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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Ganze in höchstem Maße bedenklich.
    Was er nicht wußte, war, daß der Hubschrauber nach der Landung in Kloten darum ersucht hatte, in einen abgelegenen Teil des Flughafens gebracht zu werden. Dort half Vitorelli Mario Parcelli, die falschen Kennzeichen zu entfernen, mit denen sie die offiziellen überklebt hatten.
    Anschließend hatte Parcelli den Film in eine Züricher Wohnung gebracht, die sein Chef unter einem falschen Namen gemietet hatte. Dort entwickelte er den Film und fertigte Abzüge von den Aufnahmen an, die Vitorelli in der Slowakei gemacht hatte. Er arbeitete die ganze Nacht und brachte seinem Chef am nächsten Morgen die fertigen Bilder.
    Während Tweed den Brandy trank und sich mit Newman unterhielt, saß Vitorelli in seinem Zimmer und studierte die Fotos mit einer starken Lupe. Mit einem zufriedenen Brummen steckte er sie schließlich wieder in den Umschlag zurück, in dem Parcelli sie ihm gebracht hatte. Er sah seinen Adjutanten an.
    »Gut gemacht, Mario. Jetzt lassen wir uns erst mal was zu trinken aufs Zimmer kommen. Das muß gefeiert werden. Und als nächstes werden wir versuchen, Tina Langley aufzuspüren.«
    Vitorelli konnte nicht wissen, daß Tweed dasselbe Ziel verfolgte. Er holte ihr Foto hervor, das Vitorelli ihm gegeben hatte, und zeigte es Newman.
    »Fotos können oft gewaltig täuschen. Trotzdem, welchen Eindruck gewinnen Sie aufgrund dieser Aufnahme von der darauf abgebildeten Frau?«
    »Erstens finde ich, daß diese Aufnahme ihren Charakter – beziehungsweise dessen Fehlen – sehr treffend zum Ausdruck bringt. Und zweitens würde ich sagen, diese Frau verdient ihren Lebensunterhalt ausschließlich mit ihrem guten Aussehen.«
    »Ich möchte, daß sich auch Paula das Foto noch mal ansieht. Dann werde ich Beck bitten, eine größere Zahl von Kopien davon anfertigen zu lassen.«
    »Wozu?«
    »Das sage ich Ihnen, wenn Paula sich das Foto angesehen hat.« »Wie es scheint, kommen wir des Rätsels Lösung langsam näher.«
    »Jedenfalls müssen wir rasch etwas unternehmen. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.«
    Kurz nachdem er die Nachricht erhalten hatte, daß sich der Hubschrauber nicht hatte identifizieren lassen, rief der Engländer Hassan an. Als er merkte, wer der Anrufer war, zwang sich Hassan zur Ruhe. Es wäre äußerst gefährlich gewesen, den Engländer kopfscheu zu machen.
    Die Hand, in der er den Hörer hielt, war naß von Schweiß.
    »Sie haben keine einzige meiner jüngsten Anweisungen befolgt«, erklärte der Engländer eisig.
    »Wir hatten Pech.«
    »Sie sind unfähig. Tweed und Kane sind noch am Leben.«
    »Keiner von beiden sprach auf die Frauen an, die Sie auf sie angesetzt haben.«
    »Ich habe gehört, Karin Berg ist bei Ihnen. Warum?«
    »Bei mir?« Hassan konnte sich nicht erklären, woher der Engländer das wußte. »Sie zeigte erste Anzeichen einer Panik. Deshalb haben wir sie erst mal aus der Schußlinie genommen.«
    »Sie haben sie aus der Schußlinie genommen, weil
Sie
in Panik geraten sind. Schicken Sie sie auf schnellstem Weg wieder nach Zürich zurück. Sie wohnt im Dolder Grand.
    Es ist bereits ein Zimmer für sie reserviert. Ihr nächstes Opfer ist Christopher Kane.«
    »Kane ist in Genf.«
    »Kane ist eben in Zürich eingetroffen. Im Baur au Lac. Schicken Sie Tina Langley aus Genf nach Zürich zurück. Ihr nächstes Opfer ist Tweed. Ebenfalls im Baur au Lac.«
    »Wir müssen aber erst noch verschiedene Vorbereitungen treffen.«
    »Sie haben genau drei Tage Zeit, um diese beiden Aufträge durchzuführen. Die Sache geht in Zürich über die Bühne. Und jetzt habe ich noch einen anderen Anruf zu tätigen.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Hassan, dem der Schweiß von der Stirn troff, fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bis es ihm an den Kragen ging. Die letzte Bemerkung des Engländers machte ihm ernste Sorgen. Würde er das Staatsoberhaupt anrufen? Woher wußte er soviel?
    Dann fiel Hassan ein, daß er bei seiner Ankunft von Ahmed begrüßt worden war, seinem verhaßten Bruder und schärfsten Rivalen. Langsam erhob er sich von seinem Schreibtischstuhl, ging zur Tür und schloß sie ab.
    Nur drei Menschen kannten die Kombination des Safes in der Ecke – das Staatsoberhaupt, das alles wußte, er selbst und Ahmed. In dem Safe befand sich ein Buch, in das Hassan alle Einzelheiten der laufenden Operation eintrug, um dem Staatsoberhaupt regelmäßig seine Berichte schicken zu können.
    Hassan bückte sich und studierte das runde

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