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Der schwarze Prinz

Titel: Der schwarze Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Netty
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Albbrü-Tor zu retten und Hel daran zu hindern, ein zweites ins Reich der Toten zu öffnen«, sagte Svenya.
    »Und der wäre?«, fragte Hagen.
    Statt ihm zu antworten, fragte Svenya Yrr-Hel: »Wie lange brauchst du, um mit den Fünf Schwertern ein Tor zu öffnen?«
    »Eine Minute vielleicht«, antwortete die Göttin.
    »Kannst du es so bauen, dass es gleich neben das Albbrü-Tor führt?«
    »Wenn ich den Standort des Albbrü-Tores kenne.«
    »Den findest du in Yrrs Geist«, sagte Svenya.
    Die Göttin schien für einen Augenblick lang in sich hineinzuhören. »Ja, ich habe ihn.«
    »Haben wir einen Pakt?«
    »Wir haben einen Pakt.«
    Svenya warf ihr das Schwert Gram zu. »Dann los!«
    »Svenya...«, rief Hagen.
    Sie unterbrach ihn. »Lass deine Truppen hierher nach Aarhain hinein Vordringen. So viele, wie es braucht, um die Festung zu sichern, bleiben hier. Alle anderen gehen mit uns durch das neue Tor, um das Albbrü-Tor zu sichern und Elbenthal von unten herauf wieder zurückzuerobern. Laurin sitzt damit in genau der Zange, in die er uns nehmen wollte.« Sie seufzte. »Und wenn wir zu spät in Elbenthal ankommen sollten, halten wir dann wenigstens noch Aarhain.«
    Hagens Gesicht hellte sich auf. »Greif an alle Einheiten. Vorrücken bis zu meinem Standort. Eiltempo!«
     
    Yrr-Hel hatte inzwischen die anderen vier Schwerter wie aus dem Nichts hervorgezaubert und arrangierte sie mit Gram zusammen auf dem Boden in einem Kreis - sodass alle fünf Spitzen nach innen zeigten.
    »Nein!«, rief Lau’Ley. »Das lasse ich nicht zu!« Sie stürmte auf die Göttin los. Die schaute sie amüsiert an und hob eine Hand.
    »Nein!«, rief Svenya und sprang dazwischen. »Wir brauchen sie lebend!«
    Noch ehe Lau’Ley Svenya erreichte, schnellte von der Seite Loga heran und packte die Sirene. Er sah noch etwas angeschlagen aus, aber er war schon wieder fit genug, Lau’Ley, die gegen jede Chance strampelte und um sich zu schlagen versuchte, festzuhalten.
    Yrr-Hel hatte sich wieder entspannt und wandte sich den Schwertern zu. Sie streckte die Arme weit von sich und begann mit der Inkantation:
     
    »la giri, ia nigur
    Ziga’am kam Me-Lam
    Su-Bad Ab.
    Kä dal-ba-an-na E-a-nir-ra-gal-gal-la,
    E-gar! E-gar! E-gar!«
     
     
     
     
    Fünf Schwerter, fünf Seelen,
    Ich entziehe die in euch wohnende Kraft,
    Ein Fenster zu öffnen.
    Tor zwischen den Schattenwelten,
    Forme dich! Forme dich! Forme dich!
     
    Geführt von einer Geste ihrer ausgestreckten Arme, erhoben sich die Schwerter nach oben in die Luft und schwangen in die Senkrechte, bis sie einen aufrecht schwebenden Kreis bildeten. Einen Kreis, der sich jetzt allmählich zu drehen begann ... und dabei größer wurde.
    Yrr-Hel wiederholte die halb gesprochene, halb gesungene Formel immer wieder, während das Rotieren schneller und schneller wurde, und Svenya schließlich keine einzelnen Schwerter mehr erkennen konnte, sondern nur noch einen metallisch funkelnden Ring ... der auch jetzt noch beständig wuchs, bis er schließlich in etwa so groß war wie das Albbrü-Tor.
    »Tretet zur Seite und schützet eure Augen«, rief die Göttin warnend, und Svenya, Hagen und Loga gehorchten. Da blitzte es aus dem Zentrum der wirbelnden Schwerter heraus so grell, dass Svenya für einen Moment lang geblendet war, und der Blitz wurde begleitet von einem Laut, so stark und dröhnend wie der Schlag einer riesigen Glocke. Gleichzeitig durchfuhr ein elektrisches Knistern die Luft, bei dem sich die Härchen auf Svenyas Armen und in ihrem Nacken aufstellten, und sie fühlte, wie die machtvolle Magie sie durchströmte.
    »Es ist vollbracht«, sprach die Göttin und deutete auf die in der Luft schwebende Scheibe, in deren Zentrum es energetisch pulste und flimmerte.
    »Ich gehe zuerst«, bestimmte Hagen. »Wenn sie Wort gehalten hat, bin ich sofort wieder zurück, aber wenn das Tor, anders als sie behauptet, nicht nach Elbenthal führt, sondern nach Hel, werde ich die andere Seite umgehend zerstören.«
    »Aber dann bist du in Hel gefangen«, wandte Svenya besorgt ein.
    Hagen nickte. »Und du führst unsere Armee in die letzte Schlacht.« Ohne ihre Antwort abzuwarten, schritt er durch das Tor.
    »Ist er immer so misstrauisch?«, fragte Yrr-Hel mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen.
    »Yep«, antwortete Svenya. »Und du betest besser, dass er gleich wieder hier ist...«
    Yrr-Hel lachte. »Zu wem soll eine Göttin beten? Außerdem - wir haben einen Pakt. Ich rate dir, dass du ebenfalls deinen Teil der

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