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Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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schon saß der Angreifer in der Falle.
    »Geschafft!« Justus wischte sich den Schweiß von der Stirn, während Bob von seinem Stuhl herabstieg und ihm anerkennend zunickte. Peter allerdings tippte sich nur viel sagend an die Schläfe.
    »Eins dürfte jetzt ja wohl sonnenklar sein«, sagte Bob. »Wir sind eindeutig auf der richtigen Fährte und offenbar schon näher an der Lösung dran, als wir ahnen! Denn wenn das keine deutliche Warnung war, uns aus der Sache rauszuhalten, dann weiß ich auch nicht!«
    »Fragt sich nur«, gab Justus zu bedenken, »aus welcher Sache wir uns raushalten sollen!«
     
    Als Bob am nächsten Mittag seinen Käfer auf dem Strandparkplatz abstellte, der zum Spielerlager gehörte, ging ihm immer noch Justus’ Satz durch den Kopf. Ihr Erster hatte völlig Recht. Noch hatten sie keine Ahnung, worum es in diesem Fall eigentlich ging. Sie tappten völlig im Dunkeln.
    Bob musste allerdings lächeln, als er sich an die anschließende Diskussion erinnerte. Justus hatte natürlich beschlossen, dass sie trotz der Warnung weitermachten, zumal sie sich auch in früheren Fällen von Drohungen nicht hatten einschüchtern lassen. Doch Peter hatte das wie so oft in solchen Situationen etwas anders gesehen.
    »Sollen wir vielleicht warten, bis sich eines morgens eine Schlange um unseren Hals ringelt, wenn wir aufwachen?«, hatte er gefragt und dann mit sarkastischem Unterton in der Stimme vorgeschlagen: »Wir können ja im Krankenhaus schon mal ein Dreierzimmer auf der Entgiftungsstation reservieren!«
    Aber wie so oft war es Justus auch diesmal gelungen, ihren Zweiten davon zu überzeugen, dass sie es ihrer Detektivehre schuldig seien, den Dingen weiter auf den Grund zu gehen.
    Doch eigentlich war auch Bob ziemlich mulmig zu Mute, wenn er sich ausmalte, was für Überraschungen in diesem Fall vielleicht noch auf sie warteten. Und es sollte auch gar nicht lange dauern, bis er erfuhr, wie sehr diese Befürchtungen gerade auf ihn zutrafen!
    Um herauszufinden, ob Robinson schon einmal im Spielerlager war, hatte Bob sich vorgenommen, sich für dessen Assistenten auszugeben, der überprüfen sollte, welche Spieler sein Chef im Zuge ihrer neuen Studie schon befragt hatte. Und wenn jemand wissen wollte, was für eine Studie das war, dann würde er sagen, dass es darin um die Leistungssteigerung von Spitzensportlern durch Skorpionblut ging. Das war zwar völliger Blödsinn, hörte sich aber gut an, wie Bob fand.
    Doch er musste gar nicht erst ins Spielerlager oder in die Umkleiden gehen, um einen wichtigen Hinweis zu finden. Er musste nicht einmal mit einem der Sportler, dem Hausmeister oder irgendjemand anderem sprechen. Denn schon auf dem Weg über den Parkplatz entdeckte er etwas, was ihn wie vom Donner gerührt stehen bleiben ließ.
    »Mein Gott!«, entfuhr es Bob. Durch die getönte Windschutzscheibe eines blauen BMWs starrte er auf den Gegenstand, der vom Rückspiegel an einer Schnur herabbaumelte. Es war eine niedliche, kleine Spinne – kunstvoll gefaltet aus Papier!
    Wem gehört dieser Wagen? , ging es Bob durch den Kopf. Wem gehört dieser Wagen?
    Er lugte durch die beiden Seitenfenster ins Innere des BMWs. Es befand sich allerhand Krimskrams in dem noblen Auto, leere Bonbontüten, Zigarettenschachteln, eine rote Windjacke, zwei volle Dosen Cola. Aber was die Aufmerksamkeit des dritten Detektivs besonders fesselte, war ein Briefumschlag, der mit der Rückseite nach oben auf dem Boden des Fonds lag.
    »So ein Mist!«, murmelte Bob. »Kann der nicht anders herum liegen! Ich muss wissen, was da draufsteht!« Voller Unmut und ohne sich dessen so richtig bewusst zu sein, packte er den Türgriff und rüttelte an ihm – und plötzlich sprang die Tür auf!
    Die ist ja offen! , dachte Bob verblüfft und blickte sich hektisch um. Hatte ihn jemand beobachtet?
    Aber der Parkplatz war wie ausgestorben, und auch von der Halle her war nichts zu hören. Ohne lange darüber nachzudenken, öffnete Bob die Wagentür ein Stück weit, schlüpfte auf den Rücksitz und zog sie hinter sich wieder zu. Dann ließ er sich auf den Boden gleiten.
    »Dann wollen wir doch mal sehen, an wen du adressiert« – Bob hielt irritiert inne. »Igitt! Wo pappt der denn fest?«
    Der Umschlag ließ sich nur schwer vom Teppich lösen, der den hinteren Fußraum des BMWs auskleidete, weil er hartnäckig an ein paar alten Bonbons festklebte, die Papier und Stoff miteinander verbanden. Bob brauchte fast eine ganze Minute, um den Brief in mehreren

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