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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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vor Erleichterung laut aufgestöhnt. Aber sie beherrschte sich.
    »Halt hinter diesem Wagen an«, befahl sie Valja.
    Er bremste so heftig, daß der Volvo fast von der Straße abkam. Aber er gehorchte und hielt hinter dem Ford. Sie erteilte ihm den nächsten Befehl.
    »Steig aus! Dann runter – hinter dem Ford!«
    Valja sprang aus dem Wagen und ging hinter dem Ford in Deckung. Als auch Paula selbst nach draußen hechtete, wurde sie von Butler am Arm gepackt und hinter den Ford gezerrt. Er duckte sich neben ihr, als der schwarze Mercedes langsam näherkam. Alle Fenster waren offen, und aus jedem ragte der Lauf einer Schußwaffe. Paula wartete auf die erste Salve.
    Doch bevor einer der vier Männer das Feuer eröffnen konnte, brach ein gewaltiger Kugelhagel über die schwarze Limousine herein. Nield lag im hohen Gras am Straßenrand und nahm den Mercedes gnadenlos unter Beschuß. Nur der Fahrer hatte sich noch rechtzeitig ducken und aus dem Wagen springen können. Mit einer Maschinenpistole verschwand er im hohen Gras auf der anderen Straßenseite.
    Nield, der inzwischen hinter dem Ford in Deckung gegangen war, spähte hinter dem Heck hervor, zielte und schoß den fliehenden Fahrer in den Rücken. Valja, der sich die ganze Zeit nicht von der Stelle bewegt hatte, lag reglos auf dem Boden. Einer der Männer im Mercedes hatte ihn getroffen, bevor es ihn selbst erwischt hatte.

20
    Tweed und Newman saßen an einem Tisch im Pavillon des Baur au Lac, als Willie sich zu ihnen gesellte.
    »Einen wunderschönen guten Tag, meine Herren. Ein Prachtwetter, finden Sie nicht auch? Meinetwegen könnte diese Hitzewelle ewig anhalten. Getränke gehen auf meine Rechnung.«
    »Ich habe schon eins.« Tweed deutete auf seinen Orangensaft.
    »Ich nehme noch einen Scotch«, sagte Newman.
    »Ich leiste Ihnen Gesellschaft. Herr Ober!«
    Willie trug ein elegantes weißes Jackett und eine weiße Hose mit messerscharfer Bügelfalte. Um den Hals hatte er ein gelbes Tuch gebunden. Als er mit federndem Schritt an Tweeds Tisch gekommen war, hatten ihn mehrere attraktive Frauen aufmerksam gemustert. Sein Gesicht war puterrot. Er ließ sich auf einen freien Stuhl nieder und schlug die Beine übereinander.
    »Ich hoffe, diese Hitzewelle geht bald zu Ende«, sagte Tweed.
    »Sie sind eben nicht wie ich an die Hitze gewöhnt. Ich habe so viel Zeit im Nahen Osten verbracht, daß ich sie richtig liebe. Wenn sie nur lange genug anhält, gewöhnt man sich irgendwann daran.«
    »Ich möchte mich aber gar nicht daran gewöhnen«, bemerkte Tweed. Als der Kellner die Getränke brachte, die Willie bestellt hatte, wartete er einen Moment, bevor er fortfuhr: »Ich habe gestern abend mit Arnos Lodge gesprochen. Ihr orientalischer Garten in Dovecote Manor scheint es ihm angetan zu haben.«
    »Wäre ja auch ein Wunder, wenn nicht. Schließlich war er es, der den größten Teil der Statuen und sonstigen Kunstgegenstände aus dem Orient nach England geschafft und mir überlassen hat, weil ich den nötigen Platz dafür habe. Er hat sogar einen Schlüssel für Dovecote Manor und sieht dort nach dem rechten, wenn ich verreist bin. Cheers!«
    »Cheers!«
    Tweed brauchte einen Moment, um zu verarbeiten, was Willie gerade gesagt hatte. Es stand in totalem Widerspruch zu Arnos Lodges Aussagen.
    »Muß eine hübsche Stange Geld gekostet haben, das alles aus dem Orient nach England zu bringen«, bemerkte er schließlich.
    »Das will ich doch meinen«, pflichtete ihm Willie bei. »Mehr, als mir der Spaß wert wäre. Ich gebe mein sauer Erspartes lieber dafür aus, reiche Scheichs bei Laune zu halten.« Er grinste. »Nicht zu reden von Scharen gutaussehender Frauen.«
    Er zwinkerte und strich sich mit dem Finger über seinen dünnen Schnurrbart. Seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, dachte er gerade an einige seiner amourösen Abenteuer zurück.
    »Kennt Arnos Lodge einige Ihrer Freundinnen?« erkundigte sich Tweed.
    »Und ob. Wenn ich mal ein Mädchen loswerden will, rufe ich ihn an und lade ihn auf einen Drink zu mir ein. Arnos hat ein Händchen für Frauen. Manchmal nimmt er sie mit, um ihnen sein Cottage zu zeigen. Behauptet er zumindest.« Er zwinkerte wieder.
    »Würde mich nicht wundern, wenn sie am Ende die Nacht dort verbringen.«
    »Aber sicher wissen Sie das natürlich nicht«, fragte Newman dazwischen. »Das vermuten Sie nur, oder?«
    »Machen wir uns doch nichts vor. Außerdem – was sollte daran auszusetzen sein?
    Arnos ist Junggeselle.«
    »Wer sagt denn, daß

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