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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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wird nicht sonderlich akzeptiert. Die Leute mögen so etwas nicht. Es erinnert sie an die schrecklichen Dinge, die Mornhavon im Langen Krieg getan hat.«
    »Hmpf. Einmal wurden diese Amtszeichen stolz und offen getragen, aber die Dinge haben sich verändert. Stell dir die Atmosphäre direkt nach dem Krieg vor – die Angst, den Zorn, den Hass auf alles Magische.«
    Dale hatte in dieser Zeit nicht gelebt, so wie Merdigen, noch wusste sie viel über die Vergangenheit, aber sie fing an zu verstehen. Es brauchte nicht viel, um sich die Angst und das Misstrauen von Leuten vorzustellen, die hundert Jahre Krieg hinter sich hatten, angeführt von einem, der gewaltige magische Kraft besaß, eine Kraft, die er als Waffe einsetzte, die Leben nahm und Ungeheuerlichkeiten schuf. Wenn man Magie heute schon misstrauisch betrachtete, musste man sie damals verabscheut haben.
    Die Liga mochte Mornhavon besiegt haben, aber die Sacorider waren ein geschlagenes Volk, reduziert auf die niedrigsten Ebenen von Menschlichkeit, um zu überleben und weiterzumachen. Sie konnte sich nur vorstellen, wie schwer es König Jonaeus gefallen sein musste, die Herrschaft über sein zerstückeltes Land zu behalten. Opportunisten hatten sich sicher wie Aasvögel auf ihn gestürzt, um ihm die Macht zu entringen: Kriegsherren, Söldner, seine eigenen Untertanen. In dieser Umgebung musste jemandem die Schuld zugeschrieben
werden für all die Probleme, die das Land heimsuchten.
    »Eure Broschen waren in diesen Tagen bekannt für das, was sie waren: eine Möglichkeit, eure angeborenen Fähigkeiten zu verstärken. Die Gegner aller Magie verlangten, dass die Broschen zerstört wurden, zusammen mit vielen anderen magischen Artefakten. Unter großem Druck von Seiten dieser mächtigen Individuen blieb dem König nichts anderes übrig, als zuzustimmen.«
    »Aber …« Dale packte ihre Brosche fester.
    Merdigen verzog die Lippen zu einem ironischen Lächeln. »Und so wurde allgemein geglaubt, dass die Broschen zerstört worden wären. Die echten Broschen jedoch erhielten einen Zauber, der sie verbarg, und die Reiter behielten ihre Fähigkeiten, aber das blieb ein gut gehütetes Geheimnis, und nicht ohne Grund.«
    Dale fragte sich, in welcher Gefahr die alten Reiter gewesen waren, einfach weil sie geringe magische Fähigkeiten besaßen, die sich nur zeigten, wenn sie mit den Broschen verbunden wurden. Die Gegner der Magie mussten die Reiter für harmlos gehalten haben, sobald man ihnen die Broschen genommen hatte. Und das nach allem, was die Reiter im Dienst für ihr Land gegen Mornhavon unternommen hatten!
    »Ja«, sagte Merdigen, »sie kamen, um uns zu töten, jene, die uns fürchteten und hassten. Du hast von der Geißel als einer Krankheit gesprochen, einer Krankheit, die am Ende des Krieges ausbrach. Und es gab wirklich eine Seuche, die sich in der Bevölkerung ausbreitete und Leben kostete, aber es gab noch eine andere, die sich auf Menschen mit magischen Talenten konzentrierte, oder auf jene, von denen geglaubt wurde, dass sie welche hatten. Diese Leute wurden nicht krank, sondern verfolgt, und zwar von jenen, die auch
nach dem Krieg noch weiterhassten. Sie hielten Magie für die Wurzel alles Bösen und ihre Eliminierung für ein Allheilmittel. Alles würde besser werden, sobald die böse Magie aus dem Land vertrieben war – eine Säuberung, die, wie sie glaubten, dem Hunger und der Armut ein Ende machen würde. Dann würde das Land sich aus der Verwüstung erheben. Die Fanatiker sprachen mit lauten Stimmen, und das Versprechen besserer Zeiten brachte schnell die Eliminierung der Magie mit sich. Viele beeilten sich, ihnen beizupflichten, und überall im Land wurden Tausende umgebracht.«
    Das war ein Teil der Geschichte, von dem Dale nie gehört hatte, nicht einmal während ihrer Reiterausbildung. Sie hatte immer von der Geißel als einer Krankheit gehört, nicht von Verfolgung. Sie hatte immer gedacht, auf das Ende des Langen Krieges wären Feiern und Licht gefolgt, aber jetzt erkannte sie, wie geschlagen ihre Ahnen gewesen waren. Frieden war nicht etwas, das man feierte, man überlebte ihn.
    Merdigen beschwor sich ein weiteres Ale herauf und sah nun müde aus. Er trank einen großen Schluck aus seinem Krug und sagte: »Eine vollkommen trostlose Zeit, und der König musste weiterhin kämpfen, um das Land zusammenzuhalten. Das war vielleicht eine größere Schlacht als die, die er im Langen Krieg ausgefochten hatte. Obwohl ich gegen ihn angetobt und seinen

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