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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Er versucht, uns zum Narren zu halten. Es soll so aussehen, als würden sie noch einmal einen ähnlichen Anschlag wie damals im Ermitage in Zürich verüben. Deshalb sehen Sie diesmal in die falsche Richtung.«
    »Und was wäre Ihrer Meinung nach die richtige Richtung?«
    »Die drei Autos, die gerade aus Vevey angefahren kommen. Arthur, ich wette meinen guten Ruf darauf, daß es so ist.«
    »Das höre ich Sie heute zum erstenmal sagen.« Beck hielt inne, dann nahm er seine bisherigen Anweisungen zurück und schärfte seinen Männern statt dessen ein, sich auf die drei schwarzen Wagen zu konzentrieren, die sich auf der Uferstraße näherten. In dem Moment hörte Paula den ersten Donnerschlag.
    Ihr war nicht entgangen, daß sich ein Wetterumschwung ankündigte – die Temperatur war gesunken, und der Wind hatte so stark aufgefrischt, daß sich die Bäume entlang der Strandpromenade zu biegen begannen. Der erste Donnerschlag war nur die Ouvertüre. Ihm folgte ein mächtiges Donnerrollen, das kein Ende mehr zu nehmen schien. Über den Bergen auf der französischen Seite des Sees leuchteten grelle Blitze auf, die zum Teil direkt ins Wasser fuhren. Das würde ein ordentliches Gewitter geben.
    »Gott sei Dank sind wir entsprechend angezogen«, bemerkte Paula.
    »Hoffen wir mal«, erwiderte Tweed. »Das wird die Sache erschweren.«
    Wie die Polizisten und die anderen Mitglieder von Tweeds Team trugen sie alle wasserdichte Anoraks. Als die ersten großen Tropfen fielen, knöpfte Paula ihren bis zum Hals zu. Schon nach kurzem begann es in Strömen zu gießen. Ein Wolkenbruch ging auf sie nieder. Das Donnern wurde immer lauter. Die Blitze erleuchteten die Villa vorübergehend taghell, während gleichzeitig die Lichter in ihrem Innern auszugehen schienen.
    »Das kann ja heiter werden«, murmelte Tweed.
    Unmittelbar bevor das Gewitter losging, sah Les den Fahrer des ersten Wagens, der sich der Villa inzwischen auf Sichtweite genähert hatte, die Hand aus dem Fenster strecken und zweimal auf und ab bewegen. Er hatte sieben Männer in Anzügen die Villa betreten sehen und hielt an.
    »Jetzt geht’s los«, sagte Big Ben.
    Er drückte auf den Knopf, der die Antenne ausfahren ließ. Dann betätigte er den Knopf für die Fernzündung und wartete auf den Knall einer gewaltigen Explosion. Nichts.
    Keine Explosion. Nichts. Hektisch drückte er mehrere Male auf den Knopf. Nichts. Er fluchte.
    »Gib den Männern in den anderen beiden Wagen das Zeichen zum Angriff«, brüllte er.
    »Ich nehme das Motorrad. Damit kann ich besser sehen, was passiert. Sobald ich es aus dem Kofferraum geholt habe, fahrt ihr los und helft den anderen.«
    Damit sprang er aus dem Auto, klappte den Kofferraumdeckel hoch und wuchtete das Motorrad heraus. Auch Big Ben hatte den Wetterbericht gehört und sein Ölzeug angezogen. Er setzte sich auf die Maschine, ließ sie an und fuhr, um den Schein zu wahren, neben dem Wagen her, der sich bereits in Bewegung gesetzt hatte.
    Inzwischen tobte das Unwetter über Ouchy. Als seine Männer aus ihren Autos sprangen, ging vor beiden eine Handgranate hoch und zertrümmerte ihre Scheinwerfer. Big Ben fuhr langsamer, hielt an. Es rannten zu viele Gestalten herum, bei denen es sich nicht um seine Leute handelte. Die Männer im ersten Wagen eröffneten mit ihren Maschinenpistolen das Feuer. Im Gegenzug wurden ihre beiden Wagen sofort unter massierten Beschuß genommen. Sie waren in einen Hinterhalt geraten.
    Big Ben wendete und raste mit dem Motorrad in der Richtung davon, aus der er gekommen war. Er hatte beide Hände am Lenker, aber in der linken hielt er außerdem noch eine entsicherte Handgranate. Er sah, daß die Straßensperre wieder errichtet worden war. Aber sie reichte nicht über die ganze Straße.
    Während er auf sie zuraste, nahm er die linke Hand kurz vom Lenker und schleuderte die Granate auf eine Gruppe uniformierter Polizisten. Im strömenden Regen sah er mehrere Gestalten zusammenbrechen, als die Granate explodierte. Dann hatte er die Sperre passiert und raste weiter in Richtung Vevey.
    Viele von Becks Männern kauerten hinter der Mauer am Seiteneingang der Villa. Sie nahmen die Gestalten, die wahllos um sich schießend aus den schwarzen Autos gesprungen waren, mit ihren automatischen Waffen flächendeckend unter Beschuß.
    Marler, eigensinnig wie immer, war mit seinem Armalite schon vorher auf einen Baum am Straßenrand geklettert.
    »Das Motorboot kommt auf uns zu«, rief Beck. »An Bord befinden sich mehrere

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