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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Mel gab oft alles Geld, das sie verdienen konnte, in seinem Laden aus. Im Augenblick ging Mel in Selium
zur Schule, und Karigan würde sie gern dort aufsuchen. Sie nahm das Päckchen entgegen und wühlte in einer ihrer Satteltaschen, um Platz zu schaffen. Dann band sie die ausladenden Beutel an Kondors Sattel und schnallte ihr Bettzeug fest.
    Der Hauptmann reichte ihr die Mappe mit der Botschaft. Das Leder war verkratzt und abgetragen, aber das Emblem des geflügelten Pferds auf der Klappe war immer noch deutlich zu sehen. Karigan hängte sich den Riemen über die Schulter, so dass die Tasche bequem auf ihre rechte Hüfte fiel, gegenüber dem Säbel.
    »In dieser Tasche ist ein Brief für Melry«, sagte der Hauptmann, »ebenso wie Botschaften für die Lords Fiori und Mirwell und der Kaufvertrag für die Pferde, den du Damian Frost übergeben wirst. Meisterin Gresia hat gebeten, dass du unterwegs ein paar Schwertübungen mit Fergal durchführst.«
    Karigan nickte.
    »Er hat auch schriftliche und mathematische Aufgaben dabei, um an den Abenden beschäftigt zu sein. Ty sagt, er entwickelt sich gut, sollte aber weiter üben. Er bittet dich, dabei so gut wie möglich zu helfen.«
    Karigan schluckte einen Seufzer herunter. Sie wusste, dass dies für Fergal ein Ausbildungsritt war, hatte aber nicht erwartet, selbst als Lehrerin tätig werden zu müssen. Dann erinnerte sie sich daran, dass die meisten Reiter anders als sie ohne irgendeine Art von Ausbildung zum Botendienst kamen. Wenn sie die Botschaften des Königs austragen wollten, mussten sie die höfische Etikette erlernen; sie mussten lesen, schreiben und rechnen, reiten und kämpfen können. Das war viel zu lernen, und Karigan hatte Glück gehabt, von einer guten Schule zu kommen, als sie dem Ruf schließlich gefolgt war. Als sie daran dachte, fiel ihr auf, dass sie nichts über Fergals Hintergrund wusste, nicht einmal, woher er kam. Wahrscheinlich
würde sie in Kürze Gelegenheit haben, es herauszufinden.
    »Noch Fragen?«, wollte der Hauptmann wissen.
    Karigan dachte einen Moment nach. »Ich glaube nicht, aber …«
    »Aber?«
    »Wenn etwas passieren sollte, wenn Mornhavon zurückkehrt und die Magie wieder unzuverlässig wird …« Diese Gedanken kreisten ständig in ihrem Hinterkopf. Wann würde er zurückkehren? Was würden sie tun?
    »Der König und ich verlassen uns auf dein Urteilsvermögen, Karigan. Wenn etwas schiefgeht, ob es nun mit Mornhavon oder etwas ganz anderem zu tun hat, und du es für notwendig hältst, die Mission abzubrechen und zurückzukehren, werden wir hinter deiner Entscheidung stehen. Mach dir deshalb keine Gedanken.«
    Karigan nickte und freute sich über das Vertrauen. Sie band Kondor vom Balken los und setzte dazu an, ihn nach draußen zu führen, als der Hauptmann ihr die Hand auf den Arm legte.
    »Noch eine Sache. Mir ist klar, dass du mit allem, was mit dem Wall und dem Schwarzschleier geschehen ist, zu tun hattest, aber ich will nicht, dass du es als deine persönliche Verantwortung betrachtest. Du hast diesem Königreich einen erstaunlichen Dienst erwiesen, indem du uns Zeit verschafft hast, uns auf Mornhavons Rückkehr vorzubereiten. Befreie dein Herz von dem Gewicht solcher Sorgen. Wenn Mornhavon zurückkehrt, dann kehrt er eben zurück, und wir werden so gut wir können damit zurechtkommen. Inzwischen bist du ein Grüner Reiter, der Aufgaben vor sich hat. Denke nur an diese Aufgaben, denn die Verantwortung, mit der Gefahr fertig werden zu müssen, die Mornhavon darstellt, werden andere tragen.«

    Das war eine ungewöhnliche Ansprache, und erst nachdem Karigan sie gehört hatte, wurde ihr klar, wie viel von dem Problem, das Mornhavon darstellte, wie viel von dieser drohenden Gefahr sie auf sich genommen hatte. Die Worte des Hauptmanns versicherten ihr, dass sie nicht allein war, und erleichterten ihre Last. Sie konnte ein ganz normaler Reiter sein, dessen Pflicht allein darin bestand, Botschaften abzuliefern. Und selbstverständlich, sich um Fergal zu kümmern.
    »Danke«, sagte sie.
    »Es hätte nie deine Sache sein sollen, dir Sorgen zu machen – es ist die Verantwortung deines Königs und seiner Berater. Verlass dich darauf, wenn du eines Tages Offizier bist, wirst du mehr als genug haben, worum du dich sorgen musst.«
    Karigan konnte dem Hauptmann nicht ansehen, ob sie scherzte oder nicht. Sie hatte nie daran gedacht, Offizier zu werden …
    »Du solltest lieber gehen«, sagte Laren, die einen Blick aus dem Stall geworfen

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