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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Agemon kniete neben Charles nieder und schüttelte den Kopf. »Wir müssen Vorbereitungen treffen. Ich muss …«
    »Jetzt nicht, Agemon«, sagte Brienne. »Fastion und ich müssen die Eindringlinge aufspüren, damit sie niemand anderen verletzen können.«
    »Ja, ja«, murmelte Agemon. »Ihr tut, was die Schwarzen Schilde tun. Ich werde mich um die Toten kümmern.«
    Brienne holte tief Luft und atmete langsam aus, als müsse sie sich dazu zwingen, mehr Geduld mit dem Grabpfleger zu haben. »Geht zum Haus der Sonne und des Mondes und bleibt dort. Karigan wird Euch beschützen, bis wir zurückkommen. Habt Ihr mich verstanden?«
    Endlich nahm Agemon Notiz von Karigan. »Sie sieht aus, als sei sie reif für die Chirurgen der Toten«, sagte er. »Der König hätte unsere Schwarzen Schilde nicht abziehen sollen.«
    »Habt Ihr mich verstanden?«, fragte Brienne mit schärferer Stimme.

    Agemon schüttelte sie ab. »Ja, ja. Das Haus der Sonne und des Mondes. Wir werden Euch dort erwarten.«
    Brienne sah Karigan erwartungsvoll an.
    »Ich verstehe«, sagte Karigan. Sie hoffte, Brienne und Fastion wurden die Eindringlinge schnell finden, damit diese Qual bald ein Ende nahm. Die beiden verschwanden in den Tiefen des Hauptkorridors, und sie blieb mit Agemon, Iris und der frischen Leiche zurück. Aus irgendeinem Grund machten ihr frische Leichen nicht so viel aus wie die alten.
    Agemon wandte sich zu ihr. »Ich erinnere mich an Euch. Die schwarze Uniform täuscht mich nicht. Ja, Ihr habt Grün getragen. Ja, ja. Ihr habt das Schwert des Ersten Reiters berührt. Ihr habt es befleckt, genau so war es. Ich glaube nicht, dass Ihr zu den Schwarzen Schilden gehört. Das ist unmöglich. «
    »Also …«, fing Karigan an.
    »O nein. Das ist einfach unmöglich. Diesmal werdet Ihr die Gräber nicht verlassen. Ihr habt ein Tabu verletzt.«
    Karigan war so müde, dass sie Briennes Geduld einfach nicht aufbrachte. Dies war für sie das Unvorstellbarste auf der Welt, das eine, von dem sie hoffte, dass es ihr niemals zustoßen würde: dass sie es zuließ, eine Grabpflegerin zu werden und den Rest ihres Lebens in den Gräbern gefangen zu sein. »Falsch«, sagte sie und zog Briennes Schwert nur so weit, dass ein kleines Stück der Klinge über der Scheide zu sehen war.
    Agemon sah zu Boden. »Es … es tut mir leid. Ich werde nie wieder an Euch zweifeln.«
    Ein schwarzes Seidenband war knapp unterhalb des Querstücks um die Klinge gewickelt. Es identifizierte den Träger des Schwertes als Schwertmeisterin. Die meisten Schwertmeister traten als Waffe in den Dienst des Königs, genau wie
Brienne, und übernahmen ihren Dienst entweder in den Gräbern oder über der Erde. Ohne dieses Erkennungszeichen wäre Karigan eindeutig als Betrügerin enttarnt worden. Da Brienne eine Schwertmeisterin war, hatte Karigan gehofft, dass das Ersatzschwert, das Brienne ihr geliehen hatte, das Seidenband aufweisen würde, und zu ihrer großen Erleichterung war es auch so.
    Karigan ließ das Schwert in die Scheide zurückgleiten. »Wir gehen zum Haus der Sonne und des Mondes«, sagte sie, »wie Sergeant Quinn befohlen hat.«
    »Ich … ich möchte Charles nur zudecken«, sagte Agemon.
    »Dann beeilt Euch.«
    Agemon hastete zum hinteren Teil der Kammer und wühlte in einer Kommode. Er zog ein leinenes Leichentuch hervor.
    Praktisch , dachte Karigan. Aber nicht überraschend .
    Wie es sich herausstellte, wollte Agemon Charles’ Leiche nicht nur zudecken, sondern sie auch in eine ganz bestimmte Lage bringen und das Leichentuch ordentlich um sie herum fest stopfen, als mache er ein Bett.
    »Wir haben keine Zeit«, sagte Karigan und zog ihn am Ärmel. »Wir müssen uns später um ihn kümmern.«
    Agemon sah den mit dem Leichentuch bedeckten Körper bedauernd an, rückte die Brille zurecht und streckte die Hand nach dem Mädchen aus. »Komm, Kind. Der Schwarze Schild will, dass wir fortgehen. Wir kommen später zurück und tun alles für ihn, was nötig ist.«
    Karigan schluckte schwer, als er sie ein Schwarzes Schild nannte, und kam sich mehr denn je wie eine Betrügerin vor.
    Iris umklammerte Agemons Hand, und gemeinsam traten sie in den Korridor hinaus. Sie führten Karigan in einen angrenzenden Flur, an dem noch mehr Totenkammern lagen. Wie trostlos musste es sein, seine ganze Kindheit hier zu verbringen,
dachte Karigan, aber Iris schritt furchtlos neben Agemon her, und ihre Umgebung schien ihr gar nichts auszumachen.
    Wo spielten die Kinder wohl? Spielten sie

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