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Der schwarze Fürst der Liebe

Der schwarze Fürst der Liebe

Titel: Der schwarze Fürst der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat McCraw
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die sich doch tatsächlich vom Felsen! Was für eine Verschwendung! Verdammt! Nicht mal den Schmuck konnte ich ihr vorher abnehmen!«
    Die Männer umrundeten Arnest augenblicklich und Bartel blickte in jedes Gesicht. Glaubte ihm jemand diese Geschichte? Er blickte in finstere Mienen – Engellin runzelte die Stirn.
    »Mach die Taschen leer«, fauchte Bartel und zerrte ihn ins Haus. Alle anderen folgten mit einem bedrohlichen Schweigen. Sie beobachteten mit starren Blicken, wie Arnest seine Hosentaschen und die seiner Jacke auf die Tischplatte leerte. Er legte zwei Messer, einen verdreckten Lappen, einen zerdrückten Apfel und seine kleine Streitaxt sorgfältig auf den Tisch. Dann zupfte der die entleerten Taschenbeutel aus seiner Hose und zog entschuldigend die Schultern hoch.
    »Und was, wenn er die Beute bereits beiseite geschafft hat?«, fragte Rudger drohend.
    »Ich kam nicht rechtzeitig an die Frau heran. Wie oft soll ich das noch sagen?« Arnest räumte mit beleidigtem Gesicht seine Habseligkeiten fort.
    Alle standen still. Sie würden es ihm nicht beweisen können. Bartel blickte in die Runde und sah diesen Gedanken in allen Gesichtern. Sie mussten es so hinnehmen. Man würde sich mit dem restlichen Geschmeide und dem Geld begnügen müssen, während die Frauenkleider an Engellin, Beate und die Huren gingen. Verkaufen konnten sie die Kleider nicht, ohne aufzufallen.
    Als deren Verteilung beginnen sollte, nahm Engellin Bartel zur Seite und sah ihn fragend an: »Beate passen die Gewänder nicht. Was soll sie also damit? Und wer garantiert dir, dass diese dummen Dirnen die Sachen nicht tragen, wenn sie auf Freierfang gehen?«
    Daran hatte er nicht gedacht. Bartel ging schnurstracks zu der Kleidertruhe, an der sich Godeke und Arnest bereits gierig zu schaffen machten. Er klappte den schweren Deckel so schnell zu, dass sie blitzschnell ihre Hände herausziehen mussten, um nicht eingeklemmt zu werden. »Die Kleider verbrennen wir«, bestimmte er. »Die können Herlinde und Elsbeth nicht auf der Straße tragen. Ein Verkauf ist zu auffällig.«
    Die beiden Männer stutzten, nickten dann doch langsam, denn ihnen dämmerte, wie sich ihre Huren wohl in dieser wertvollen Kleidung ausnehmen würden. Das war zu riskant.
    »Aber Engellin bekommt sie auch nicht«, grunzte Godeke missgünstig.
    »Nein«, antwortete Engellin fest. »Ich werde es folgendermaßen machen: Ich trenne die Kleider auf. Dann bekommt jede Frau ihren Anteil Borte und Spitze, und was sonst noch davon brauchbar ist. Das halte ich für gerecht.« Bartel blickte sich um. Niemand hatte Lust sich mit ihr deswegen zu streiten. Rudger, Volmar und Burkhard steckten ihren Anteil wortlos ein und verließen das Haus. Er sah ihnen an, dass sie ebenfalls müde und erschöpft waren.
    Seufzend schloss Engellin die Tür hinter Godeke und Arnest und lehnte sich von innen dagegen. »Sag mal, musste das wirklich sein? Das war unnötig und riskant. Die Fürstin ist vermisst, ihr habt Tote gemacht und das dafür?« Sie nahm den glitzernden Schmuck und ihren Anteil des Goldes verächtlich in die Hand. »Wir werden die Juwelen aus dem Geschmeide brechen müssen, um sie unkenntlich zu machen und du solltest das Metall einschmelzen. Dann können wir das Ganze verkaufen – jedoch weit unter Wert«, fügte sie hinzu.
    Sie hatte recht. Ja, er musste ihr zustimmen. Er war müde. Das war kein Kampf gewesen, sondern ein Hinterhalt und er fühlte sich elend. Durch den Überraschungsmoment und die Überzahl seiner Männer hatten die beiden Begleiter der Fürstin ihnen nichts entgegenzusetzen gehabt. Aber ein schlechtes Gewissen war ein Luxus, den er sich nicht leisten konnte.
    Nun ja, dachte er entschuldigend. Als Beschützer einer so hochgestellten Adligen hätten sie mit einem massiven Angriff und auch mit einer Überraschung rechnen müssen. Ihr Waffenmeister hatte Rudger und ihn für solche Situationen geschult. Die Schergen des Fürsten waren nicht vorbereitet und lagen nun tot im Wald. Immerhin besaßen die Bande jetzt genügend Geld, um bis ins Frühjahr gut zu überleben. – Und das war ihm die Sache wert. Er zuckte die Achseln und ging zu der Waschschüssel, die Engellin ihm mit vorwurfsvollem Blick hingestellt hatte. Er wusch sich das Blut gründlich ab.

    Kapitel 16 - Das Kleid

    Am nächsten Morgen, als er wie gewohnt von seiner inneren Unruhe geweckt wurde, roch er den Schnee. Bartel kroch aus den Felldecken, die in einer kuscheligen Schicht ihr Lager bedeckten, stapfte

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