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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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es. Er sprang auf, schlich, die Walther im Anschlag, lautlos zur Tür.
    »Wer da?«
    »Ich bin’s. Paula.«
    Marler öffnete ihr, und nachdem er die Tür wieder hinter ihr abgeschlossen hatte, schenkte er ihr Tee ein. Sie zeigte keinerlei Anzeichen von Streß. Sie hatte ihre Umhängetasche und ihren Koffer bei sich.
    »Irgendwelche Neuigkeiten?« »Ja.«
    Dann erzählte ihr Tweed vom Eintreffen Karin Bergs und Simone Carnots. Paula, die es sich inzwischen mit ihrer Tasse Tee auf der Couch bequem gemacht hatte, hörte ihm stirnrunzelnd zu.
    »Seltsam. Tina Langley ist bereits hier. Und jetzt rücken auch noch diese beiden an.
    Hört sich ganz so an, als hätten wir den ganzen Orden unter einem Dach. Warum?«
    »Ich glaube, Hassan möchte sie dem Zugriff Becks entziehen«, erklärte Tweed. »In dieser Phase der Operation kann er es sich auf keinen Fall leisten, daß eine von ihnen der Polizei in die Hände fällt und alles verrät. Schon allein das ist ein untrügliches Zeichen dafür, daß in Kürze die Entscheidung fallen wird.«
    »Worauf warten wir dann noch?«
    »Auf Pete Nield – daß er uns Hassans Abreise meldet.«
    Tweed hatte sich nicht getäuscht, was das Eintreffen Karin Bergs und Simone Carnots anging. Hassan hatte am Nachmittag beide angerufen und sie gewarnt, daß im Moment die Gefahr, verhaftet zu werden, sehr groß wäre. Er hatte ihnen Anweisung erteilt, auf schnellstem Weg von Zürich nach Wien zu kommen. Karin Berg sollte Economy fliegen, Simone Carnot in der Business Class. Auf diese Weise blieben sie voneinander getrennt. Simone hatte ohne Widerrede eingewilligt. Mit Karin Berg war die Sache nicht so einfach gewesen.
    »Ich weiß nicht, ob ich überhaupt nach Wien fliegen will«, hatte sie erklärt. »Ich glaube, ich würde lieber woandershin fliegen.« Zum Beispiel nach Rom.
    »Beck ist uns dicht auf den Fersen, und deshalb solltest du besser eine Weile untertauchen«, hatte Hassan sie gewarnt. »Du hast gute Arbeit geleistet, und damit du in der Zwischenzeit nicht zu darben brauchst, bekommst du dreißigtausend Pfund von mir. Hast du gehört? Pfund, nicht Dollar.«
    Karin Berg hatte drei Mitglieder des
Institut
ermordet. Sie war sich ziemlich sicher, daß sie ihre Ordensschwestern ausgestochen hatte. Noch einmal dreißigtausend, und sie hatte bei ihrer sparsamen Lebensweise für den Rest ihres Lebens ausgesorgt. Also hatte sie sich bereiterklärt, nach Wien zu fliegen.
    Erleichtert hatte Hassan zwei Fahrern Anweisung erteilt, die beiden Frauen in Schwechat abzuholen. Er hatte sie ihnen genau beschrieben, ihnen eingeschärft, den Namen Ashley Wingfield zu verwenden.
    In dieser Nacht hatte er wenig geschlafen. Nachdem er Big Ben in seinem Hotel abgeholt hatte, waren sie zu einem durchgehend geöffneten Cafe gefahren, wo er ihm seinen Plan erläutert hatte. Er hatte eine Karte des Burgenlands vor sich ausgebreitet, eine Route darauf eingezeichnet und ein Dorf markiert.
    »Sie fahren zeitig mit Ihren Leuten los«, hatte er ihm aufgetragen. »Für den Fall, daß Ihnen etwas zustößt, übernimmt Rudge das Kommando. Als Lockvogel dient uns eine Frau.« Er dachte dabei an Tina Langley. »Sie soll Tweed und seine Leute in die Hinterhalte locken, die wir ihnen stellen werden. Damit Tweed keinen Verdacht schöpft, müssen sie alle in der Nähe der slowakischen Grenze liegen. Vor kurzem war eine gewisse Paula in unmittelbarer Nähe meines Hauptquartiers. Ich habe sie mit einem starken Fernglas in einem Auto sitzen sehen. Das bedeutet, Tweed weiß Bescheid. Sie sprechen sich mit den Kroaten ab und erledigen Tweed und seine Leute zusammen mit ihnen. Und jetzt gehen wir das Ganze noch einmal durch.«
    Anschließend war Hassan wieder ins Sacher zurückgekehrt. Beim Betreten des Hotels fiel ihm wieder der Wagen am Straßenrand auf, hinter dessen Steuer ein Mann saß, der tief zu schlafen schien. Er lächelte still in sich hinein. Als er in sein Zimmer zurückkehrte, läutete das Telefon. Er hob langsam ab.
    »Ja?«
    »Mr. Ashley Wingfield, nehme ich an?« fragte eine distinguierte Stimme.
    »Willie? Wo sind Sie gerade? Die Zeit wird knapp.«
    »Ich bin ein gutes Stück östlich von Paris, mein Freund. Ich dachte, Sie wüßten gern, wie die Dinge stehen.«
    »Allerdings!« platzte Hassan heraus. »Warum sind Sie nicht schon längst in Wien?«
    »Es gab wieder mal Ärger, diesmal in Calais. Mit unseren Freunden vom Zoll. Sie suchten schon wieder nach einer großen Lieferung Rauschgift. Das hatte natürlich

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