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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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hat«, meinte Beryl.
    »Das werde ich auch.« Karigan musste sich anstrengen,
um auf die Füße zu kommen, aber als Lord Amberhill versuchte, ihr aufzuhelfen, entzog sie sich seiner Reichweite.
    »Ich will ja nur helfen«, sagte er.
    »Ich brauche keine Hilfe«, antwortete sie.
    »Ihr schnarcht«, sagte er, als er das Zelt verließ.
    Karigan schnitt eine Grimasse, aber das zerrte an ihrer Kopfverletzung und tat weh. Sie schleppte sich auf ihr Zelt zu und murmelte etwas über lästige Edelmänner, während um sie herum sanft der Schnee fiel und die Welt verstummen ließ.

KEIN GEWÖHNLICHER BOTE
    Karigan schlief den ganzen Tag und stand nur auf, um ihre Notdurft zu verrichten und die Mahlzeiten zu essen, die Willis ihr brachte. Jedes Mal, wenn sie von ihrer warmen Pritsche kroch, fiel die kalte Luft wie Dolche aus Eis über sie her.
    Sie hörte große Geschäftigkeit draußen: Stimmen, Pferde, vorbeistapfende Menschen. Sie war froh, dass sie zumindest nicht bei den Reisevorbereitungen für den morgigen Tag helfen musste. Sie fragte sich, welches Pferd sie reiten würde, und ihre Einsamkeit wurde noch schmerzlicher bei dem Gedanken an Kondor, den sie mehr denn je vermisste, aber sie wusste, dass er seine Pflicht erfüllte und Estora schnell und sicher nach Hause trug. Sie fragte sich, wo sie jetzt wohl waren, ob Estora und Fergal einen sicheren Ruheplatz gefunden hatten und ihre Füße vor einem gemütlichen Feuer aufwärmen konnten.
    Sie freute sich auf die Rückkehr in die Stadt Sacor – trotz all der Hochzeitsvorbereitungen und der Peinlichkeit und Trauer, die sie aufgrund der Hochzeit empfinden würde. Irgendwie schien das jetzt nicht mehr so wichtig zu sein. Sie würde einfach weitermachen, so gut sie konnte. Ihr blieb nichts anderes übrig, denn nun standen sie vor neuen Problemen: Das Zweite Reich schickte sich an, die Geheimnisse des D’Yer-Walls aus dem Buch zu erfahren.

    Karigan drehte sich auf die Seite, und nach einiger Zeit beruhigten sich ihre Gedanken, und sie versank wiederum in einen unruhigen Schlaf.
    Sie träumte von einem Erdbeben im ganzen Land, so stark, dass der D’Yer-Wall wackelte und mit solcher Heftigkeit gerüttelt wurde, dass auf seiner ganzen Länge Risse entstanden, bis er einstürzte und sämtliche Türme mit sich niederriss, einen nach dem anderen. Eine riesige Staubwolke stieg aus den Ruinen auf und hüllte die Länder in Schatten.
    Karigan stand ganz allein vor der massiven Zerstörung, sie hatte nicht einmal ihren Säbel bei sich. Der Staub senkte sich zu einem undeutlichen Nebel herab, und jenseits der Trümmer versammelten sich die Wesen des Schwarzschleierwaldes: Erdriesen und andere Kreaturen, einige geflügelt und andere nicht, die jeder Beschreibung trotzten. Hinter ihnen lauerte etwas Dunkleres, Böseres, bereit zu kämpfen, doch sie konnte diesen neuen Feind nicht deutlich erkennen.
    Alles, was ihr zur Verteidigung ihrer selbst und ihres Landes zur Verfügung stand, waren Steine – die zerbrochenen Steine des Walls. Diese schleuderte sie dem Feind entgegen, doch sie prallten von Panzern, Schuppen und Schilden ab, ohne Schaden anzurichten.
    Keuchend wachte sie auf, zunächst heiß und schwitzend, dann zitternd vor Kälte. Sie kuschelte sich in die Decken, unfähig, sich zu wärmen. Was fehlte ihr nur? Sie betastete ihren Kopfverband und zuckte zusammen, als sie zu fest auf die Wunde drückte. Sie konnte die Hitze spüren, die aus der Wunde strahlte.
    »Nicht gut«, murmelte sie. Natürlich musste sich eine Wunde, die Immerez ihr beigebracht hatte, auch noch entzünden.
    Schließlich fand ihr Körper das Gleichgewicht wieder, und
ihr war weder zu heiß noch zu kalt. Erneut schlief sie ein. Die Träume waren verschwommen und unsinnig, bis er in ihrem Geist auftauchte, ganz in Sternenlicht und Nachthimmel getaucht. Seine Mähne und sein Schweif wehten in der Luft wie schwarze Seide. Er stand auf der mitternächtlichen Ebene, in scharfem Kontrast zu dem Schnee, der im Mondlicht schimmerte. Er sah sie an und kniete sich auf den Boden.
    Hufschläge echoten durch Karigans Körper. Oder waren es Flügelschläge? Westrions Flügelschläge, die darauf abzielten, sie aus dem Bett zu bekommen. Eine Brise blies über ihr schweißnasses Gesicht, und sie setzte sich auf, woraufhin der Schmerz durch ihren Kopf jagte wie ein Dolchstich. Alles war Dunkelheit und Stille, und sie dachte, sie sei vielleicht die letzte lebende Seele auf Erden.
    Sie schloss die Augen und rieb sie, nur um erneut

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