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Der schwarze Magier

Der schwarze Magier

Titel: Der schwarze Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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Liebesbeteuerungen. Nein, nicht noch einmal!
    Nachdem er eine Schüssel Suppe gegessen und sich am Brunnen gewaschen hatte, legte er sich auf einen Strohballen in eine Ecke des Stalles und verbrachte die Nacht in einem seltsamen Dämmerzustand.
    Am nächsten Morgen unternahm er einen ausgiebigen Rundgang durch die Burg. Der Eindruck, den er bereits am Abend zuvor erhalten hatte, verstärkte sich noch bei Tageslicht. Die Burg war heruntergekommen, schlecht bewirtschaftet, vernachlässigt. Er fragte sich zur Burgherrin durch. Natürlich wollten die Wachsoldaten ihn nicht vorlassen, so gab er sich als einen fahrenden Gelehrten und Medicus aus, der der Burgherrin seine Dienste anbot.
    »Die Herrin wünscht Euch zu empfangen«, richtete ihm der Wachsoldat mürrisch aus. »Obwohl ich kaum glaube, dass Eure Dienste gebraucht werden.«
    »Wieso? Sind hier alle gesund?«, fragte Rupert mit dem gewohnten leisen Spott.
    »Nein, aber die Kassen sind leer. Es reicht ja kaum für eine anständige Mahlzeit.«
    Rupert hob ein wenig verwundert die Augenbrauen. »Ihr seid unzufrieden?«
    »Nein, Herr, es geht mir gut.« Gleichgültig schlurfte er wieder an seinen Platz neben der Tür. Sein Kettenhemd war durchlöchert und stumpf, das Schwert eine grobe Arbeit aus schlechtem Stahl. Nur an der Wand hing eine Fahne mit dem Wappen der Familie de Cazeville, grün geteilt mit weißen und roten Rhomben. Ein trauriger Abglanz alter Zeiten!
    Er öffnete die Tür und trat in einen dunklen Raum. Der Rauch vom Kamin drang aus der Öffnung, es roch nach Ruß und nassem Holz. Vor den Fensteröffnungen wehten verschmutzte, sackartige Vorhänge. In einem hohen Lehnstuhl saß eine Frau, ganz in dunkle Kleider gehüllt. Um den Kopf trug sie einen Schleier, der auch den Hals verhüllte. Sie war hager, mit einer langen, spitzen Nase, schmalen Lippen und kleinen, bösartig funkelnden Augen. Ihre knochigen Hände lagen auf den geschnitzten Armlehnen. Das also war Lady Maude.
    »Madame?« Interessiert betrachtete Rupert seine Schwägerin. Diese hob tadelnd die blassen Augenbrauen, weil sich der Gast nicht verbeugt hatte.
    »Was wünscht Ihr?«, fragte sie mit trockener Stimme.
    »Ich habe keinen Wunsch, Madame, jedenfalls nicht in der Art, wie Ihr glaubt.«
    »Ihr seid Normanne?«
    »Ja, und ich stamme aus dieser Gegend. Allerdings verließ ich sie bereits im zarten Kindesalter, weil man mich hier nicht gern sah. Aber jetzt bin ich zurückgekehrt.«
    Die kleinen Vogelaugen seiner Schwägerin musterten ihn herablassend. »Ich wüsste nicht, was ich damit zu tun habe.«
    »Nun, das kann ich Euch sagen, wenn Ihr mir Euren Namen sagt.« Ruperts Blick wurde funkelnd und er trat langsam näher ans Feuer. Der Rücken der Frau verstärkte sich und ihre Finger umklammerten die Armlehnen.
    »Was erlaubt Ihr Euch? Ihr habt Euch vorzustellen als Gast auf dieser Burg. Ich bin die Herrin.«
    »Ob ich Gast hier bin, wage ich zu bezweifeln. Ebenfalls, dass Ihr die Herrin seid. Mein Name ist Rupert de Cazeville!«
    Sie sprang auf, im Gesicht das blanke Entsetzen. »Wache!«, schrie sie. Der Wachsoldat kam hereingestolpert, im gleichen Augenblick hatte Rupert ihm einen heftigen Schlag gegen den Hals versetzt. Lautlos sackte der Mann zusammen.
    »Und Ihr seid die Witwe meines Bruders John«, stellte Rupert fest. Sie hielt die Hände vor die Brust gepresst, ihre Augen starrten auf den am Boden liegenden Wachmann. »Los, ruft alle zusammen, die sich hier auf der Burg befinden, und lasst sie in der Halle sich versammeln. Ich habe etwas zu verkünden.«
    »Einen Teufel werdet Ihr«, giftete Lady Maude, doch Rupert packte ihre Schulter und riss sie herum.
    »Ihr wagt mir zu widersprechen?«, fragte er eisig.
    In Lady Maudes Gesicht kämpften Empörung, Hass und Angst. Sie eilte hinaus, um Ruperts Befehl zu gehorchen.
     
     
    Wenig später standen sie alle in der Ritterhalle und starrten auf den seltsamen Neuankömmling, der sich neben Lady Maude aufgestellt hatte. Seine hohe, dunkel gekleidete Gestalt war ebenso Furcht einflößend wie sein unnahbares Gesicht mit den glühenden Augen. »Wer ist das?«, flüsterten die Mägde und Knechte, Wachsoldaten und Kammerfrauen. Rupert ließ seine Augen über die Versammelten schweifen. Nein, es war niemand darunter, den er aus seinen Kindertagen her kannte. Selbst der Burgkaplan war ein anderer als damals.
    »Ich bin Rupert de Cazeville, der Besitzer dieser Burg«, sagte er mit lauter, fester Stimme.
    Ein überraschter Aufschrei ging durch

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