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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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frisch verbunden waren, fragte sie: »Wollt Ihr nichts über Lady Estora erfahren?«
    »Später, nachdem wir wissen, was sich in den Gräbern abspielt«, sagte Fastion. »Ihr habt mir gesagt, dass es ihr gut geht, und das genügt für den Augenblick.«
    Karigan konnte nicht umhin, seine Zielstrebigkeit zu bewundern. Sie spielte mit einem Brötchen, das mit einem kalten Würstchen belegt war, stellte aber fest, dass sie keinen Appetit darauf hatte. Auf den Tee dagegen schon. Bald darauf kehrte Brienne mit einer Uniform und einem Langschwert zurück. Sie stand vor Karigan. Karigan stellte ihre Teetasse ab.
    »Was? Was habt Ihr …«
    »Wir sind zu wenige«, erklärte Fastion, »und Ihr wart schon in den Gräbern. Ihr kennt das Gesetz. Deshalb müsst Ihr als eine der unseren mit uns gehen.«
    Karigans Unterkiefer fiel herunter, und sie starrte ihn an. Nur Waffen und Menschen von königlichem Geblüt war es gestattet, die Gräber zu betreten – abgesehen von den Grabpflegern, die ihr ganzes Leben dort verbrachten. Jeder andere, der bei der Gesetzesübertretung ertappt wurde, den heiligen Bezirk unterhalb der Burg zu betreten, war dazu verdammt, für immer in den Gräbern zu bleiben, selbst ein Grabpfleger zu werden und nie mehr die lebendige Sonne zu sehen. Vor ein paar Jahren hatte man Karigan und einigen anderen es gestattet, den Bezirk auf der Heldenstraße zu durchqueren, aber nur aufgrund der ausdrücklichen Genehmigung des Königs.
    »Aber …«, fing Karigan an.
    In diesem Augenblick kehrte Lennir rennend zurück. »Die Tore zur Straße der Helden sind verbarrikadiert«, sagte er, kein bisschen außer Atem.

    Fastion warf seinen granitenen Blick auf Karigan. »Zieht Euch an.«
    »Aber …«
    »Ihr seid unsere Waffenschwester«, sagte Brienne in freundlicherem Ton. »Seit der Usurpator versucht hat, König Zacharias den Thron zu entreißen, haben wir Euch als solche betrachtet.«
    Karigan konnte nur mit den Augen zwinkern.
    »Und aufgrund Eurer jüngsten Taten«, sagte Fastion. »Andernfalls hätten wir nicht im Traum daran gedacht, Euch in Schwarz zu kleiden, weil es so viel bedeutet. In der Geschichte des Landes wurde außerhalb des Ordens der Schwarzen Schilde nur wenigen jemals eine solche Ehre und Anerkennung zuteil.«
    Vielleicht beeinträchtigten das Fieber und die Erschöpfung Karigans Gehör. Vielleicht hatte der Hengst sie doch nicht in ihre eigene Welt gebracht, sondern in eine leicht abgewandelte Version davon.
    »Bin ich jetzt eine Waffe?«
    »Nein«, sagte Brienne, »dazu muss man viele Jahre lang ein besonderes Training durchlaufen und heilige Zeremonien absolvieren. Ihr seid eine Art Waffe ehrenhalber, aber diese Ehre beinhaltet auch Verantwortung.«
    »Zum Beispiel für das, was wir im Moment von Euch brauchen«, sagte Fastion.
    Bevor Karigan protestieren konnte, halfen ihr Brienne und Cera, die andere Frau, mitten in der Halle der Waffen dabei, ihre geliehene Reiteruniform auszuziehen und die schwarze überzustreifen: erst das schwarze Leinenhemd mit den in elfenbeinfarbenen Fäden gestickten, verschlungenen Mustern, dann die lederne Hose, gefolgt von dem gepolsterten Wams. Sie schnallten harte, schützende Lederbänder um ihre
Handgelenke, stimmten aber zu, dass Handschuhe nicht über ihre verbundenen Hände gepasst hätten. Wie bei der Verkleidung als Estora behielt Karigan auch diesmal ihre eigenen Stiefel an. Sie waren schließlich schwarz und sahen denen der Waffen sehr ähnlich.
    Die beiden Frauen sahen zu, wie Karigan ihre Brosche von ihrer Reiteruniform abnahm und an ihrem Wams befestigte. Ein seltsames Licht leuchtete in ihren Augen. Sahen sie die Brosche so wie die Reiter, oder sahen sie, dass sie ein unsichtbares Objekt bewegte, oder sahen sie gar ein modisches Schmuckstück? Ihr war klar, dass die Waffen über die Reiterbroschen Bescheid wussten und, wie die meisten Sacorider, der Magie misstrauten, aber die Frauen schienen ihr eher wissbegierig als ablehnend zu sein.
    Im Prinzip passte Briennes Uniform ihr gut, ebenso wie das Langschwert, das um Karigan Hüfte geschnallt wurde.
    »Ich weiß nicht, wie gut ich mit dem Schwert umgehen kann«, sagte Karigan und hob ihre verbundenen Hände.
    »Wenn alles gut geht, braucht Ihr kein Schwert zu ziehen«, sagte Brienne.
    Der Mann, den Fastion ausgeschickt hatte, um mehr Waffen zu suchen, kehrte mit nur einem halben Dutzend zurück.
    »Der Haupteingang zur Straße der Helden ist uns versperrt«, sagte Fastion, nachdem er ihnen erklärt hatte,

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