Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
schlich aus der Küche und bedeutete Estral, dort zu bleiben. Sie versuchte, sich so lautlos wie möglich zu bewegen. Es war wahrscheinlich, dass der Eindringling in die Küche kommen würde, sobald er das Licht sah. Biersly hatte in der Eingangshalle eine Lampe brennen lassen, was deutlich machte, dass das Haus bewohnt war, und wenn ein bewohntes Haus nicht genügte, um einen Eindringling abzuschrecken, musste Karigan annehmen, dass er es auch riskieren würde, den Leuten darin Schaden zuzufügen, besonders, wenn es sich um dieselbe Person handelte, die ins Archiv eingebrochen und Rektor Crosley verletzt hatte.

    Der Flur vor der Küche lag nun im Schatten, und Karigan ließ sich Zeit, damit ihre Augen sich anpassen konnten. Es würde nicht helfen, blindlings mit dem Eindringling zusammenzustoßen, weil sie nichts sehen konnte. Sie beruhigte ihren Atem und lauschte. Eine Tür öffnete sich irgendwo im Haus ächzend.
    Langsam setzte sie sich in Bewegung, den Schürhaken fest umklammert, und sie war sich sehr bewusst, dass Estral hinter ihr in der Küchentür stand. Sie wünschte sich, sie würde sich besser im Haus auskennen, um die Dunkelheit ein wenig ausgleichen zu können. Sie bewegte sich nur sehr langsam weiter, ertastete sich ihren Weg um Möbelstücke herum und strengte sich an, die Bewegungen des Eindringlings zu hören. Sie hätte Estral beauftragen sollen, das Haus durch die Hintertür zu verlassen und Hilfe zu holen, aber das war ihr nicht rechtzeitig eingefallen. Vielleicht würde Estral selbst daran denken.
    Karigan befeuchtete die Lippen und schlich weiter. Als sie die Eingangshalle erreichte, flackerte Bierslys Lampe dort wild. Die Haustür war nur angelehnt, und der kalte Wind drang ein und wand sich um Karigans Knöchel. Sie schauderte.
    Bumm.
    Die Geräusche konzentrierten sich am anderen Ende des Hauses. Karigan schlich weiter, Schritt für Schritt. Bei Tageslicht hätte der gleiche Weg nur einige Herzschläge gedauert. Nun fühlte es sich an wie eine Reise von hundert Jahren. Im Wohnzimmer krachte sie mit dem Knie gegen einen Stuhl. Sie drückte die Hand auf den Mund, um eine Flut von Flüchen aufzuhalten, und hüpfte auf einem Bein herum. Als die Schmerzen nachließen, hinkte sie weiter, die Sinne weit offen für vielsagende Geräusche und für Möbelstücke, die ihr vielleicht im Weg standen.

    Sie kam in einem Seitenflur um eine Ecke und sah, dass Lampenlicht aus einem Eingang fiel. Das Licht wurde heller und dunkler, als bewege sich jemand.
    Wenn Karigan sich recht erinnerte, war dieser Raum die Bibliothek. Das ergab durchaus einen Sinn. Wenn der Dieb im Archiv nicht hatte finden können, was er suchte, dann würde er es vielleicht in der persönlichen Bibliothek des Goldenen Kustos vermuten. Sie bewegte sich langsam zur Tür und spähte hinein. Zuerst war das Licht zu viel, nachdem sie sich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, aber bald schon konnte sie erkennen, was sie vor sich hatte.
    Die Fiori-Bibliothek war in Mahagonitönen gehalten, und die Stoffe vor den Fenstern und auf den Sitzmöbeln waren schwer und gediegen. Es war keine große Bibliothek, aber sie war proppenvoll mit ledergebundenen Büchern und mit Schriftrollen. Ein Marmorkamin klaffte dunkel und leer. Mitten im Zimmer stand ein Bibliothekstisch; eine Gestalt in grauem Umhang hatte sich über ein offenes Buch gebeugt. Satteltaschen lagen zu ihren Füßen am Boden. Timbre der Kater saß mitten auf dem Tisch und schaute das aufgeschlagene Buch an, als könnte er es lesen, und dann sah er sie aus seinen geschlitzten grünen Augen an und schlug mit dem Schwanz auf den Tisch. Der Eindringling in dem Umhang erstarrte.
    Karigan packte den Schürhaken wieder fester. »Nehmt die Hände an die Seiten, wo ich sie sehen kann, und dreht Euch langsam um.«
    Ein quälender Augenblick verging, in dem der Eindringling blieb, wo er war, und sich nicht rührte. Sie fragte sich, ob er über seine Möglichkeiten nachdachte, über Angriffspläne und Flucht.
    »Im Namen des Königs …«, begann Karigan erneut.

    Sofort entspannte sich seine Haltung. Er gehorchte und streckte die Hände an die Seiten. Hände, in denen sich keine Waffen befanden. Er drehte sich um. Die Kapuze des Umhangs hüllte den oberen Teil seines Gesichts in Schatten. Sein Kinn war unrasiert, und goldene Borsten glitzerten im Lampenlicht. Er wollte gerade etwas sagen, als etwas hinter ihr seine Aufmerksamkeit erregte.
    Karigan fuhr herum und hob den Schürhaken gerade noch

Weitere Kostenlose Bücher