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Der schwarze Skorpion

Der schwarze Skorpion

Titel: Der schwarze Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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nicht geregnet, sonst stünde hier jetzt alles unter Wasser.« Mit einem leisen Klicken zog er das Fenster in die Schnappvorrichtung und setzte sich dann wieder auf seinen Stuhl.
    »Okay, Kollegen!« Justus klatschte aufmunternd in die Hände. »An die Arbeit! Also Peter, ich fasse noch einmal zusammen: Du hast im Waschraum diesen Origami-Frosch entdeckt« – der Erste Detektiv deutete auf das kleine Kunstwerk, das Peter während seiner vorherigen Erläuterungen aus seiner Hosentasche gezogen und auf den Schreibtisch gestellt hatte – »und unter jener Bank in der Männerumkleidekabine eine Box, wie wir sie schon im Labor gesehen haben und die, wie ich vermute, dem Transport von kleineren Tieren wie Spinnen oder auch Schlangen dient. Diese hatte jedoch auf einer Seite ein großes Loch, dessen Ränder ganz glatt waren und an denen deiner Meinung nach Wachs klebte.«
    »Das war Wachs, ganz bestimmt«, versicherte Peter, »es roch so und es fühlte sich auch so an.«
    Justus überlegte einen Moment und fragte dann: »Konntest du vielleicht auch erkennen, welche Farbe das Wachs hatte?«
    Peter schürzte die Lippen und versuchte sich die Sekunden vor seinem schmerzhaften Blackout ins Gedächtnis zu rufen. »Ich würde sagen, dass es schwarz war. Jedenfalls ist mir nicht aufgefallen, dass sich die verklebten Ränder farblich vom Rest der Box unterschieden hätten, und die Box war schwarz.«
    »Schwarz also.« Justus begann an seiner Unterlippe zu kneten. »Das ist interessant. Offenbar ist schwarzes Wachs im Moment sehr beliebt – für welche Zwecke auch immer.«
    »Du denkst an den Klumpen, der an deiner Sporttasche hängen geblieben ist?«, erinnerte sich Bob.
    »So ist es«, bestätigte Justus nachdenklich, »so ist es.«
    Peter ging zum Kühlschrank und nahm einen Schluck aus einer Cola-Flasche. Dann ließ er sich wieder in den Sessel fallen. »Und was meint ihr zu der Sache mit dem Frosch?« Er sah seine Freunde unschlüssig an. »Ich hab keine Idee, wie der da hingekommen sein könnte. Ich meine, Robinson liegt seit Tagen im Koma, und dass er dieses Teil schon vorher auf die Ablage gestellt hat und es dann die ganze Zeit da herumgestanden ist, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Die meisten, die so ein Figürchen entdecken, würden es doch einstecken und mitnehmen – für ihre Kinder oder so –, und wenn das nicht passiert, dann hätte es mit Sicherheit der Hausmeister oder der Sportwart abgeräumt. Außerdem war das Papier knacktrocken, und das in einem dampfigen Waschraum, wo sich täglich Dutzende Spieler duschen!«
    »Es ist wirklich äußerst seltsam«, sagte Justus. »Denn deine Schlussfolgerungen, Zweiter, sind durchaus logisch. Dieser Frosch konnte nicht seit zwei Tagen auf diesem Waschbecken gelegen haben, und doch muss Robinson an Ort und Stelle gewesen sein. Die Origamifigur und die beschädigte Transportbox weisen eindeutig darauf hin.«
    »Aber wie soll das gehen? Und wenn es ging, warum war Robinson im Spielerlager?« Bob zuckte ratlos die Schultern, stand auf und bewegte sich nun ebenfalls zum Kühlschrank. »Irgendwie wird das alles immer komplizierter«, sagte er und nahm die Colaflasche aus dem Türregal. »Und dann noch die Sache mit dem geklauten Skorpion! Wer mopst denn ein totes und dazu ziemlich zermatschtes Tier aus dem Krankenhaus? Und warum? Ich blicke überhaupt nicht mehr durch!«
    »Spezialgelagerter Sonderfall, sage ich nur, spezialgelagerter Sonderfall!« Peter nickte gewichtig, und Bob prostete ihm beipflichtend zu. Dann nahm der dritte Detektiv einen kräftigen Schluck aus der Flasche.
    Nachdem er sie wieder abgesetzt hatte, bedeutete ihm Justus, dass er sie ihm auch einmal geben solle. »Im Moment«, sagte er, während er die Flasche entgegennahm, »ist es wirklich äußerst rätselhaft, wie all diese merkwürdigen Vorfälle und Tatsachen zusammenhängen sollen. Und unter Umständen kommt erst dann Licht in die Sache, wenn Robinson wieder aus seinem Koma erwacht und uns erklärt, wie alles zusammenpasst.«
    » Wenn er wieder aufwacht!«, gab Peter besorgt zu bedenken.
    Justus trank erst ein wenig und antwortete dann: »Richtig, wenn er wieder aufwacht. Und auch die Dinge, die Bob und ich inzwischen herausgefunden haben, bringen kaum mehr Licht in die Angelegenheit.«
    »Ihr habt auch was in Erfahrung gebracht?« Peter sah Justus aufmerksam an.
    »Ja, nämlich zum einen, was dieses CPT bedeutet, das überall in Robinsons Organizer auftaucht. Ich hab das Kürzel einfach mal

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