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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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worum es ging.
    Karigan fragte sich, ob sie den ganzen Weg aus der Stadt zu dem geheimen Eingang würden reiten müssen, dem Heldenportal, das sich seitlich in dem Hügel befand, auf dem die Stadt wie auch die Burg standen.
    »Unsere Nachforschungen beginnen sowieso in den Hallen der Könige und Königinnen«, fuhr er fort. »Wenn wir Glück haben, kennt der Feind diesen Eingang nicht und hat ihn
auch nicht versperrt.« Dann hob er die Hand und ballte sie zur Faust. »Tod ist Ehre!«
    »Tod ist Ehre!«, echoten die anderen und ahmten seine Geste nach.
    Du liebe Güte , dachte Karigan. Sie hoffte, dass dieses Motto nicht auf sie zutreffen würde. Sie war schließlich nur eine Waffe ehrenhalber.
    Sie folgte den anderen, die sich hintereinander aus der Halle drängten. Es war sehr ungewohnt und geradezu peinlich, Schwarz statt Grün zu tragen, und sie kam sich selbst ganz fremd vor. Es war fast, als hätte sie sich selbst noch nicht eingeholt und müsste nun die ganze Zeit rennen, nur um sich nicht ganz aus den Augen zu verlieren.
    Als würde ich mich selbst beschatten , dachte sie.
    Sie rief sich immer wieder ins Gedächtnis, dass sie eine Kaufmannstochter war, während sie sich bemühte, mit den Waffen Schritt zu halten und sich dabei mit dem Handrücken den Schweiß vom Gesicht wischte. Außerdem bin ich ein Grüner Reiter. Und nun bin ich anscheinend eine Art Waffe, aber nicht ganz . Vielleicht war ihre ganze Existenz zu einer Theatervorstellung geworden oder einer Art Maskerade, in der sie jeden Tag jemand anderen darstellte. Wusste sie überhaupt noch, wer sie wirklich war?
    Sie schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Sinn, darüber nachzudenken. Ihr blieb nichts anderes übrig, als immer weiter vorwärtszugehen.

DIE VERFOLGUNG DER KATZE
    Der Fußmarsch durch die Korridore der Burg wirbelte an Karigan vorbei wie ein undeutlicher Traum. Sie konzentrierte sich vor allem darauf, mit den Waffen Schritt zu halten, und konnte ihre Umgebung kaum wahrnehmen. Fastion führte sie auf seinen Krücken in einem erstaunlichen Tempo. Bevor sie es bemerkte, hatten sie schon den Flügel der Reiter betreten. Zu dieser Stunde war der Flur nur schwach beleuchtet, um welche Stunde es sich dabei auch handeln mochte, und die meisten Türen waren geschlossen.
    Sie ging an ihrer eigenen Tür vorbei – die offen stand –, und sehnte sich danach, hineinzugehen und sich ins Bett zu legen. Vielleicht würde Fastion das gar nicht merken? Reines Wunschdenken.
    Eine weiße Katze schoss aus ihrer Tür und flitzte an den Waffen vorbei den Korridor entlang. Das brachte die Waffen dazu, überrascht vor sich hin zu murmeln.
    »Eine Grabkatze?«, wunderte sich Brienne laut.
    Unter den Waffen herrschte allgemeine Zustimmung. Was, im Namen des Himmels, dachte Karigan, tat eine Grabkatze in ihrem Zimmer? Dann fiel ihr ein, dass sie sie dort schon einmal gesehen hatte. Das kann kein gutes Omen sein …
    Sie fegten am Gemeinschaftsraum vorbei. Garth stand verblüfft in der Tür, als sie vorbeiliefen, seine Teetasse vergessen in der Hand.

    » Karigan ?«, fragte er. Seine Stimme klang ungläubig.
    Aber sie konnte nicht stehen bleiben, so gern sie das auch getan hätte, und deshalb lächelte sie nur kläglich und winkte ihm zu.
    Einige der Waffen nahmen Lampen aus dem Reiterflügel mit, denn jenseits davon lag der verlassene Teil der Burg, in dem immer Nacht war. Die Lampen erzeugten eine vorübergehende Dämmerung, aber hinter ihnen brach wieder die Nacht herein, während sie weiter hasteten.
    Ohne die Waffen, die sie führten, hätte Karigan sich hoffnungslos verirrt. Die verlassenen Korridore teilten und kreuzten sich so oft und schienen so viele Meilen lang zu sein, dass sie anfing, sie als lichtloses Labyrinth zu empfinden, in dem hinter jeder Ecke Geheimnisse verborgen waren. Aber sie blieben nicht stehen, um die Geheimnisse zu lüften. Fastion und seine Waffen hatten ein Ziel vor Augen, auf das sie zusteuerten, ohne auf dem Weg dorthin innezuhalten. Nagetiere mit funkelnden Augen flohen vor ihnen.
    Links, dann rechts. Rechts, dann links. Steinerne Treppen hinunter, in tiefere, dunklere Ebenen der Burg. Karigan versuchte nicht einmal, sich den Weg zu merken, sondern machte ihn einfach zu einem Teil ihres Bewusstseinsflusses. Ihre Priorität war es, auf den Füßen zu bleiben und Schritt zu halten.
    Sie hielten an.
    Karigan rumpelte gegen Lennir, der sie streng ansah.
    »Entschuldigung«, murmelte sie. Eine feine »Waffe ehrenhalber« gab sie

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