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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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den Blick auf den Goldenen Kustos fixiert.
    »Wir sind erleichtert, dass Ihr wieder da seid«, sagte Rendel. »Es gab ein bisschen Ärger auf dem Campus.«

    Lord Fiori lehnte sich gegen den Kaminsims, ein Holzscheit in der Hand, und sagte mit ernster Miene: »Ja, selbst unterwegs habe ich von dem Angriff auf Rektor Crosley und von dem Diebstahl gehört.«
    »Diebstahl?«, fragte Karigan. »Weiß man denn inzwischen, was gestohlen wurde?«
    »Offenbar nichts Wichtiges«, sagte Lord Fiori. »Aber wer weiß schon, wie bedeutsam es für den Dieb war?«
    Offenbar stellte das auch für Rendel eine Neuigkeit dar. »Was ist es denn?«
    Lord Fiori legte das Holz ins aufflackernde Feuer. »Eine Übersetzungshilfe fürs Altsacoridische. Wir haben mehr als ein Exemplar, und das, was gestohlen wurde, hatte keinen besonderen Wert. Aber es war dem Dieb offenbar wichtig genug, um es zu stehlen und jemanden dabei schwer zu verletzen. «
    »Wir haben auf dem Campus Sonderwachen aufgestellt, falls der Dieb wieder auftauchen sollte«, sagte Rendel. »Deshalb bin ich heute Nacht unterwegs, und als ich eine verdächtige Person das Haus betreten sah, fürchtete ich um Estral.«
    »Das habe ich angenommen.« Lord Fiori ließ sich auf einem dick gepolsterten Sessel nieder. »Und ich bin dankbar für Eure Wachsamkeit. Ich bezweifle zwar, dass der Dieb zurückkehren wird, aber es wäre unvorsichtig, die Patrouillen nicht noch eine Weile weiterzuführen, nur um sicherzugehen. «
    Rendel nickte. »Das werden wir tun.«
    Während sich die beiden Männer leise weiter über Schulangelegenheiten unterhielten, dachte Karigan noch einmal über den Diebstahl nach, was sie an ihren unter einem so schlechten Stern stehenden Ausflug mit Braymer Coyle ins
Kriegmuseum von Sacor und das Erscheinen der Rabenmaske erinnerte.
    Lord Fiori sah sie neugierig an. »Woran denkt Ihr?«
    »Vor nicht allzu langer Zeit wurde etwas aus dem Kriegsmuseum von Sacor gestohlen«, sagte sie. »Vielleicht ist es ein Zufall, aber der Dieb hat ein altes Pergament mitgenommen. «
    »Ja«, sagte er, »davon habe ich gehört.« Er lächelte. Es war ein wissendes Lächeln. Karigan wunderte sich einmal mehr, wie er so viele Neuigkeiten des Landes wusste. Gut, er reiste häufig und hörte wahrscheinlich unterwegs das meiste, aber doch sicher nicht mehr als ein Grüner Reiter. Oder? Vielleicht waren die Leute offener mit dem, was sie in Gegenwart eines Spielmanns sagten, als gegenüber einem uniformierten Vertreter des Königs, und sie bezweifelte, dass er es darauf anlegte, als der Goldene Kustos erkannt zu werden. Wahrscheinlich war er als bescheidener, gewöhnlicher Spielmann unterwegs. Welche Gespräche belauschte er in den Schankräumen von Gasthäusern und Schänken zwischen Balladen und wilden Saufliedern? Welche Geschichten erzählten die Leute ihm, die sie einem Grünen Reiter nicht erzählen würden?
    Und dann waren da all die anderen Spielleute in Selium, die ebenfalls weit umherreisten und ständig Nachrichten heimbrachten. Der Goldene Kustos war ihr Erster, und sie musste ihm alles berichten, was von Bedeutung sein mochte.
    »Ja«, sagte er, »ich habe von dem Diebstahl gehört – und dass eine mutige Dame versucht hat, ihn zu verhindern. Du weißt nicht zufällig, wer das war?«
    Hitze schlich sich in Karigans Hals und ihre Wangen.
    »Hör auf, sie zu necken«, sagte Estral. Karigan hatte ihr schon alles über den Vorfall erzählt.

    »Es war also Karigan.« Lord Fiori nickte, als wolle er es für sich selbst bestätigen. »Auf dieser Reise bin ich nicht bis Sacor gekommen, aber ich habe die Erzählungen einiger rhovanischer Kaufleute belauscht und den Namen Karigan gehört, obwohl einer der Männer, ein älterer Herr, ein weniger freundliches Wort als ›mutig‹ gebrauchte, um die Dame zu beschreiben. Und hin und wieder wurde der Vorfall auch anderswo erwähnt, ohne dass Namen genannt wurden. Sind diese beiden Diebstähle ein Zufall? Schwer zu sagen. Was verbindet sie, außer dass in beiden Fällen Dokumente gestohlen wurden?«
    »Es gibt jedes Jahr Hunderte von Diebstählen im Königreich«, sagte Rendel.
    »Ja, aber wie viele dieser Diebstähle gelten Gegenständen von scheinbar geringem Wert?« Lord Fiori zuckte mit den Achseln. »Ich finde es seltsam. Was denkst du, Karigan?«
    Karigan hatte das Gefühl, er wolle sie prüfen, verlagerte unbehaglich das Gewicht in ihrem Sessel und wünschte sich, sie wäre der Kater, der nun auf dem Rücken lag, die Pfoten in der

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