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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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oder später werden mich sicher die Kräfte verlassen.«
    Kaum hatte sie zu Ende gesprochen, als es draußen auf dem See eine gewaltige Eruption gab. Sie hörten einen dumpfen Knall, und dann stieg eine riesige Wasserfontäne in den Himmel hoch, um kurz darauf wie ein gigantischer Geysir wieder in sich zusammenzufallen. Sie standen ganz still da, als die tonnenschweren Wassermassen in den See zurückstürzten und in hohe Wellen auf das Ufer zukamen, wo sie sich so heftig an der Ufermauer brachen, daß das Wasser bis auf die Straße spritzte.
    »Das war eine Bombe«, bemerkte Tweed.

37
    »Tina Langley ist hier im Hotel«, stieß Beck aufgeregt hervor, als er am Tag nach dem Gemetzel um acht Uhr morgens an Tweeds Zimmertür klopfte. Tweed war bereits fertig angezogen, und seine Augen blitzten vor Energie und Wachsamkeit. Ein paar Minuten später gesellte sich Paula zu ihnen.
    »Woher wissen Sie das?« fragte Tweed in beiläufigem Ton.
    »Weil einer meiner Männer sie anhand eines Fotos erkannt hat, als sie auf ihr Zimmer verschwand. Wahrscheinlich war ihre Neugier stärker als ihre Vorsicht, denn wie es scheint, ist sie von einem Spaziergang am See zurückgekommen. Ich schlage vor, wir nehmen sie fest und verhören sie, bis sie alles gesteht.«
    »Auf gar keinen Fall, Arthur.«
Tweeds Ton bekam plötzlich etwas sehr Bestimmtes. »Im Gegenteil, falls sie das Hotel verläßt, lassen Sie sie bitte nur von einigen Ihrer besten Leute beschatten.«
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung.« Beck wandte sich Paula zu. »Ich hoffe, Sie haben sich von gestern abend einigermaßen erholt.«
    »Sie meinen die Schießerei? Das Ganze steckt mir noch tief in den Knochen, und ich muß ständig daran denken. Trotzdem, danke der Nachfrage.«
    »Das gefällt mir ganz und gar nicht.« Beck wandte sich wieder Tweed zu. »Sie ist eine Mörderin.«
    »Aber sie spielt auch eine Schlüsselrolle in einem Drama, in dem sich das weitere Schicksal der ganzen Welt entscheidet. Viel eicht führt sie uns in das Herz dieser gigantischen Verschwörung, die den Westen bedroht.« Tweeds Stimme wurde lauter.
    »Die größten Denker der gesamten westlichen Zivilisation wurden das Opfer hinterhältiger Anschläge. Und erst vor wenigen Stunden kam es in unserer unmittelbaren Nähe zu einem schrecklichen Blutbad. Machen Sie jetzt nicht noch in letzter Sekunde einen triumphalen Sieg zunichte.«
    »Einen triumphalen Sieg?« Beck schien erstaunt.
    »Sie haben der Gegenseite einen schweren Schlag beigebracht. Die Männer in den schwarzen Autos sollten, da bin ich ganz sicher, eine Operation von noch wesentlich bedrohlicheren Ausmaßen durchführen. Lassen Sie deshalb Tina Langley unbehelligt und folgen Sie ihr nur, wenn sie abreist, was sie sicher tun wird.«
    »Wenn Sie unbedingt meinen. Aber kann ich Ihnen jetzt viel eicht auch mal die schlechte Nachricht überbringen?«
    »Ich glaube, ich brauche erst noch mal einen Schluck Kaffee zum Frühstück«, sagte Paula.
    »Schießen Sie schon los«, forderte Tweed ihn auf.
    »Pete Nield hat mir Big Ben sehr genau beschrieben. Und Sie sagten doch, er ist wahrscheinlich der Kopf der Bande.«
    »Wieso? Was ist mit ihm?«
    »Wir haben uns alle Toten – inzwischen liegen sie im Leichenschauhaus – genau angesehen. Keiner hat auch nur die geringste Ähnlichkeit mit ihm.
    Offensichtlich ist es Big Ben gestern nacht gelungen zu entkommen.«
    »Ausgerechnet der Schlimmste der ganzen Bagage. Also, ich bin sicher, früher oder später wird uns dieser sympathische Zeitgenosse bestimmt noch einmal über den Weg laufen.«
    »Ich habe noch mal darüber nachgedacht, was Sie über Tina Langley gesagt haben«, richtete sich Beck an Tweed. »Normalerweise behalten Sie mit Ihren Entscheidungen immer recht. Deshalb werde ich, wie Sie vorgeschlagen haben, meine besten Leute auf sie ansetzen. Sobald sie das Hotel verläßt, rufe ich Sie an. Wir brauchen einen Decknamen für sie. Ich würde Jungfrau vorschlagen.«
    »Sehr treffend«, bemerkte Tweed ironisch.
    »Ich weiß«, sagte Beck mit einem trockenen Grinsen. »Aber jetzt muß ich an die Arbeit…«
    »Wenigstens hat er Humor«, bemerkte Paula, nachdem er gegangen war. »Jungfrau!«
    Marler, der jede Form von Verschwendung verabscheute, war die halbe Nacht unterwegs gewesen. Immer noch mit dem roten Barett auf dem Kopf, mischte er sich still und heimlich unter die Polizisten, die die Toten einsammelten. Und als er überzeugt war, nicht beobachtet zu werden, packte er einige der

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