Der schwarze Skorpion
durch die Suchmaschine im Internet gejagt und dabei einige Hinweise bekommen. CPT ist zum Beispiel das Kürzel für einen speziellen Test zur Erdbebenerforschung. Und es ist auch die Abkürzung für die britische Passagier-Transport-Vereinigung oder für das europäische Komitee zur Verhinderung von Folter. Aber das Wahrscheinlichste ist, dass CPT für Cape Town, also Kapstadt, steht.«
»Wieso ist das das Wahrscheinlichste?«, fragte Peter nach.
»Weil wir mit Miss Bancrofft gesprochen haben«, antwortete Bob, »und die hat uns bestätigt, dass Dr. Robinson recht oft da runtergeflogen ist – und zwar genau an den Tagen, an denen jenes CPT in seinem Kalender auftaucht!«
»Und in ein paar Tagen wollte er wieder dahin«, ergänzte Justus. »Das CPT, das für den gestrigen Tag vermerkt war, sollte ihn wohl daran erinnern, dass er packen oder das Ticket abholen musste oder so.«
»Ah ja, Kapstadt also«, sagte Peter nachdenklich.
»Und auch die PTs, PGs und PCs konnten wir entschlüsseln«, fuhr Justus fort. »Als wir uns mit Miss Bancrofft unterhielten, habe ich auf ihrem Schreibtisch eine lange Liste entdeckt, auf der diese Kürzel neben vielen anderen zu finden waren. Es handelte sich um eine Art Tierbestandsliste des Labors. Und unsere drei Abkürzungen stehen alle für verschiedene Skorpione.«
»PT für unseren« – Bob warf einen kurzen Blick auf einen Zettel, auf den sie die Namen der Skorpione geschrieben hatten – »Parabuthus transvaalicus, der Parker gestochen hat, PG für einen gewissen Parabuthus granulatus und PC für Parabuthus capensis.«
»Und jetzt rate mal, wo all diese netten Tierchen beheimatet sind!«, forderte Justus Peter mit einem viel sagenden Lächeln auf.
Der Zweite Detektiv überlegte einen Augenblick und sagte dann unsicher: »Südafrika?«
Justus schnippte mit den Fingern. »Genau! Südafrika, das sonnige Südafrika, dessen Parlament in der wunderschönen Hauptstadt der westlichen Kap-Provinz seinen Sitz hat, und die heißt … na …?«
»Kapstadt!«, sagten Peter und Bob im Chor.
»Und die Schlange, die Robinson gebissen hat, kam auch aus Südafrika!« Der Erste Detektiv kniff die Lippen zusammen und tippte mit dem Zeigefinger energisch auf den Schreibtisch. »Alle Fäden laufen ganz offensichtlich dort unten zusammen, so viel steht fest!«
»Oder gehen von dort aus!«, wandte Bob ein. »Wo genau der Anfang dieses verwickelten Falls liegt, wissen wir ja noch gar nicht.«
»Richtig«, gab Justus zu, »aber dass die Lösung unseres Rätsels in Südafrika liegt, scheint mir nach all diesen Hinweisen mehr als wahrscheinlich zu sein. Das bedeutet, dass –« Unvermittelt hielt der Erste Detektiv inne. Mit angehaltenem Atem lauschte er in die Stille des Wohnwagens. »Habt ihr das gehört?«
»Was gehört?«
»Da hat was geraschelt.«
»Geraschelt? Ich hab nichts gehört, du Bob?«
Bob schüttelte den Kopf.
»Ich dachte, da hätte was geraschelt«, sagte Justus verwirrt und blickte sich im Wohnwagen um.
»Ach was, das waren sicher nur deine unzähligen Hirnwindungen, die sich eben mal neu gefaltet haben«, flachste Peter. Dann rief er so enthusiastisch, wie es seine schmerzende Beule zuließ: »Also! Unsere bisherigen Ermittlungen laufen alle auf eines hinaus: auf nach Kapstadt! Ich würde sagen, ihr lasst den Firmenjet der drei ??? schon mal auftanken, und ich miete uns wie immer ins Four Seasons in die Präsidentensuite ein. Ich habe noch genau« – er legte den Eisbeutel kurz zur Seite, holte seinen Geldbeutel aus der Hosentasche und warf einen Blick hinein – »drei Dollar und … sechsundvierzig, nein, siebenundvierzig Cent! Das müsste allemal reichen, oder?«
Justus grinste amüsiert. »Wir müssen gar nicht nach Kapstadt. Noch nicht jedenfalls! Zunächst einmal sollten wir hier allen Spuren nachgehen.«
»Keine Präsidentensuite?« Peter zog ein bekümmertes Gesicht.
»Und unser Jet bleibt diesmal auch in der Garage.« Justus zwinkerte Peter teilnahmsvoll zu. »Aber ich schlage Folgendes vor: Bob, da sich Peter im Spielerlager nicht mehr blicken lassen kann, fährst du morgen noch einmal dorthin und versuchst herauszufinden, ob Robinson wirklich schon mal da draußen war. Vielleicht erinnert sich jemand an ihn. Lass dir irgendetwas einfallen, gib dich als sein Assistent aus oder als Schülerzeitungsreporter, etwas in der Art. Und wir beide, Peter, statten Mrs Robinson einen Besuch ab.«
»Woher weißt du, dass Robinson verheiratet ist?«, fragte der Zweite
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