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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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sieht zumindest so aus, und nur wenige verfügen über die Fähigkeit, sie einzusetzen. Ich fürchte, die Auslöschung der Magieanwender ist viel zu erfolgreich gewesen.«
    Dale rieb sich die Oberlippe. »Als Mornhavon erwachte, kam es auf unserer Seite des Walls zu allen Arten seltsamer Magie, und die besonderen Fähigkeiten einiger Reiter wurden unzuverlässig.«
    »Interessant«, sagte Merdigen. »Er hat die natürliche Ordnung zum Fließen gebracht, und sie muss sich durch die Bresche ergossen haben.«
    »Was ist als Nächstes passiert?«, fragte Dale. »Haben die Adler euch zum König zurückgebracht?«
    »Ja. Und sobald wir dort waren, konnte Theanduris Silberholz seine Schadenfreude nicht verbergen. Er wusste, was uns zustoßen würde, dieser Undankbare. Man bot uns eine Zuflucht an, aber nur, wenn wir uns für die Türme verpflichteten. «
    »Was ihr auch getan habt.«
    »Ja. Uns blieb nicht viel anderes übrig, denn die Welt war für uns zu gefährlich geworden. Erst nachdem wir in unseren Türmen waren, erfuhren wir die Wahrheit über die Wallhüter – dass man sie gezwungen hatte, sich mit dem Wall zu verbinden,
indem man drohte, sie selbst und ihre Familien zu foltern. Den Magiehassern brachte dies zwei Dinge gleichzeitig: die Eliminierung von Tausenden von Magieanwendern und die Verstärkung des D’Yer-Walls gegen den Einfluss des Schwarzschleiers.«
    Merdigen stieß einen tiefen Seufzer aus. »Das Leben in unseren Türmen war nicht schlecht. Die Wallhüter leisteten uns Gesellschaft und informierten uns darüber, was draußen in der Welt geschah. Am Anfang besuchten uns Angehörige des Clans Deyer, hin und wieder ein Grüner Reiter und … die Schwarzschilde. Im Laufe der Jahre wurden Besuche immer seltener, dann hörten sie vollkommen auf. Ich schlief ein und wurde zweihundert Jahre nicht geweckt, bis dein Freund, der Deyer, in den Turm stolperte.« Merdigen schwieg einen Augenblick nachdenklich, dann fügte er leise hinzu: »Wenn niemand in die anderen Türme gegangen ist, gehe ich davon aus, dass meine Freunde immer noch schlafen.«
    Nun, da Merdigen seine Geschichte beendet hatte, kam Dale zu der Frage, die sie von Anfang an unbedingt hatte stellen wollen. »Merdigen, was bist du?«
    »Ich bin eine magische Projektion des großen Magiers Merdigen.«
    »Ja, aber was bedeutet das?«
    »Es bedeutet, dass ich Merdigen bin, seine Persönlichkeit und Erinnerung, obwohl seine körperliche Gestalt schon lange nicht mehr existiert.«
    »Du bist also eine Illusion …«
    »Nein. Das hier ist eine Illusion.« Merdigen bewegte die Hand in Wellenform, und plötzlich erschien ein Bär und ragte über Dale auf, fuchtelte mit den Tatzen in der Luft herum, und sein Grollen hallte laut wider. Dale war so überrascht, dass sie beinahe mitsamt ihrem Stuhl nach hinten gekippt wäre.

    »Sie hat keine Persönlichkeit, keine Seele und eindeutig kein Bewusstsein ihrer selbst«, erklärte Merdigen. Er winkte noch einmal, und der Bär verschwand, sehr zu Dales Erleichterung. Es war vielleicht nur eine Illusion gewesen, hatte aber vollkommen wirklichkeitsgetreu gewirkt. »Anders als der Bär«, fuhr er fort, »existiert der Geist von Merdigen in diesem Turm. Ich bin eine Projektion davon.«
    »Ein Geist?«
    »Nein, nein, nein. Geister sind Schatten der Toten. Ich denke, man könnte sagen, dass ich der Schatten eines Lebenden bin. Ich bin den Hütern des Walls ähnlich, denn mein Geist ist hier verankert, aber anders als die Hüter bin ich ein Individuum. «
    Dale verstand es immer noch nicht ganz, aber sie nahm an, dass das nicht zählte. Von der Geschichtsstunde einmal abgesehen, so interessant sie gewesen sein mochte, hatte sie nur herausgefunden, dass Merdigen keine zusätzlichen Informationen über den Wall hatte, die Alton helfen würden, seine Geheimnisse zu lösen.
    »Merdigen«, sagte sie. »kann einer der Wallhüter uns helfen, den Wall zu verstehen?«
    Der Kamm erschien in seiner Hand, und er zog ihn sich wieder durch den Bart. »Nein. Sie sind keine Individuen mehr. Sie sind Gesang. Sie binden die Magie des Walls. Sie haben keine Erinnerung, außer der Erinnerung des Steins und der des Lieds, das sie singen müssen.« Er hielt mit Kämmen inne und wurde wieder nachdenklich. »Ihr Opfer war so viel größer als unseres. Vielleicht ist der Verlust des Gedächtnisses eine Gnade für sie.«
    Das war nichts, was Dale begreifen konnte – dass jemand seinen Geist dem Wall opferte und nur noch als Lied

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