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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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sie konnte jetzt leichter atmen. Die Säbelstiche in ihrem Kopf sollten bald aufhören – das hoffte sie jedenfalls. Jericho und Fergal kamen vom Kamm herunter, Ero lief vor ihnen her. Als der Wolfshund sie erreichte, schnupperte er überall um ihre Füße, dann stellte er sich mit einem Bellen auf die Hinterbeine und pflanzte die großen Pfoten auf ihre
Schultern, was sie beinahe umgeworfen hätte. Er schaute hinab in ihr Gesicht, die dunklen Augen unergründlich, als versuche er, ihr bis in die Seele zu schauen. Dann fing er an, ihr Gesicht abzuschlabbern. Als Jericho und Fergal sie erreichten, lachte sie zu sehr, um Eros Liebesbeweise abwehren zu können.
    Als Eros vier Pfoten wieder fest auf dem Boden standen, wischte sich Karigan das Gesicht mit dem Ärmel ab und bemerkte, dass Fergal sie finster anstarrte.
    »Nun?«, fragte er.
    »Nun was?«
    »Was sollte das denn? Das Verschwinden?«
    Sie kraulte Ero zerstreut hinter dem Ohr. Sie war selbst nicht sicher. »Ich habe den Hengst gesehen – den Patron.«
    »Und dazu hast du verschwinden müssen?«
    »Offensichtlich. Ich weiß es nicht. Für einen Teil der Zeit.«
    Fergal betrachtete sie weiter missbilligend. »Ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Das ist in Ordnung, Junge«, sagte Damian und drückte ihm die Schulter. »Das tun nur wenige. Du hast ja gehört, was Gus gesagt hat, obwohl ich erwarte, dass sich das ändern wird. Auch dein Hauptmann hat ihn nie gesehen.«
    Fergals Miene hellte sich auf. »Nein?«
    Damian schüttelte feierlich den Kopf. »Und es ist heute noch etwas Wichtiges geschehen.« Er deutete über Fergals Schulter, und da war das Hengstfohlen und ging zögernd von seiner Mutter auf sie zu.
    Karigan sah zu, wie Fergals Miene von Überraschung zu Zorn und weiter zu Unsicherheit wechselte. Er warf Damian einen fragenden Blick zu. Damian griff in die Tasche und fand ein Stück Apfel.
    »Das habe ich eigentlich für meinen Fuchs aufgehoben«,
sagte er. »Aber ich denke, du solltest es diesem Jungen da anbieten und eine Art Waffenstillstand mit ihm schließen.«
    Fergal nahm den Apfel, und mit ernster Miene ging er auf das Fohlen zu.
    »Vorsichtig, Junge«, rief Damian hinter ihm her. »Geh ganz vorsichtig. Keine plötzlichen Bewegungen.«
    Fergal passte seinen Schritt an, aber trotzdem zog der kleine Hengst sich wieder hinter seine Mutter zurück. Als Fergal einen unsicheren Blick über die Schulter warf, rief Damian: »Hab Geduld.«
    Fergal blieb stehen, und es dauerte nicht lange, bis das Fohlen neugierig wurde, erst um seine Mutter herumspähte und sich dann aus ihrem Schutz entfernte. Karigan fragte sich, was Fergal wohl durch den Kopf ging, welche Gedanken dort im Widerstreit lagen. Würde das Fohlen ihn für sich gewinnen?
    Der kleine Hengst bewegte sich weiter, hielt inne, machte ein paar Schritte mehr und blieb dann wieder stehen. Er musste ebenso unsicher sein wie Fergal. Fergal hielt das Apfelstück vor sich auf der Handfläche.
    Es brauchte ein paar Schritte mehr, bis das Fohlen nahe genug kam, dass es den Hals recken und den Apfel erreichen konnte. Fergal rührte sich immer noch nicht. Karigan wünschte sich, sie könnte sein Gesicht sehen.
    Das Fohlen nahm den Apfel ins Maul und kaute ihn. Dann schluckte es ihn herunter und untersuchte Fergals Hand nach mehr. Mit einer Bewegung, die ebenso zögernd war wie zuvor die des kleinen Hengsts, streckte Fergal die andere Hand aus und berührte seinen Hals. Das Fohlen zuckte nicht zusammen und lief nicht davon, denn es war zu interessiert an dem Geruch nach Apfel, der immer noch an Fergals anderer Hand hing. Fergal streichelte es nun, etwas sicherer geworden.

    »Das ist ein Anblick«, sagte Damian leise.
    Karigan hätte nicht mehr zustimmen können – ihr taten die Wangen weh, weil sie so angestrengt lächelte. So überwältigend ihre Vision des Hengsts gewesen war, das hier war der erstaunlichere Anblick.
    Sie ließen zu, dass Fergal und das Hengstfohlen einander besser kennenlernten, bis die Schatten länger wurden und sich Kälte ins Tal senkte. Die Mutter des Fohlens blieb in der Nähe und zuckte mit dem Schweif, als wolle sie sagen, dass es jetzt Zeit sei für Junior, mit dem Spielen aufzuhören und für die Nacht zurückzukommen.
    Damian ging zu Fergal und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Du hast da einen guten Freund, das ist klar, aber nun ist es Zeit, dass wir gehen, denn es wird bald dunkel sein, und meine Lady wartet mit dem Abendessen auf uns.«
    Als Fergal zögerte und seine

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