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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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schlafen wollte, denn sie lebte zwar, aber sie hatte auch etwas an sich, was nicht so fern von den Toten war und ihm das Gefühl gab, hier zu Hause zu sein.

ABSCHIED
    Karigan konnte ihren Atem deutlich in der frischen Herbstluft sehen, als sie über den Burghof zum Reiterstall ging, die Satteltaschen über der Schulter und ihr Bettzeug und einen Mantel unter den Arm geklemmt. Bereiftes Gras knirschte unter ihren Füßen. Der Reif würde verschwinden, sobald die Morgensonne über der Burgmauer aufgestiegen war.
    Sie konnte es kaum erwarten, dem Burggelände zu entkommen, auf ein Ziel zuzureiten und all das Geschwätz über Hochzeitsvorbereitungen hinter sich zu lassen. Die Entfernung würde alles leichter machen. Sie würde weit weg sein von König Zacharias und all den Gefühlen, die er in ihr aufwühlte. Sie würde gehen, und wenn sie zurückkehrte, würde sie über ihn hinweg sein.
    Und vielleicht, nur vielleicht würde Alton bis dahin Vernunft angenommen haben.
    Vorerst aber würde sie sich um beide Männer keine Gedanken machen müssen. Sie hatte eine Reise vor sich und Aufgaben zu erledigen. Jede Mission würde sie weiter weg bringen, und die alltäglichen Notwendigkeiten des Ritts würden sie ablenken. Sie hatte nie gewusst, wie erleichternd ein Botenritt sein konnte.
    Sie bewegte die Schultern, um die Anspannung loszuwerden, und wurde nicht langsamer, bis sie den Reiterstall erreichte.
Davor fand sie Connly, der Fergal Duff half, seine Satteltaschen an den Sattel einer älteren grauen Stute zu schnallen, die von der Leichten Reiterei in den Ruhestand geschickt worden war und nun dösend dastand, die Augen geschlossen und die Nase zum Boden gesenkt.
    »Morgen, Karigan!«, rief Fergal.
    Es war zwar nicht so schrecklich früh am Morgen, aber sein Enthusiasmus ging ihr auf die Nerven. »Morgen«, antwortete sie leiser.
    Connly richtete sich auf und tätschelte die Stute. »Wolke ist so weit, Fergal. Viel Glück bei deinem ersten Ritt.«
    »Danke, Sir!«
    »Was bringt dich heute früh hier raus?«, fragte Karigan Connly.
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich dachte einfach, ich sollte helfen, dich zu verabschieden. Da du Mara vertreten hast, muss jemand dich vertreten.«
    »Stimmt.« Es war die Aufgabe des Obersten Reiters, Reitern zu Beginn ihrer Missionen zu helfen, aber da Mara immer noch im Heilerflügel lag, war diese Aufgabe Karigan zugefallen.
    »Kondor wartet drinnen und trägt bereits sein Zaumzeug«, sagte Connly und wies mit dem Daumen über die Schulter zum Stalleingang.
    »Danke.«
    »Bedanke dich nicht bei mir «, sagte er mit rätselhaftem Lächeln. »Ich bin nicht der Einzige, der heute früh herausgekommen ist.«
    Neugierig ging Karigan zum Stall. Sie brauchte einen Moment, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit angepasst hatten, aber als das der Fall war, fand sie Kondor an einer Verstrebung des Mittelgangs angebunden, gestriegelt und gesattelt.
Hauptmann Mebstone hielt einen seiner Hufe in der Hand und betrachtete ihn. Kondor wieherte Karigan zum Gruß vergnügt zu, und der Hauptmann ließ den Huf los und richtete sich auf.
    »Hallo«, sagte Karigan überrascht. Es war ungewöhnlich, dass der Hauptmann Reiter persönlich verabschiedete. Für gewöhnlich hatte sie zu viel damit zu tun, mit dem König zusammenzuarbeiten und in Besprechungen zu sitzen.
    Der Hauptmann wischte sich die Hände an der Hose ab. »Guten Morgen!«
    »Sind seine Hufe in Ordnung?« Karigan streichelte die Nase des großen Fuchses, und er wieherte leise.
    »Perfekt. Er ist in hervorragender Verfassung und kann es offenbar kaum erwarten aufzubrechen. Und da wir gerade davon reden …« Der Hauptmann lächelte. »Du hast nicht zufällig noch Platz in einer von deinen Satteltaschen?«
    Das hatte Karigan nicht, denn sie hatte so viel eingepackt wie möglich, um genug warme Kleidung für dieses Wetter zu haben, aber sie würde Platz machen, denn sie konnte sich denken, was der Hauptmann von ihr wollte.
    »Klar doch«, sagte sie.
    Das Lächeln des Hauptmanns wurde strahlender. »Wunderbar. « Sie ging zu einem Heuballen, der an der Wand lag, und griff nach einem in Papier und Schnur gepackten Päckchen und einer Botschaftsmappe. »Nur ein paar Dinge für Melry. Äh, leg es nicht zu nahe ans Lagerfeuer – es ist Schokolade von Meister Grantler drin.«
    Karigan lachte leise. Melry oder Mel, wie die Adoptivtochter des Hauptmanns am liebsten genannt wurde, würde begeistert sein. Meister Grantler war der beste Zuckerbäcker in Sacor, und

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