schreien, aber Arnest packte sie brutal am Arm und zischte ihr eine Drohung zu. Bartel blickte zu Rudger, der das verletzte, hinkende Pferd abschirrte um es ein Stück in den Wald zu führte. Er wusste, dort würde sein Freund dem Tier sein Messer durch den zitternden Hals ziehen, um die Halsschlagader zu durchtrennen.
    Rudger kam zurück zur Straße und wischte die blutverschmierte Klinge am hartgefrorenen Gras ab. Bartel sah seine zusammengekniffenen Augen über der Maske und wusste instinktiv, wie der Rest seines Gesichts aussah. Rudger liebte Pferde und eines zu töten, tat ihm selbst weh. Auch die anderen Männer waren einen Moment durch Rudger abgelenkt.
    Diese kleine Unachtsamkeit nutzte die Fürstin, riss sich den Sack von Kopf und floh mit wehenden Röcken.
    Arnest fluchte und wollte sich mit Godeke an die Verfolgung machen.
    »Nein!« Bartel hielt Godeke am Handgelenk fest. »Arnest geht!« Er brauchte ihn, um so schnell wie irgend möglich aufzuräumen. Jederzeit konnte jemand die Straße entlang kommen und er hatte wahrlich keine Lust auf schreiende Zeugen. Arnest lief allein mit gezogenem Messer der Fürstin hinterher.
    Kurz und knapp verteilte Bartel die nächsten Aufgaben. Volmar und der hinzugeeilte Burkhard mussten mit ihm zusammen die Körper der beiden Schergen aus dem Weg schaffen. Außerdem galt es den bewusstlosen Kutscher vom Bock holen, und alle drei möglichst tief ins Gebüsch zu zerren. Godeke sollte eines der Reitpferde an die Kutsche schirren und das zweite Tier dahinter anbinden.
    Wie befohlen lud Volmar sich den toten Reiter auf die Schulter und verschwand im Wald. Bartel packte sich den Schergen, den er gefällt hatte, und stapfte hinterher. Burghard folgte ihm mit dem besinnungslosen Kutscher auf dem Rücken. Sie würden keine Zeugen am leben lassen.
    Bartel ließ den Mann zwischen zwei kleinen Tannen auf das braune Moos gleiten, riss ihm den Helm herunter und schlug ihm mit seiner Metallkeule den Schädel ein. Die Schädeldecke öffnete sich und gab graue Gehirnmasse frei. Kein schöner Anblick, aber

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