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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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    »Hört sich nicht gut an«, murmelte Newman.
    »Vor allem, wenn man bedenkt, daß die betreffende Macht auch über einen beachtlichen Bestand an bakteriologischen Kampfstoffen verfügt. Und über ein völlig neuartiges Kampfgas. Eine winzige Dosis davon, und die gegnerischen Streitkräfte sind außer Gefecht gesetzt.«
    »Ein Grund mehr, nach Shrimpton zu fahren, zumal auch noch Emilio Vitorelli in die Sache verwickelt zu sein scheint.«
    »Ich würde Emilio gern wiedersehen. Er ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln.«
    Emilio Vitorelli kam aus dem Hotel Hassler und machte sich auf den Weg zu der hoch über Rom gelegenen Villa Borghese. Wie in Dorset schien die Sonne. Allerdings war hier im Juni die Hitze am Nachmittag kaum auszuhalten.
    Vitorelli schenkte den schönen Frauen, die ihm sehnsüchtige Blicke zuwarfen, keine Beachtung. Es war kein Wunder, daß er ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Vierzig Jahre alt und hochgewachsen, gab er mit seinem geschmeidigen Gang eine höchst attraktive Erscheinung ab. Er hatte seine Sonnenbrille auf das dichte schwarze Haar hochgeschoben. Unter der schön geformten Stirn wölbten sich dichte Augenbrauen über der ausgeprägten Nase und den vollen Lippen, auf denen fast immer ein zynisches Lächeln lag. Doch diesmal lag kein Lächeln auf den Lippen des Mannes, der für seine zahlreichen Eroberungen berüchtigt war.
    Emilio Vitorelli war ein Mann mit weitverzweigten, zum Teil dubiosen Kontakten und verfügte in Mailand, New York, London, Paris und Wien über Beziehungen zu höchsten Wirtschaftskreisen. Es wurde gemunkelt, er sei durch Geldwäschereien für die Mafia zu seinem Reichtum gekommen. Bisher hatte man ihm jedoch nichts nachweisen können. Er hatte den exklusivsten Escort-Service Europas gegründet, und auch diesbezüglich kursierten die wildesten Gerüchte: daß er Angehörige der High Society um hohe Summen erpreßte. Auch dafür konnten seine Feinde keine Beweise beschaffen. Seine Agentur vertrat die elegantesten und vornehmsten Frauen. Er traf sich mit Mario auf der Pincio-Terrasse, die hoch über dem Platz gleichen Namens lag.
    »Bist du dem neuen Geldkurier bis zum Engländer gefolgt?« fragte Vitorelli.
    »Das Geld kam sicher durch den Zoll«, antwortete Mario. »Nur in London wurde es für den Kurier kurz brenzlig. Er wurde kontrolliert und mußte seinen Aktenkoffer öffnen.
    Er wurde dem Sicherheitschef vorgeführt, aber wenig später wieder freigelassen, so daß er zu diesem Dorf in Dorset weiterfahren konnte. Nach Shrimpton, so hieß es doch?«
    »Ja.«
    Stirnrunzelnd zog Vitorelli die modische Sonnenbrille nach unten, über seine Augen.
    »Hoffen wir mal, daß wir auf der richtigen Spur sind.«
    »Das sind wir auf jeden Fall.« Mario zögerte. Er wußte nicht, ob er dieses Thema anschneiden sollte, kam dann aber ohne Umschweife zur Sache. »Du wirkst in letzter Zeit so bedrückt, Emilio. Dabei warst du einmal so ein lebensfroher Mensch. Nichts kann Gina zurückbringen.«
    Vitorellis Augen trübten sich hinter der dunklen Sonnenbrille. Niemand außer seinem besten Freund Mario, seinem engsten Vertrauten, hätte gewagt, auf diese Tragödie zu sprechen zu kommen. Vitorelli spürte, wie unangenehm es seinem Freund war, den schrecklichen Vorfall erwähnt zu haben. Er legte ihm den Arm um die Schulter.
    »Du hast vollkommen recht, Mario. Aber ich brauche noch Zeit, um mich damit abzufinden. Hab einfach Geduld mit mir.«
    »Aber sicher. Ich wollte dir doch nur zu verstehen geben, wie sehr ich dir das alles nachfühlen kann.«
    »Das weiß ich.«
    »Ich sollte jetzt besser wieder los. Verständlicherweise bist du in letzter Zeit lieber allein.«
    »Unsinn. Morgen kommst du in meine Suite im Hassler, und wir betrinken uns. Wenn die Sonne untergegangen ist.«
    »Mit dem allergrößten Vergnügen…«
    Damit entfernte sich der kleine, dicke Mann, der Vitorelli immer an einen Teddybären erinnerte. Vitorelli legte seine schmalen braunen Hände auf die Balustrade und blickte abwesend auf den belebten Platz unter ihm hinab. Wieder einmal kehrten seine Gedanken zu der Tragödie zurück, die sich hier vor zwei Monaten ereignet hatte.
    Es war kurz vor seiner Hochzeit mit Gina gewesen, einer bildschönen Italienerin. Sein ganzes bisheriges Leben als Frauenheld hatte sich von Grund auf geändert. Er war sich sicher gewesen, den Rest seiner Tage mit Gina verbringen zu können. Doch dann war die verhaßte Engländerin aufgetaucht.
    Arrogant und daran gewöhnt, alles zu

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