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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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hielten.

KARIGAN SPUKT
    »Verdammt«, flüsterte Karigan. Wann und wie war das passiert? Sie nahm die Katze von ihren Schenkeln und setzte sie auf den Boden. Mit einem Fauchen flitzte sie davon, um sich unter einer der Bänke zu verstecken. Agemon musste Briennes Befehl missachtet haben und hinausgeschlichen sein, während Karigan schlief.
    »Sag es uns, Alter«, sagte der Eindringling, der sein Messer an Iris’ Kehle drückte.
    »Ihr dürft gar nicht hier sein!«, schrie Agemon. »Ihr habt das Tabu verletzt – Ihr seid unrein. Die Schwarzen Schilde werden sehr böse auf Euch sein.«
    Der Mann schnaubte. »Du meinst die Waffen? Um die haben wir uns schon gekümmert.«
    Zumindest war Agemon so geistesgegenwärtig, ihnen nichts von Brienne und Fastion zu sagen. Es sei denn, der Halsabschneider hatte Brienne und Fastion gemeint . Auf alle Fälle stand Agemon einfach nur da und rang verzweifelt die Hände.
    »Du wirst uns sagen«, sagte ein zweiter Mann, der in die Uniform eines sacoridischen Soldaten gekleidet war, »welcher von allen Hochkönigen hier der höchste ist. Sag es uns, oder wir schneiden ihr die Kehle durch.«
    Iris wimmerte.
    »Der höchste aller …? Wer seid Ihr? Warum habt Ihr diese heiligen Straßen überfallen?«

    »Zweites Kaiserreich, Alter, und uns ist dieser Ort nicht heilig. Ekelhaft und sonderbar vielleicht, aber nicht heilig.«
    »Gruselig«, sagte der dritte Mann schaudernd. Er trug weder eine Verkleidung noch irgendwelche Abzeichen. Er war ein Wappenloser und sah ziemlich ungepflegt aus.
    »Halt die Klappe, Thursgad«, sagte der Soldat. Dann richtete er sich selbstgefällig auf und verkündete: »Wir sind hier im Namen des Reiches.«
    Karigan dachte, Agemon würde in Ohnmacht fallen. Er schwankte tatsächlich ein wenig, doch dann sprach er mit befehlender Stimme eine Reihe von fremdartigen Worten und spuckte dem Soldaten vor die Füße.
    Der Mann, der Iris festhielt, meinte: »Na, na, das war aber nicht besonders nett.«
    Die anderen beiden Eindringlinge sahen genau so verblüfft aus, wie Karigan sich fühlte. Welche Sprache hatte Agemon gesprochen? Was hatte er gesagt? Und Thursgad! Sie erinnerte sich an den Namen – er war einer von Immerez’ Männern.
    Was Agemon gesagt hatte, spielte keine Rolle. Sie musste irgendetwas tun, aber in ihrem Zustand konnte sie nicht hoffen, drei gesund aussehende Männer zu überwinden.
    Ich brauche eine andere Möglichkeit.
    Bei dem Versuch nachzudenken schmerzte ihr Kopf. Was sollte sie nur tun?
    Agemon raufte sich die Haare, sie wechselten einige Worte, und endlich willigte er ein, allen Forderungen der Halsabschneider nachzukommen. Er führte sie den Korridor hinunter.
    »Verdammt«, brummte Karigan.
    Sie musste ihnen folgen, aber vorsichtig. Im Augenblick fiel ihr nichts ein, was sie sonst hätte tun können – sie musste ihnen folgen und sie im Auge behalten. Falls es so aussah,
als würden sie Iris oder Agemon umbringen, würde sie eingreifen. Und inzwischen hoffte sie, zufällig auf Brienne und Fastion zu stoßen oder auf irgendwelche anderen Waffen, die mit ihnen hereingekommen waren. Sie würden wissen, was zu tun war, und konnten es leicht mit den drei Männern aufnehmen, trotz Fastions Beinverletzung.
    Karigan ließ den Eindringlingen und ihren Gefangenen einen gewissen Vorsprung, dann schlich sie sich aus dem Haus der Sonne und des Mondes und verfolgte sie verstohlen, indem sie hinter Säulen huschte und sich in den Schatten hielt. Ihre Fähigkeit, unsichtbar zu werden, könnte sich als nützlich erweisen, solange sie den Lampenschein vermied, aber sie wollte sie nicht einsetzen, solange ihr noch andere Möglichkeiten blieben, um ihre Energiereserven nicht zu erschöpfen. In diesem Augenblick hätte sie absolut nichts gegen einen Hauch des Hengstatems einzuwenden gehabt.
    Unterwegs löschte sie die Lampen aus, einerseits um den Waffen zu signalisieren, dass etwas nicht stimmte, und andererseits, um ihre besondere Fähigkeit mit noch mehr Dunkelheit zu unterstützen. Der Nachteil war, dass die Eindringlinge merken würden, dass sie verfolgt wurden, falls sie sich umsahen. Zum Glück taten sie dies jedoch nicht, sondern stürzten in ihrer Entschlossenheit, Agemon zu folgen, blindlings vorwärts.
    Agemon bog in einen der älteren Korridore ein, der von offenen Mauerkrypten gesäumt wurde. Eigentlich waren sie eher Nischen, die man aus der Felswand gehauen hatte, und die meisten waren mit vergilbten Knochen gefüllt. Es gab auch einige

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