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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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wandte er sich jedoch, die Hand noch am Türgriff des Autos, kurz an Newman:
    »Essen Sie mit Simone ruhig zu Abend. Aber ich würde Sie bitten, in die Unterhaltung ganz beiläufig einfließen zu lassen, daß wir nach Ouchy fahren wollen – und von dort nach Wien.«
    Damit warf er die Tür zu und ließ die anderen verdutzt im Auto sitzen. Dort konnten sie das Gesagte erst einmal in Ruhe verdauen.
    »Ich muß los«, sagte Marler schließlich. »Ich habe noch zu tun. Wir sehen uns beim Abendessen – falls ich rechtzeitig aus Genf zurück bin.«
    Newman und Paula wußten, warum er es so eilig hatte. Er mußte die Bombe fertig bekommen, bis Butler und Nield eintrafen. Dann mußte er Butler nach Genf bringen und rechtzeitig im Hotel zurück sein.
    »Tweed war immer schon für eine Überraschung gut«, sagte Newman, »aber das setzt dem Ganzen die Krone auf. Was hat er wohl diesmal vor?«
    »Das frage ich mich auch schon die ganze Zeit«, bemerkte Paula nachdenklich.
    »Jedenfalls wird er nicht riskieren, die noch lebenden Mitglieder des
Institut
nach Ouchy kommen zu lassen. Das wäre ja, als würde er sie dem Orden auf einem silbernen Tablett präsentieren.«
    »So entschlossen habe ich ihn noch nie erlebt.«
    »Er muß einen Plan haben – anders kann ich mir jedenfalls nicht erklären, warum er unseren beiden Ordensschwestern absichtlich diese Informationen hat zukommen lassen. Damit geht er ein ungeheures Risiko ein.«
    »Ich glaube, er weiß, daß er nicht mehr viel Zeit hat. Und wie es scheint, schätzt er seine Chancen nicht sehr hoch ein. Nicht umsonst sagte er vorhin, es wäre nicht auszuschließen, daß wir am Ende alle tot sind.«
    »Aber gerade dann ist er besonders gefährlich – für seine Feinde. Vergessen Sie das nicht. Ach, sehen Sie, Arnos Lodge reist ab.«
    Der Strategieexperte eilte die Eingangstreppe hinunter, warf seine Reisetasche auf den Rücksitz seines Wagens und fuhr an ihnen vorbei, ohne einen Blick in ihre Richtung zu werfen. Kaum hatte er die Straße erreicht, hörten sie, wie er mit aufheulendem Motor davonbrauste.
    »Er fährt nach Genf zurück«, sagte Paula zu Newman. »Und er scheint es ziemlich eilig zu haben.«
    »Vielleicht hat Tweed mit ihm gesprochen.«
    »Da kommt von hinten ein Wagen auf uns zu. Es sind Butler und Nield, offenbar sind sie nicht, wie Tweed vorgeschlagen hat, zu Fuß hergekommen, sondern mit dem Wagen, mit dem sie aus Genf zum Chateau d’Avignon gefahren sind.«
    »Ich werde mal kurz mit ihnen reden«, sagte Newman und stieg aus.
    Als Newman auf den Wagen zuging, stiegen die beiden Männer aus. Sie unterhielten sich im Flüsterton, und Butler hatte einen Beutel umhängen. Nield hielt seinen Koffer in der Hand.
    »Tweed hat uns angerufen und verschlüsselt mitgeteilt, was wir tun sollen«, erklärte Nield. »Ich hab dem reizenden Portier gesagt, daß ich mein Zimmer behalten möchte, und im voraus bezahlt. Ich hab behauptet, ich hätte in Genf zu tun und käme wieder zurück. Werde ich aber nicht.«
    »Marlers Zimmernummer?« Butler machte wie gewohnt so wenig Worte wie möglich.
    Nachdem Newman sie ihm gesagt hatte, verschwand er in das Hotel. Nield fragte Paula, was anstand.
    »Wir fahren heute abend nach dem Essen nach Ouchy«, teilte sie ihm darauf mit. »Sie kommen am besten mit uns. Wird allerdings etwas eng werden im Auto.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Nield. »Harry geht zu Fuß zum Chateau d’Avignon, wenn Marler ihn nach der Rückkehr aus Genf in der Nähe des Hotels absetzt.«
    »Und was ist mit dem Motorrad?«
    »Harry will es unbedingt auf der Rückfahrt im Wald verstecken. Ich bin sicher, er weiß, was er tut. Ich verstehe nicht, was wir in Ouchy sollen.«
    »Das ist mir gerade klargeworden«, sagte Paula. »Dort soll die Entscheidung fallen.«
    Das gutgekleidete französische Mädchen an der Rezeption des Hotels sah mit einem freundlichen Lächeln auf, als Newman auf sie zutrat.
    »Ich wollte kurz einen anderen Hotelgast sprechen«, begann er. »Arnos Lodge. Aber wenn mich nicht alles täuscht, ist er eben abgereist.«
    »So ist es, Sir. Mr. Lodge bekam einen Anruf. Dann rief er an der Rezeption an und bat darum, die Rechnung für ihn fertig zu machen, weil er umgehend abreisen müßte. Er muß wegen dringender Geschäfte nach Genf zurück.«
    »Danke. Und was ist mit Mr. Tweed?«
    »Er telefoniert schon die ganze Zeit, seit er ins Hotel zurückgekommen ist. Aber im Moment scheint er nicht zu sprechen.« »Ihr Englisch ist wirklich gut.«
    »Danke,

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