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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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rechtzeitig, um ein Schwert abzuwehren, das aus dem Dunkeln auf sie zukam. Wie dumm von ihr anzunehmen, dass sich nur ein einziger Eindringling im Haus befand. Sie wechselten rasche Schläge, die Klinge des Angreifers gegen das Eisen des Schürhakens. Sie konnte ihn nicht sehen, da sie zwischen dem Licht in der Bibliothek und dem dunklen restlichen Haus stand. Außerdem trug der Angreifer Schwarz und wurde von den formlosen Schatten hinter sich beinahe verschlungen.
    Der Schürhaken gab kein gutes Schwert ab, er war schlecht zu handhaben, hatte kein Gleichgewicht und keinen Handschutz. Ihr Angreifer war ein erfahrener Schwertkämpfer, und sie wusste, dass ihre ungelenke Waffe nicht lange helfen würde.
    Ihre beste Verteidigung bestand darin, sich rasch zu bewegen, aus dem Weg zu springen und … Sie stieß gegen einen kleinen Beistelltisch, und er zerbrach unter ihr. Schon lag sie auf dem zerbrochenen Holz, und eine Schwertspitze drückte sich gegen ihren Hals. Verzweifelt griff sie nach dem Schürhaken, aber der war weggerollt, außerhalb ihrer Reichweite.
    »Karigan?«, sagte der Angreifer ungläubig.
    »Meister Rendel?«
    Das Schwert wurde in den Schatten zurückgezogen, und eine Hand erschien an seiner Stelle, um ihr auf die Beine zu
helfen. Der Beistelltisch war vollkommen kaputt, und Karigan fühlte sich ziemlich angeschlagen. Dankbar nahm sie die Hilfe beim Aufstehen an.
    »Und wer …« Sie zeigte auf den Mann in der Bibliothek.
    Sie spürte Rendels Schwert, das schützend erhoben war, mehr, als dass sie es sah.
    »Mein guter Rendel«, sagte der Eindringling in dem Umhang, »das hier ist wirklich ein seltsames Willkommen.«
    Die Schwertspitze sank zu Boden. »Euer Lordschaft! Ich hatte ja keine Ahnung!« Und Rendel kniete demütig nieder. Karigan war immer noch zu verblüfft, um sich bewegen zu können. Ihr Eindringling war der Goldene Kustos?
    Wenn daran noch Zweifel bestanden, wurden sie von Estral bereinigt, die aus dem Dunkeln flog, wo Karigan sich hatte vortasten müssen, und sich in die weit ausgebreiteten Arme des Mannes warf. »Vater!«
    Als Estral sich wieder von ihm löste, fiel die dunkelbraune Kapuze zurück, und der Mann nahm den Umhang von seinen Schultern. Karigan sah einen schlanken Mann mit ausgebleichtem blondem Haar und den gleichen grünen Augen, wie seine Tochter sie hatte. Falten umgaben seine Augen, als hätte er zu oft in die Sonne geblinzelt oder viel gelacht. Trotz der Falten hätte man nur schwer sagen können, wie alt er war, ganz ähnlich wie bei Eletern. Tatsächlich behaupteten die Leute, die Fiori-Familie habe vor langer Zeit auch eletisches Blut gehabt, und Karigan glaubte das gern.
    Aaron Fiori, der Goldene Kustos von Selium, grinste sie alle strahlend an.
    »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, mich mitten in einer Verschwörung zu befinden – ein Waffenmeister und ein Grüner Reiter schleichen in meinem Haus herum.«

    »Es … es tut mir leid«, sagte Karigan. Sie verbeugte sich ungeschickt, denn sie war immer noch verblüfft. »Mir war nicht klar – ich habe nicht …«
    Sein Lachen war ein tiefes, wohlklingendes Geräusch, das den Bann der Stille endgültig zerriss. »Das habe ich davon, dass ich versucht habe, niemanden zu stören. Ich erwartete, dass meine Tochter zu dieser Tageszeit im Bett ist.«
    »Du hättest mich nicht geweckt, um mir zu sagen, dass du heimgekommen bist?«, fragte Estral.
    »Der Morgen wäre doch noch früh genug gewesen, oder? Aber da du schon wach bist, umarme mich noch einmal.« Das tat sie. »Kommt, kommt«, sagte er und winkte seine Besucher in die Bibliothek.
    Karigan verzog das Gesicht, als sie den Beistelltisch sah, den sie zerstört hatte. »Herr, ich …«
    »Mach dir keine Gedanken. Es ist nur Zweites Reich, von einem der weniger bekannten Handwerker.«
    Zweites Reich? Das bedeutete, dass er Hunderte von Jahren alt war, und nun tat es ihr nicht nur leid – sie schämte sich fast zu Tode.
    »Kommt herein«, wiederholte Lord Fiori. Dann fügte er sanfter hinzu: »Ich würde nie jemandem etwas übel nehmen, der glaubte, meine Tochter und mein Heim zu verteidigen.« Er legte ihr die Hand auf die Schulter und führte sie zu einem bequemen Sessel vor dem kalten Kamin. Als sie saß, legte er Zündmaterial in den Kamin. Er holte Stahl und Feuerstein vom Sims, um Funken zu erzeugen. Timbre kam und pflanzte sich auf den Teppich vor die Feuerstelle. Nachdem er seine Schulter ein paar Mal geleckt hatte, rollte er sich zusammen,

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