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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Audienz endete in einer harmonischen Atmosphäre, auch wenn Zacharias zum Plan des Prinzen keinen Kommentar abgab. Jametari versprach, ihm jegliche Neuigkeiten über Lady Estora sofort mitzuteilen, falls er vom Land oder durch sein Vorherwissen irgendetwas erfuhr.
    Als sie den gewundenen Weg zurückritten, verharrte Zacharias in nachdenklichem Schweigen, und erst als er unter dem Fallgatter hindurchgeritten war und direkt vor der eigentlichen Burg stand, hielt er sein Pferd an und faltete die Hände auf seinem Sattelknauf. Laren brachte Sperling neben ihm zum Halten und wartete darauf, dass er sprach.
    »Fandet Ihr es auch so sonderbar wie ich«, fragte er, »dass der Prinz uns von seinen Plänen erzählte?«
    »In der Tat«, sagte Laren. »Mir scheint, die Eleter kommen und gehen, wie es ihnen passt, und bitten niemanden um Erlaubnis. Vielleicht ist ihm wirklich an einem Zusammenwirken gelegen.«
    Ein Rabe kreiste über den Festungsmauern, und ein anderer krächzte im Wipfel eines nahen Baumes.
    »Vielleicht habt Ihr recht«, antwortete Zacharias, während sein Blick dem Flug des Raben folgte. »Ich weiß nicht, was ich von den Eletern halten oder wie ich ihre Absichten erraten soll. Eins ist sicher – sie werden den Schwarzschleier nicht betreten, ohne dass Sacorider sie begleiten.«
    Laren schauderte. Derjenige, der dazu ausgesandt werden würde, wer er auch sein mochte, hatte kaum Aussicht auf eine Rückkehr.

DER WALL KLAGT
    Unser Lied löst sich auf, erodiert Stein und Zement, von der Ullem-Bucht bis an die Ufer der Morgendämmerung. Einst schützten wir vor dem großen Bösen. Wir standen stark wie das Bollwerk der Zeitalter.
    Doch uns wurde eine Bresche geschlagen. Unser Lied weint in einer disharmonischen Tonfolge jenseits der Zeit. Verloren ist die Harmonie, ungleichmäßig der Rhythmus.
    Niemand hört uns. Niemand hilft uns. Niemand heilt uns.
    Betrogen.
    Ja! Ihr müsst ihn hassen.
    Betrogen und sterbend.
    Zerbrochen und blutend.
    Von der Ullem-Bucht bis an die Ufer der Morgendämmerung wird unser Schildwall fallen, und das große Böse wird die Welt überschatten.
    Nein!
    Wir sind zerbrochen.
    In Auflösung.
    Sterbend.

DAS BLUTEN DES STEINS
    Alton wachte mit der Morgendämmerung auf – nicht, dass er in dieser Nacht besonders viel geschlafen hätte. Wie üblich. Er aß ein kaltes Frühstück und bereitete sich auf einen Inspektionsritt am Wall vor. Nachtfalke freute sich immer, ihn zu tragen, ganz gleich zu welcher Tages- oder Nachtzeit, und so ritt Alton aus dem verschlafenen Lager und folgte der Lichtung am Wall entlang. Sobald sich Nachtfalke warmgelaufen hatte, trieb Alton den Wallach zu einem Handgalopp an. Wahrscheinlich würde er schon zurückkehren, wenn Dale noch beim Frühstück saß. Alton knirschte mit den Zähnen: Er konnte sich einfach nicht damit abfinden, dass er darauf angewiesen war, jemand anderen in den Himmelsturm zu schicken, weil er nicht selbst hineinkonnte.
    Die Meilen flogen rasch vorbei, und als er die Stelle am Wall erreicht hatte, wo er die Augen gesehen hatte, brachte er Nachtfalke zum Stehen. Die Risse waren seit damals gewachsen und hatten sich wie die feinen Fäden eines Spinnennetzes ausgebreitet. Diesmal konnte er kein Muster erkennen. Mit einem erleichterten Seufzer trieb er den Wallach sanft voran.
    Als er die Bresche und das Hauptlager erreichte, fand er jedoch etwas, das sowohl ihn als auch diejenigen, die dort Wache hielten, sehr verstörte. Wo der Wall an die Bresche
stieß, wies er die meisten Spuren des Zerfalls auf, mit Spalten, die kaum einen Quaderstein unberührt ließen. Ein weiteres Zeichen des Zerfalls waren Spuren des Ausblühens: Feuchtigkeit, die sich zwischen die Quadersteine und den Zement geschlichen hatte und diesem den Kalk entzog, während anderswo Mineralien abgelagert wurden, wie Stalaktiten in einer kleinen Höhle. Alton hatte diesen Prozess unter alten Steinbrücken beobachtet, wo der Abfluss undicht geworden war und die Tropfen unter den Brückenbögen Stalaktiten wie Fangzähne gebildet hatten.
    Dieses Ausblühen wäre an sich schon schlimm genug gewesen, denn der Wall war ja extra so gebaut worden, dass er Wind und Wetter für alle Zeiten trotzen konnte, aber es gab sogar noch schlimmere Zeichen. Die Erosion schritt erschreckend schnell voran. Ein Prozess, der gewöhnlich Jahre gedauert hätte, schien sich hier innerhalb weniger Wochen abzuspielen. Schlimmer noch: Statt weiß oder hell gelblich schimmerte die sich sammelnde Feuchtigkeit

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