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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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noch einiges zu erledigen.«
    »Einverstanden«, erklärte Tweed. »Bei der Polizei können wir auch später noch anrufen. Die Leichen können unmöglich auf der Straße liegenbleiben. Ganz zu schweigen von den armen Teufeln in den Häusern. Einfach barbarisch.«
    Als sie losfuhren, vermied es Paula bewußt, die Leichen auf der Straße anzusehen.
    Tweed legte einen Arm um sie und drückte sie an sich. In der Annahme, daß sie einen Schock erlitten hatte, sagte er ganz bewußt nichts. Er selbst war inzwischen noch fester entschlossen, sein Vorhaben zu Ende zu führen. Hassan schreckte offensichtlich vor nichts zurück.
    Sie hatten das Dorf inzwischen mehrere Kilometer hinter sich gelassen, und vor ihnen erstreckte sich wieder nur flaches Land, das kein Baum und kein Strauch, geschweige denn eine menschliche Ansiedlung unterteilte. Auf Tweeds Anweisung fuhren sie wieder in der ursprünglichen Reihenfolge. Marler vorne, Nield hinten. Nachdem Newman kurz mit Marler telefoniert hatte, wandte er sich an Paula und Tweed.
    »Marler sagt, er kann bereits den Tafelberg mit dem Haus sehen. Er meint, in einer Minute müßten wir ihn auch sehen können.«
    Tweed beugte sich vor und klammerte sich an der Rückenlehne des Beifahrersitzes fest. Obwohl es noch früh am Tag war, brannte die Sonne erbarmungslos vom Himmel. Im Wagen wurde es immer heißer. Wenn sie die Fenster öffneten, strömte nur glühend heiße Luft ins Innere. Deshalb schlossen sie sie sofort wieder. Dann sah ihn auch Tweed.
    Vor ihnen erhob sich ein langgestreckter Tafelberg aus der Ebene. Auf dem Plateau auf seinem Gipfel stand das Haus, in dem sich Hassans Hauptquartier befand. Es hob sich deutlich gegen den strahlend blauen Himmel ab.
    »Das ist es«, sagte Paula.
    Tina, die im Fond der ersten Limousine saß, blickte angewidert zu dem Haus hoch. Sie hatte nicht die geringste Lust, dorthin zu fahren. Sie war nur sehr widerwillig in den Wagen gestiegen, der sie im Sacher abgeholt hatte.
    Ihr Widerwillen nahm zu, als der Fahrer die steile, kurvenreiche Straße den Berg hinauffuhr. Oben angelangt, hielt er vor dem Eingang des Gebäudes. Hassan stieg aus und öffnete ihr die Tür. Sie hatten während der Fahrt kein einziges Wort gewechselt.
    Hassan verneigte sich.
    »Willkommen zu Hause.«
    »Ich hasse diesen Ort«, zischte Tina. »Man hat hier das Gefühl, in einem Leichenschauhaus zu sein. Hier werde ich auf keinen Fall lange bleiben.«
    »Komm rein. Trink was.«
    »Du hättest mir schon unterwegs was zu trinken anbieten können. Tolle Limousine, die du da hast.«
    »Sie hat eine Menge Geld gekostet.«
    »Da haben sie dich aber ganz schön übers Ohr gehauen.«
    Gefolgt von dem Chauffeur, der ihren Koffer trug, führte er sie ins Haus. Sie hörte, wie die Tür hinter ihr abgeschlossen wurde. Das Geräusch war nicht dazu angetan, ihre Stimmung zu heben.
    »Ich möchte meinen Drink auf der Terrasse zu mir nehmen«, verlangte sie.
    »Erst möchte ich dir deine Suite zeigen.«
    Nachdem er ihr durch einen mit dickem Teppichboden ausgelegten Flur vorangegangen war, öffnete er die Tür einer Suite, deren Fenster sich in die Richtung öffneten, in der Österreich lag. Sie war zwar luxuriös, aber im orientalischen Stil eingerichtet, was Tina schrecklich fand. Der Chauffeur stellte ihren Koffer ins Ankleidezimmer. Nachdem er die Suite verlassen hatte, ging Hassan rückwärts zur Tür.
    »Die Tür läßt sich ja gar nicht öffnen«, schimpfte Tina, nachdem sie die Glastür zur Terrasse vergeblich aufzubekommen versucht hatte. »Letztes Mal ging es noch.«
    »Wir haben eine Klimaanlage eingebaut.«
    »Wie lange – wie viele Tage – erwartest du, daß ich in diesem bescheuerten Haus bleibe?«
    »Getränke stehen auf dem Tisch.«
    »Ich habe dich was gefragt. Was sind das für Manieren? Wenn eine Dame eine Frage stellt, hat sie gefälligst auch eine Antwort zu erhalten.«
    »Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um dir den Aufenthalt hier so angenehm wie möglich zu machen.«
    »Diesen Blödsinn kannst du dir sparen. Hier ist es wie in Sibirien. Antworte mir endlich, oder ich reise auf der Stelle wieder ab.«
    Hassan verließ den Raum und schloß die Tür von außen ab. Tina begann wild zu fluchen. Nachdem sie kurz die Flaschen auf dem Tisch studiert hatte, schenkte sie sich ein Glas Rotwein ein, nahm einen Schluck und fluchte erneut.
    Hassan hatte mühsam um Beherrschung gerungen, als Tina aufmüpfig geworden war.
    Er wußte, die zweite Limousine mußte jeden

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