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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ausgewischt, ihm gezeigt, daß nicht alles nach seinem Kopf gehen würde.
    In der Business Class waren nur wenige Passagiere. Da niemand in ihrer Nähe saß, glaubte sie, sich leise mit Hassan unterhalten zu können.
    »Wozu dieses Theater? Ich kann sehr wohl mit einer Luger umgehen.«
    »Sagen wir mal, es ist ein psychologischer Test, dem Sie sich unterziehen müssen.«
    »Das ist doch reine Zeitverschwendung.«
    »Gewöhnen Sie sich gefälligst einen anderen Ton an, wenn Sie mit mir reden«, wies er sie ungehalten zurecht.
    »Warum? Ich bin nicht Ihre Sklavin.«
    »Sie bekommen zweihunderttausend Dollar«, flüsterte er.
    »Von denen ich bisher nur zwanzigtausend gesehen habe.«
    »Darüber sollten wir in der Öffentlichkeit lieber nicht sprechen.«
    »Haben Sie noch nicht gemerkt, daß niemand in der Nähe ist? Daß kein Mensch hören kann, was wir sagen? Sie könnten ruhig etwas genauer auf Ihre Umgebung achten. Ich möchte wissen, was passiert, wenn wir in Wien eintreffen – andernfalls nehme ich die erste Maschine zurück nach Zürich.«
    Hassan befand sich in der Klemme. Er wollte ihr nicht zuviel erzählen. Andererseits bestätigte ihm ihre forsche Art, daß Karin Berg die richtige Frau ausgesucht hatte. Er gelangte mehr und mehr zu der Überzeugung, daß Paula Grey den Auftrag ausführen konnte.
    Wenn sie scheitert…
    Tweed mußte aus dem Weg geräumt werden. Hassan wußte, für Notfälle hatte der Engländer eine Direktverbindung zu seinem Vater, und der hatte kein Verständnis für Leute, die ihn enttäuschten. Im Orient waren die Strafen für Versagen drastisch.
    Enthauptung war eine davon.
    »Wir bleiben nicht in Wien«, sagte Hassan schließlich. »Am Flughafen wartet ein Wagen auf uns. Er bringt uns zu unserem Ausbildungszentrum.«
    »Wo ist das?«
    »Das weiß ich nicht«, log Hassan, der mit dieser Frage gerechnet hatte. »Es wird ständig verlegt – aus Sicherheitsgründen. Nur der Fahrer weiß, wohin er uns zu bringen hat, der Fahrer des Wagens.«
    Paula beschloß, fürs erste Ruhe zu geben. Sie glaubte ihm zwar nicht, aber sie bildete sich ein, in seiner Stimme Angst mitschwingen gehört zu haben. Vor wem fürchtete er sich?
    Es war Abend und immer noch heiß und schwül, als Beck Tweed in seinem Zimmer anrief. Unmittelbar zuvor hatte er mit Newman telefoniert, um sich zu erkundigen, wo Paula steckte. Newman hatte gesagt, er habe keine Ahnung, und sich darauf sofort auf den Weg zu Tweeds Zimmer gemacht. Beck rief in dem Moment an, in dem Tweed ihm die Tür öffnete.
    »Leider habe ich schlechte Nachrichten, Tweed«, begann der Chef der Schweizer Bundespolizei ohne Umschweife.
    »Das war eigentlich in letzter Zeit immer so, wenn Sie angerufen haben«, erwiderte Tweed jovial.
    »Nein, ich meine es ernst. Machen Sie sich schon mal auf was gefaßt. Einer meiner Männer in Kloten hat eine bestimmte Person an Bord der Maschine nach Wien gehen sehen. Leider hat er es mir erst eben mitgeteilt.«
    »Was mitgeteilt?«
    Tweed wurde hellhörig. Es mußte wirklich etwas Ernstes sein, wenn Beck so lange herumdruckste.
    »Er hat Paula Grey an Bord einer Maschine nach Wien gehen sehen. In Begleitung eines Mannes, den wir mittlerweile als einen gewissen Ashley Wingfield identifizieren konnten…«
    »Lassen Sie die Maschine umkehren«, erklärte Tweed sofort. »Erteilen Sie dem Piloten Anweisung, nach Zürich zurückzukehren.«
    »Genau das hatte ich vor – natürlich erst nach Absprache mit Ihnen. Aber dafür ist es zu spät. Die Maschine ist bereits gelandet. Alle Passagiere haben das Flugzeug verlassen.«
    »Ich möchte mit dem Mann sprechen, der sie gesehen hat.«
    »Das habe ich bereits selbst getan.«
    »Hat sie den Eindruck gemacht, als begäbe sie sich unter Zwang an Bord des Flugzeugs? Ich weiß nämlich nichts davon, daß Paula nach Wien fliegen wollte.«
    »Nicht unter Zwang. Wie auch? Dafür hätte Wingfield eine Waffe benötigt. Und wie hätte er die durch die Kontrolle schmuggeln sollen? Sie schien es aus freien Stücken zu tun…«
    »Rufen Sie bei der Flughafenpolizei in Schwechat an.«
    »Auch das habe ich bereits getan. Aber sie konnten mir nicht weiterhelfen. An Bord von Paulas Maschine waren zwar nicht viele Passagiere, aber wie es der Zufall will, landete zur gleichen Zeit auch noch ein anderes Flugzeug. Sie wissen ja, wie sich die Passagiere vermischen, wenn mehrere Maschinen gleichzeitig ankommen. Zu meinem Bedauern muß ich sagen, daß sie spurlos verschwunden ist. Es tut mir

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