Der schwarze Skorpion
Plastikscheibe hervor. Sie war pechschwarz, an den Rändern glatt und wies eine gitterförmige Oberflächenstruktur auf.
M.M.
Justus hatte sich wieder etwas beruhigt, aber Peter schäumte immer noch, als sie die Auffahrt zum Saint-Michael’s-Krankenhaus hinaufliefen.
»Und wir sollten doch die Polizei über diese Ratte und ihre skrupellosen Machenschaften informieren!« Peter stieß ein nachdrückliches Brummen aus und kickte einen Kieselstein in hohem Bogen davon.
»Zweiter, ich sehe das ja im Prinzip genauso wie du. Aber wir dürfen auch nicht vorschnell handeln und urteilen! Ich glaube zwar nicht wirklich daran, aber vielleicht gibt es ja doch eine Erklärung für dieses Zimmer in Robinsons Haus, die ihn von jeglicher Schuld freispricht! Wir müssen warten, bis er aus dem Koma erwacht, erst dann werden wir wohl Genaueres erfahren. Außerdem darf ich dich daran erinnern, was du mir vorhin selbst vorgeworfen hast, nämlich dass wir unbefugt in sein Haus eingedrungen sind! Und solange wir keine hieb- und stichfesten Beweise für unsere Anschuldigungen haben, würde ich diesen Umstand gerne für mich behalten.«
»Hm«, knurrte Peter und köpfte mit seinem Fuß eine Blume am Wegrand.
»Jetzt gehen wir erst einmal da rein, schauen, ob Robinson vielleicht schon wieder bei Sinnen ist, und reden danach mit Parker. Und dann sehen wir weiter, okay?«
»Hm«, machte Peter wieder und trat nach der nächsten Blume. »Und diese Sache mit dem Plastikteil«, fuhr er mürrisch fort. »Verstehst du das? Ist das nun das Teil, das der Box fehlt, die ich im Spielerlager gefunden habe, oder was? Und was macht dann die Box dort, und dieses Teil in Robinsons Haus? Und was hat das mit unserem Fall zu tun? Hat es denn überhaupt was damit zu tun?«
Justus zuckte ratlos die Schultern. »Im Moment habe ich darauf auch keine Antwort. Es ist wirklich alles höchst rätselhaft. Aber wie gesagt: Vielleicht geht es Robinson inzwischen ja besser, dann kann er uns sicher einiges erzählen.«
»Wenn die Ratte das überhaupt will!«, motzte der Zweite Detektiv.
»Peter!«
»Ist doch wahr!«
Doch die Frage, ob Robinson den beiden Detektiven Rede und Antwort stehen wollte oder nicht, stellte sich nicht. Er lag nämlich noch immer im Koma, wie ihnen eine Krankenschwester mitteilte.
»So ein Mist!«, schimpfte Peter, als sie die Station wieder verlassen hatten. »Und was jetzt?«
Justus zeigte zum Aufzug. »Jetzt statten wir unserem Klienten einen Besuch ab. Vielleicht kann er mit unseren neuen Erkenntnissen etwas anfangen oder weiß dazu etwas zu berichten.«
Die beiden Jungen fuhren in den dritten Stock, gingen zu Parkers Zimmer und klopften an.
»Herein!«
Justus und Peter betraten das Krankenzimmer und bogen um die Ecke des Flurs. Parker stand gerade vor seinem Schrank und räumte einige Kleidungsstücke heraus.
»Hallo, Mr Parker!«, begrüßten ihn Justus und Peter.
»Hallo, Jungs! Tolle Neuigkeiten. Ich kann endlich hier raus!«
»Das freut uns!«, erwiderte Justus. »Dann sind Sie wieder völlig auf dem Damm?«
»Ich könnte Bäume ausreißen!«, lachte Parker und deutete zu seinem Nachttisch hinüber. »Ich bin auch schon am Packen. Kann mir bitte mal einer den Stapel Zeitschriften geben, der da liegt?« Der Sportler wandte sich wieder dem Schrank zu und kramte im obersten Regal.
Peter ging ums Bett und griff nach den Zeitschriften, die auf dem ausziehbaren Tischchen des Nachtkästchens fein säuberlich aufeinander gestapelt waren. Doch plötzlich stockte er.
»Haben Sie die … gemacht?«, brachte er mühsam hervor und deutete auf eine kleine, unscheinbare Origami-Schlange, die sich neben den Zeitschriften zusammenkringelte.
Justus stutzte, als er die Figur sah. Die beiden Jungen tauschten viel sagende Blicke, dann drehte sich Parker mit ein paar Socken in der Hand zu ihnen um.
»Was denn?« Parker bemerkte die kleine Papierschlange. »Ach die? Nein, nein, die muss Mickey dagelassen haben. Der bastelt dauernd so ein Zeugs und lässt es dann überall herumliegen. Ist so ’n Tick von ihm.«
»Mickey?«, fragte Justus nach und warf Peter einen raschen Blick zu. M! , schoss es ihm durch den Kopf. Mickey beginnt mit M!
»Ja, Mickey McQuire, mein Agent«, klärte der Sportler die beiden Jungen auf.
Justus und Peter zuckten zusammen, als der Name fiel. Aber Parker war viel zu sehr mit dem Aufräumen beschäftigt, als dass er das wahrgenommen hätte. »Er hat mich ein paar Mal hier im Krankenhaus besucht«, fuhr er fort
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