Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
Luft, die Wärme des Feuers aufnahm und unbeschwert schnurrte.
    »Ich denke«, begann sie, »dass es zwei unterschiedliche Diebe waren.«
    »Wieso das?«
    »Der Dieb im Museum, der vielleicht die Rabenmaske war oder sich als Rabenmaske ausgab, führte den Diebstahl am helllichten Tag und vor Zeugen durch. Er schien niemanden unnötig verletzen zu wollen. « Sie erinnerte sich an seine Rapierspitze an ihrem Hals. Er hätte sie problemlos töten können. »Ich habe gehört, der Dieb hier habe sich in der Nacht eingeschlichen und keine solche Sorge um Rektor Crosley gezeigt.«

    »Sehr gute Schlüsse«, sagte Lord Fiori anerkennend. »Ich denke, du hast recht. Wie auch immer, es ist möglich, dass mehr als ein Dieb an dieser Sache beteiligt ist und sie auf dasselbe Ziel hin arbeiten. Wir werden die Antwort vielleicht nie erfahren. Das Traurige daran ist, dass die Archivare jedem, der den Übersetzungsschlüssel hätte sehen wollen, wahrscheinlich gern geholfen hätten.«
    »Es sei denn, der Dieb hatte etwas Verdächtiges zu übersetzen – etwas, das er niemandem zeigen wollte«, sagte Rendel. Er hatte wieder die Pfeife herausgeholt und angezündet und sog heftig daran.
    »Stimmt«, sagte Lord Fiori.
    »Es gibt noch etwas«, berichtete Karigan.
    »Ja?«
    »Ich erinnere mich, dass die Museumswärter sagten, das Pergament, das der Dieb gestohlen hat, sei in Altsacoridisch beschriftet gewesen.«
    Lord Fiori kratzte sich am Kinn. »Das klingt nach mehr als Zufall. Ein Dokument in Altsacoridisch wird gestohlen, aber es muss übersetzt werden, also stehlen sie einen Übersetzungsschlüssel aus dem Archiv von Selium. Weißt du, worum es in dem Dokument ging?«
    »Die Museumswärter schienen es nicht zu wissen«, erwiderte Karigan, »und ich habe nie wieder etwas darüber gehört. «
    »Das ist bedauerlich«, stellte Lord Fiori fest. »Ich fürchte, wir werden nicht viel mehr erfahren, es sei denn, einer der Diebe wird erwischt, was ich für eher unwahrscheinlich halte.«
    Sie saßen schweigend da, bis Estral, die nicht mehr still sitzen konnte, fragte: »Wo bist du gewesen, Vater?«
    »Überwiegend im Westen«, sagte er. »Ich bin nach Westen,
nach Rhovani gezogen und noch weiter, und habe versucht herauszufinden, in welcher Stimmung sich die Menschen hinter den Grenzen Sacoridiens befinden. Offenbar befanden sie sich im vergangenen Sommer nicht in Reichweite dessen, was aus dem Schwarzschleierwald gekommen ist, aber es gibt Gerüchte über magische Seltsamkeiten bis nach Dunan, und die Leute sind nervös. Obwohl ich auf dieser Reise nicht nach Osten gegangen bin, war das Land voll mit Geschichten von durchreisenden Eletern – Eleter, die nach Osten wandern, eine leuchtende Gruppe von ihnen. Ich denke, sie befinden sich nun in einem Zeltlager vor dem Stadttor von Sacor.«
    Als er Eleter erwähnte, richtete sich Karigan auf. »Sie sind nach Sacor gegangen?«
    »So sieht es aus«, antwortete Lord Fiori.
    »Was wollen sie dort? Was haben sie vor?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es«, erwiderte Lord Fiori. »Aber darüber habe ich nichts gehört.«
    Karigans Knöchel wurden weiß, so fest umklammerte sie die Armlehnen ihres Sessels. Sie wollte unbedingt sofort nach Sacor zurückreiten und herausfinden, was die Eleter vorhatten. Sie traute ihnen nicht, nicht vollkommen.
    »Ich sollte annehmen, dass ihre Absichten friedlich sind«, sagte Lord Fiori, als spüre er ihren inneren Aufruhr. »Ich habe nichts darüber gehört, dass sie in kriegerischer Absicht unterwegs wären. Das Land hat nicht von Gefahr gesprochen, nur von Staunen und Freude, als sie vorbeizogen.«
    Staunen und Freude … Seine Worte beruhigten sie ein wenig. Ja, die Eleter waren magische Wesen, aber sie konnten auch eine mögliche Gefahr darstellen. Eine Gefahr für sie selbst und eine Gefahr für ihr Volk. Es war schwierig, sich über die Absichten von Eletern klar zu werden. Einerseits waren sie willens, die Leben von Sterblichen zu retten, wie nach
dem Massaker an Lady Penburns Delegation. Andererseits schienen sie zulassen zu wollen, dass alle vernichtet wurden.
    Ein Lied drang an ihr Ohr. Der Goldene Kustos sang, seine Stimme wurde lauter, lenkte sie von ihren Sorgen ab und brachte sie in die Gegenwart zurück. Seine Stimme schien aus dem tiefsten Inneren zu kommen, nicht nur seiner selbst, sondern auch seiner Zuhörer, und den gesamten Raum zu erfassen, in die Zwischenräume zwischen Büchern und Regalen zu dringen, in die Feuerstelle und mit dem Rauch den

Weitere Kostenlose Bücher