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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ehrlich. Sie heiraten nur einen Mann, den sie lieben – und immer lieben werden. Wenn sie gut zusammenpassen – und Millionen Paare tun das –, sind sie vollauf damit zufrieden, ihre Kinder großzuziehen, ihrem Mann in allem zur Seite zu stehen und in bescheidenen Verhältnissen zu leben. Das trifft auf den Großteil der Frauen auf dieser Welt, im Westen, zu. Verstehen Sie mich also nicht falsch, Pete…«
    Unmittelbar nach diesem Gespräch hatte Newman die Suite verlassen, war in die Hotelbar hinuntergegangen und hatte kurz darauf Tweed mit Simone Carnot bekanntgemacht. Er hielt sich streng an die einzelnen Punkte von Tweeds Strategie – und einer der wichtigsten davon war, daß die unbekannte Attentäterin erst einmal Tweeds Bekanntschaft machen mußte.
    Als Newman Tweeds Namen nannte, reichte ihm Simone Carnot die Hand. Dabei kam sie gegen ihr Glas Kir royale und verschüttete seinen Inhalt über den Tisch.
    »Ich bitte vielmals um Entschuldigung«, stieß sie hervor, während bereits ein Kellner an den Tisch geeilt kam, um den Inhalt des Glases aufzuwischen und ihr anschließend ein neues zu bringen. »Wie ungeschickt von mir.«
    »Das kann jedem passieren«, tröstete Tweed sie. »Kein Problem.«
    Ohne sich etwas anmerken zu lassen, dachten sowohl Tweed als auch Newman ausführlich über den Zwischenfall nach. Es war Tweeds Name gewesen, der Simone vorübergehend aus der Fassung gebracht hatte. Was für ein Glück – das nächste Opfer saß ihr direkt gegenüber, plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht. Doch dann rief sie sich in Erinnerung, daß er ein Zimmer im Baur au Lac hatte, daß Newman, obwohl sie so getan hatte, als würde sie ihn nicht kennen, ein international bekannter Auslandskorrespondent war, die Sorte Mann also, mit der Tweed, der eine außerordentlich wichtige Persönlichkeit sein mußte, erwartungsgemäß verkehren würde.
    »Könnte ich bitte ein Glas Orangensaft haben?« wandte sich Tweed an den Kellner, der Simone ein frisches Glas Kir royale gebracht hatte. Tweed war nicht entgangen, daß Simone lange, schlanke Beine hatte und überhaupt sehr gut aussah. Er sah sie lächelnd an, als er sie fragte: »Was machen Sie beruflich, wenn ich fragen darf? Sie könnten Model sein.«
    Das gefiel ihr. Tweed gegenüber verhielt sie sich nicht annähernd so reserviert wie Newman gegenüber. Das ist ein Fisch, der bestimmt schnellstens anbeißt, dachte sie, während sie laut sagte:
    »Danke. Ich fasse das als großes Kompliment auf. Tatsächlich habe ich früher in Paris eine Agentur für Models geleitet.« Kaum hatte sie die französische Hauptstadt erwähnt, wurde ihr bewußt, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Was hatte dieser Mann nur an sich, daß sie plötzlich alle Vorsicht aufgab? »Im Moment versuche ich über meine gescheiterte Ehe hinwegzukommen.«
    »Wie bedauerlich. Allerdings kann ich nicht verstehen, wie ein Mann auch nur auf die Idee kommen kann, Sie zu verlassen.«
    Jetzt trägt er aber ganz schön dick auf, dachte Newman. Aber es scheint ihr runterzugehen wie Öl. Wenn er wollte, konnte Tweed sehr charmant sein. Er hatte etwas an sich, das viele Frauen ausgesprochen einnehmend fanden.
    »Es hat einfach nicht geklappt«, erklärte Simone. »Darf ich fragen, ob Sie verheiratet sind?«
    »Ja, bin ich«, antwortete Tweed, ohne auf die näheren Hintergründe dieser Feststellung einzugehen. »Schon lange«, fügte er hinzu.
    Das wird ja immer besser, dachte Simone zynisch. Irgendwann kamen die meisten verheirateten Männer an einen Punkt, an dem sie einer kleinen Abwechslung nicht abgeneigt waren. Vermutlich hatte sie leichtes Spiel mit ihm. Aber warum läuteten dann in ihrem klugen Kopf nicht sämtliche Alarmglocken?
    »Wie schön«, bemerkte sie. »Es ist ein tröstliches Gefühl zu hören, daß eine Ehe auch funktionieren kann. Auf ihre trifft das sicher zu. Keine vernünftige Frau käme auch nur auf den Gedanken, jemanden wie Sie zu verlassen.«
    »Wir wetteifern ja förmlich miteinander, wer wem die schönsten Komplimente macht«, bemerkte Tweed trocken.
    »Jedenfalls muß ich sagen, daß ich mich selten so nett mit einem Mann unterhalten habe. Vielleicht könnten wir ja mal gemeinsam etwas trinken. Ich habe hier im Hotel ein Zimmer.«
    »Mit dem allergrößten Vergnügen. Aber wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden.
    Ich habe eine geschäftliche Verabredung.«
    Er ließ Newman allein mit ihr zurück und ging zu der Drehtür, die nach draußen führte. Als er von der Bar aus nicht

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