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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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großes, bergkatzenähnliches Wesen mit langen, gebogenen Fängen dar.
    Ihre eigene, kleine Katze beobachtete sie und schlug den Schwanz ungeduldig auf den staubigen Boden. Als sie sah, dass sie ihre Aufmerksamkeit erregt hatte, ging sie zu der Stelle, an der der Felsen auf die Wände des Korridors stieß, und verschwand.
    Wie hat sie das gemacht?, wunderte sich Karigan. Sie hatte die Katze zuerst für ein Geisterkätzchen gehalten, aber als sie sich an ihren Beinen rieb, hatte sie sich so echt angefühlt …
    Fastion hinkte auf seinen Krücken zu der Mauer hinüber. »Hier ist ein Spalt. Es sieht nur von eurem Standpunkt und bei diesem Lichteinfall massiv aus. Kommt, schaut es euch an.«
    Karigan und die übrigen Waffen drängten sich um das, was
nach Karigans Meinung nicht mehr als ein schmaler Riss in der Mauer war. Für eine Katze war das gut und schön, aber für einen Menschen?
    »Wir müssen uns durchquetschen«, sagte Brienne. »Ich gehe zuerst.«
    Abgesehen von Karigan war Brienne die schmalste der Gruppe. Die anderen waren außer Cera alles Männer und hatten breite Schultern und Brustkästen. Brienne legte ihr Schwert ab, tastete sich in den Spalt und quetschte sich hinein. Sie nahm nicht einmal eine Lampe mit. Karigan bewunderte die Entschlossenheit der Sergeantin und war froh, dass sie nicht diejenige war, die die Ehre hatte, in irgendeinem finsteren Spalt stecken zu bleiben.
    Es dauerte nicht lange, bis Brienne unversehrt wieder zum Vorschein kam. »Am Anfang ist es eng, aber dann wird es breiter. Man kommt hinter Königin Lyras Bett heraus.«
    Unter den Waffen erhob sich besorgtes Gemurmel. »Wissen die Grabpfleger davon?«, fragte Lennir.
    Die Waffen waren stolz darauf, jede Nische und jede Ecke der Burg zu kennen, doch nun erfuhren sie, dass sie noch nicht alles gewusst hatten. Karigan fragte sich, ob die Burg den Leuten womöglich Streiche spielte – vielleicht veränderte sie ihren Grundriss dann und wann, oder sie zeigte und verbarg ihre wahre Ausdehnung je nach Laune.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, antwortete Fastion.
    »Ein Wandteppich verdeckt den Ausgang«, sagte Brienne.
    Karigan dachte noch immer über die Vorstellung von Königin Lyras Bett nach. Bestimmt war dies nur ein sentimentaler Ausdruck für einen Katafalk. Bestimmt .
    Doch nun fingen die Waffen an, sich der Reihe nach durch den Spalt zu quetschen, und Fastion legte Karigan die Hand auf die Schulter und schob sie darauf zu.

    »Auf der anderen Seite hat Brienne das Kommando«, sagte er.
    »Was? Kommt Ihr nicht mit?«
    »Doch, natürlich, aber in den Gräbern hat sie einen höheren Rang als ich. Mein Reich ist oben.«
    Angesichts ihrer gegenwärtigen Gemütslage war all dies einfach zu viel für Karigan. Die Waffen überstiegen ihr Fassungsvermögen, und dabei wollte sie es auch belassen.
    Fastion stopfte sie quasi in den Spalt, und sie merkte, dass sie sich seitwärts verdrehen musste, um hindurchzupassen. Sie hielt das Schwert vertikal an ihrer Hüfte und bewegte sich vorsichtig, um ihren bereits übel zugerichteten Körper nicht allzu sehr zu erschüttern. Trotzdem riss sie sich die Wange an einem scharfen Felsen auf und bekam einen weiteren blauen Fleck auf der Schulter, bevor der Durchgang sich verbreiterte. Vor ihr glomm Licht, und sie wogte darauf zu wie ein Schwimmer zur Wasseroberfläche. Sie kam in einer großen Kammer heraus, wo Brienne den Wandteppich offen hielt. Als Nächstes hüpfte Fastion aus dem Durchgang, wobei er seine Krücken hinter sich herschleifte.
    Brienne ließ den Wandteppich an seinen Platz zurückfallen. Ob die Grabpfleger nun diesen Durchgang kannten oder nicht – die Delver hatten ihn bestimmt gekannt, denn bevor der Wandteppich ihn wieder bedeckte, entdeckte Karigan Strichmännchen und Tiere, die rings um die Öffnung in den Stein geritzt waren.
    »Ich habe Lennir und Baston zur Heldenstraße geschickt, um herauszufinden, was mit dem Haupteingang passiert ist«, berichtete Brienne Fastion mit leiser Stimme. »Offrid und Sorin sind im Dorf, und den anderen habe ich befohlen, nach Eindringlingen Ausschau zu halten.«
    Fastion nickte.

    »Dorf?«, fragte Karigan.
    »Schsch«, sagte Fastion, »wir wissen nicht, wie nah die Eindringlinge sind. Im Dorf leben die Grabpfleger.«
    »Ihr beiden kommt mit mir«, sagte Brienne. »Wir besuchen die Könige und Königinnen, und vielleicht stoßen wir auf die Eindringlinge oder auf das Buch.«
    Wir besuchen die Könige und Königinnen, dachte Karigan

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