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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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gab Newman zu bedenken. »Sie werden mich reinlassen.«
    Als sie sich dem Chateau näherten, fuhr Tweed langsamer. Das große Eingangstor war offen. Bei Tag erschien Paula der Bau sogar noch häßlicher als im Dunkeln. Als Tweed anhielt, kam ein großer, kräftiger Mann aus dem Hotel und eilte auf sie zu.
    »Das muß Big Ben sein«, brummte Marler.
    »Glaube nicht, daß wir für Sie noch ein Zimmer frei haben«, teilte ihnen Big Ben mit.
    »Wir wollten uns das Hotel nur mal ansehen«, sagte Tweed, nachdem er aus dem Wagen gesprungen war. Er blickte an dem Hünen hoch. »Chefinspektor Loriot von der Inneren Sicherheit möchte in ein paar Monaten Urlaub machen. Ihm ist zu Ohren gekommen, daß das hier der ideale Ort ist, um mal richtig auszuspannen.«
    »Sind Sie von der Polizei?«
    »Ich? Nein. Ich leite in England ein Sicherheitsunternehmen. Wenn Sie möchten, kann ich mir Ihre Sicherheitsvorkehrungen mal ansehen.«
    »Das ist nicht nötig.« Big Ben konnte den Blick nicht von Paulas Beinen losreißen, als sie aus dem Wagen stieg. Sie lächelte ihn an. Er leckte sich die Lippen, hielt aber sofort inne, als er sich dessen bewußt wurde.
    »Wir werden doch wenigstens in der Bar was trinken können«, sagte Tweed. »Oder vielleicht auf der Terrasse, wo man diesen herrlichen Blick hat, von dem alle so schwärmen.«
    »Sicher, ich zeige Ihnen, wo die Bar ist.«
    Als sie auf dem Weg durchs Foyer an der Rezeption vorbeikamen, musterte sie der Mann, dem Nield den Spitznamen ›das Wiesel‹ gegeben hatte, über die halbmondförmigen Gläser seiner Lesebrille hinweg zunächst argwöhnisch. Doch als Big Ben ihm den Grund ihres Besuchs nannte, setzte er ein aalglattes Lächeln auf.
    »Dieser Typ da ist ein Freund des Chefs der Inneren Sicherheit.«
    »Ach, das ist ja interessant.« Die Bemerkung kam erst nach einer merklichen Pause.
    »Wirklich sehr interessant.«
    »Wie heißt der Mann gleich wieder?« knurrte Big Ben.
    »Loriot«, wiederholte Tweed.
    »Loriot möchte hier in nächster Zeit mal Urlaub machen.«
    »Es wäre uns eine Ehre, einen so hohen Gast hier begrüßen zu dürfen. Ich bin Frederick Brown. Wenn Sie vielleicht so freundlich wären, ihn zu bitten, sich bei der Buchung auf mich zu berufen.«
    »Wir würden auf der Terrasse gern etwas trinken«, sagte Tweed abrupt.
    Durch die offene Tür hatte er Butler und Nield auf der Terrasse sitzen sehen. An einem anderen Tisch saß Tina Langley.
    Tweed ging den anderen voran auf einen Tisch zu, der nicht weit von dem der Frau stand, deren Foto an alle Schweizer Polizeidienststellen verschickt worden war. Er fand, daß sie auf dem Foto sehr gut getroffen war. Der Tisch war ziemlich weit von dem Butlers und Nields entfernt.
    »Stört es Sie, wenn wir uns hierhersetzen?« fragte Tweed. »Von hier hat man den besten Blick.«
    »Ich habe nichts gegen etwas Gesellschaft einzuwenden. Vor allem, wenn es Engländer sind. Die zwei Männer da drüben sind zwar auch Engländer, aber sehr reserviert.«
    »Ich bin Tweed.«
    Er musterte sie scharf. Ihre eisblauen Augen blinzelten. Ihre Hand legte sich fester um das Glas Campari Soda. Aber sie hatte sich schnell wieder im Griff. Sie strich mit der linken Hand über ihr dichtes kastanienbraunes Haar. Sie errötete, und ihr Blick wanderte von Newman zu Marler und wieder zurück. Paula, die sie ignoriert hatte, konnte fast hören, wie es in ihrem Kopf arbeitete. Welcher der beiden Männer würde ihr schneller auf den Leim gehen?
    Tweed übernahm das Vorstellen, und Paula setzte sich auf einen Stuhl ihr gegenüber.
    Es war wie eine direkte Konfrontation. Tweed fand Tina Langley, oberflächlich betrachtet, sehr attraktiv. Der Mann aus Dorset, der sie für den Orden angeworben hatte, verstand etwas von seinem Geschäft.
    »Ich bin Lisa Vane«, sagte sie in ruhigem, verführerischem Ton.
    »Sind Sie allein hier?« fragte Newman mit seinem ansteckenden Lächeln.
    »Ich war es, bis Sie aufgetaucht sind.« Sie sah Marler ganz direkt an. »Meine langjährige Beziehung ist eben in die Brüche gegangen. Wenn Sie so wollen, bin ich hier, um meinen Kummer hinunterzuspülen.«
    »Ihr Glas ist leer«, bemerkte Newman. »Trinken Sie doch noch eines mit uns.«
    »Gern.«
    Im Gegensatz zum Chateau des Avenieres, wo der Service nicht das geringste zu wünschen übriggelassen hatte, mußte Newman hier aufstehen und sich auf die Suche nach einem Kellner machen, der dann auch noch eher störrisch auf seine Bestellung reagierte. Er hatte dagesessen und in einem

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