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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Menschen in ihren Häusern waren und sich für einen weiteren harten und heißen Arbeitstag auf den Feldern fertig machten. Plötzlich wurden sie ohne Vorwarnung von Marler überholt, und kurz darauf tauchte Pete Nields Wagen vor ihnen auf. Er fuhr ziemlich langsam. Sie überholten ihn, so daß sie sich nun zwischen ihm und Marler befanden.
    Es tagte schlagartig, und die weite Landschaft wurde mit einem Mal in helles Licht getaucht. Sie befanden sich hier am Ende der Welt, auf Tweeds Schachbrett. Inzwischen konnten sie Marlers Wagen wieder sehen. Am Straßenrand stand ein Wegweiser.
    Morzach. Als in der Ferne ein größeres Dorf auftauchte, beugte sich Tweed vor. Es war deutlich zu sehen, wie er sich am ganzen Körper anspannte.
    Der nächste Ort war zwar größer, unterschied sich aber ansonsten in nichts von dem Dorf, das sie eben passiert hatten. Die Straße wurde auf beiden Seiten von niedrigen Häusern gesäumt, die in den unterschiedlichsten Pastelltönen gestrichen waren, grün, rosa, gelb, blau. Paula nahm an, die Farben dienten dem Zweck, der Gegend etwas von ihrer Trostlosigkeit zu nehmen.
    »Langsamer!« rief Tweed. »Und in der Mitte des Dorfes halten Sie an. Rufen Sie sofort Marler an. Und sagen Sie Nield Bescheid, er soll sehen, daß er uns schleunigst einholt.«
    »Was soll…« setzte Paula an. Tweed hatte auf der Straße vor ihnen ein kurzes Aufblitzen bemerkt. Es rührte von unzähligen spitzen Eisen- und Glassplittern her, die über die ganze Fahrbahnbreite verteilt waren. Ihre Reifen wären davon in Fetzen geschnitten worden. Tweed öffnete die Tür und forderte Paula auf, ihre ebenfalls aufzumachen.
    Dann stieg er aus, blickte sich um und lauschte.
    Uber dem Ort lag eine beängstigende Stille. Nicht ein Laut war zu hören. Das erinnerte ihn an das Dorf Shrimpton in Dorset, das ähnlich still und verlassen gewesen war. Wie eine Geisterstadt. Die lastende Stille hatte etwas Unheimliches. Doch plötzlich wurde sie durchbrochen, weil Marlers Wagen in hohem Tempo auf sie zugebraust kam.
    Wenig später kam von hinten auch Nield näher. Tweed winkte mit hocherhobenen Armen, das Zeichen für Gefahr.
    »Was ist los?« fragte Paula, die, wie befohlen, neben der offenen Tür auf ihrer Seite stand.
    »Das ist ein Hinterhalt!« rief Tweed laut, damit ihn auch Marler und Nield hören konnten.
    Kaum hatte er seine Leute gewarnt, stürmte aus den Einfahrten zwischen den Häusern eine Horde Kroaten hervor und stürzte unter lautem Gebrüll mit gezückten Messern auf sie zu. Nield, der sich die Fotos, die er bei der Ankunft am Flughafen mit seiner Sofortbildkamera gemacht hatte, sehr genau angesehen hatte, schrie:
    »Das sind die Kroaten vom Flughafen…«
    Einer von ihnen stürzte sich mit einem fiesen Grinsen auf Tweed und holte mit dem Messer aus. Doch bevor er zustechen konnte, hatte ihn Paula, die sich hinter den Wagen gestellt hatte, in die Brust geschossen. Der Mann fiel hintenüber und blieb röchelnd liegen. Als darauf die restlichen Angreifer etwas vorsichtiger auf sie zu kamen, ertönte Marlers gellende Stimme.
    »Zieht euch hinter den Wagen zurück!«
    Tweed hechtete in den Wagen, schlug die Tür hinter sich zu und kroch auf der anderen Seite, wo Paula kauerte, wieder nach draußen. Unter wildem Geheul rannten die Kroaten auf den Wagen zu. Da setzte plötzlich mörderisches Maschinenpistolenfeuer ein. Die Kroaten wurden von drei Seiten unter massiven Beschuß genommen. Marler feuerte von der Nase des Wagens, Newman über die Motorhaube hinweg und Nield hinter dem Kofferraum hervor. Die Kroaten gingen in dem Kugelhagel einer nach dem anderen zu Boden, bis keiner mehr auf den Beinen war.
    Dann legte sich wieder gespenstische Stille über Morzach. Marler rief Newman zu, er solle bleiben, wo er war, während er in den Häusern nachsehen ginge. Nield folgte Marler. Die kurze Zeit, die die beiden Männer verschwunden waren, kam Paula wie eine Ewigkeit vor. Und sie hatte Marler noch nie so ernst gesehen, als er, gefolgt von Nield, wieder auftauchte.
    »Um die Häuser für ihren Hinterhalt zu nutzen, haben sie alle Dorfbewohner massakriert.«
    »O mein Gott! Wie schrecklich«, stieß Paula entsetzt hervor.
    Newman hatte bereits ein Stück Plane aus dem Kofferraum geholt als Behelfsbesen, um die Eisen- und Glasteile von der Straße zu fegen. Nachdem er die Plane kräftig ausgeschüttelt hatte, warf er sie wieder in den Kofferraum zurück.
    »Ich finde, wir sollten besser weiterfahren«, sagte er. »Wir haben

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