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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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willst, dass ich gehe, musst du eine andere Möglichkeit finden.«
    Als hätte er die Worte verstanden, stand der Hengst auf und schritt hinaus in die Nacht.
    »Verdammt«, sagte die Grüne Reiterin.
    Es war alles sehr verwirrend. Unheimlich. Amberhill dachte an den Tag zurück, an dem er in dem Museum mit der schönen Frau um einen Fetzen Pergament gekämpft hatte. Er hatte ihre Tapferkeit anerkennen müssen, aber er hielt sie für einen Närrin. Trotz ihres hinderlichen Gewandes hatte er ihre Fertigkeit mit der Klinge erkannt, aber einfach nicht begriffen, mit wem er es in Wirklichkeit zu tun hatte. Dies war nicht lediglich ein Grüner Reiter, sondern jemand, der offensichtlich Kräfte besaß: Kräfte, die nicht von dieser Welt stammten. Sie war keine gewöhnliche Botin.
    Zu seinem Erstaunen drehte sich der Schatten zu ihm um, und das Mondlicht beleuchtete die Rundung ihrer Wange und das Aufblitzen eines hellen Auges. Sie sagte, »Ihr habt Euch das alles nur eingebildet.«
    Damit eilte der Schatten fort, bis er von der Nacht verschluckt wurde. Es blieben lediglich Fußspuren im Schnee zurück, aber sogar diese täuschten, denn sie hörten mitten im Schritt auf. Er fand auch keine Hufspuren. Es war zum Verrücktwerden!
    Was war diese Reiterin? Unter anderem war sie ungehobelt, aber was war sie wirklich?
    Vielleicht waren ihre Abschiedsworte wahr. Vielleicht hatte
er sich das alles tatsächlich nur eingebildet. Schnell warf er einen Blick in ihr Zelt. Das Mondlicht fiel auf eine leere Pritsche mit zerwühlten Decken.
    »Stimmt etwas nicht, mein Lord?«
    Amberhill sprang vor Schreck fast aus seinen Stiefeln. Rabenmaske ließ wahrlich nach, wenn er nicht einmal mehr das Näherkommen eines anderen wahrnehmen konnte – aber andererseits waren diese Waffen unheimlich. Es war Donal, der neben ihn getreten war.
    »Bitte sagt Ihr mir«, bat Amberhill, »ob es nicht lediglich ein Trugbild meiner Fantasie ist, dass Reiter G’ladheon uns verlassen hat. Dass sie wirklich verschwunden ist.«

DAS ÜBERQUEREN DER BRÜCKEN
    »O nein«, sagte Karigan, »nicht wieder dieser Ort.« Sie wirbelte herum, um zum schneebedeckten Lager zurückzugehen, aber der Weg war verschwunden, als sei eine Tür geschlossen worden.
    Der Hengst hatte sie in eine weiße, weiße Welt geführt, voller leerer, undurchsichtiger Flächen, eingerahmt von einem milchigen Himmel. Das Gebiet, falls man es so nennen konnte, war flach und leer. Es bleichte die Farben aus ihrer Kleidung und aus ihrer Haut, aber der Hengst blieb kohlschwarz. Der Kontrast tat ihr in den Augen weh.
    Das letzte Mal war sie durch wilde Magie hierhergeführt worden. Sie hatte gelernt, dass dies ein Ort des Übergangs zwischen den Schichten der Welt war, dass er weder zur Erde noch zum Firmament gehörte, sondern von Symbolen und Bildern bevölkert wurde.
    »Gibt es keinen anderen Weg?«, fragte sie.
    Der Hengst machte Anstalten, sich hinzuknien.
    »Nein – nein, ich werde nicht reiten.« Ihre Furcht davor, ihn zu reiten, und vor der Bedeutung, die das vielleicht gehabt hätte, war stärker als ihre Furcht vor der weißen Welt. Zumindest hatte sie diesmal einen Führer, und vielleicht würden sie nicht lange hier sein. Hah! Als ob Zeit in der weißen Welt irgendeine Bedeutung gehabt hätte. »Geh voraus«, sagte sie zu dem Hengst.

    Das tat er und trottete über die formlose Ebene. Sie folgte ihm, und ihre Stiefel knirschten auf dem kurzen, weißen Gras. Während sie ging, merkte sie, dass ihre Kopfschmerzen nachließen und sie sich nicht mehr ganz so fiebrig fühlte.
    Sie ging und ging, aber sie hätte ebenso gut an einer Stelle stillstehen können, denn nichts um sie herum änderte sich, es tauchten keinerlei wahrnehmbare Formen auf, und die Ebene blieb flach unter ihren Füßen. Sie konnte nichts anderes tun, als dem Hengst zu vertrauen und ihm zu folgen. Sie beobachtete seinen schwingenden, seidenen Schweif und hatte den irrsinnigen Wunsch, eines dieser Rosshaare herauszuziehen und Estral zu geben, damit sie damit den Bogen ihrer Fidel bespannen konnte. Sie nahm jedoch an, dass es nicht weise gewesen wäre, einem göttlichen Wesen ein Haar auszureißen. Sie musste über diese Absurdität lachen, und ihre Stimme hallte scharf und beunruhigend durch die Leere. Sofort wurde sie wieder still.
    Zumindest sah sie diesmal keine Leichen und keine Aufbahrungssteine, und Shadwell der Eleter versuchte auch nicht, sie in ein Intrigenspiel hineinzuzerren, bei dem sie nicht gewinnen konnte. Nichts

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