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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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hatte. »Fergal sitzt schon im Sattel und sieht aus, als wäre er bereit, auch ohne dich loszureiten.«
    Karigan führte Kondor nach draußen, wo Fergal tatsächlich schon auf Wolke saß und so eifrig bedacht war aufzubrechen, dass er sie im Kreis herumgehen ließ.
    »Hilfe?«, bot Laren an.
    Karigan wagte es nicht, die Ehre zu verweigern, und schwang sich mit Hilfe des Hauptmanns in den Sattel.
    »Ich wünsche euch eine sichere Reise«, sagte Laren. »Mögen Aeryc und Aeryon über euch wachen.«
    »Danke«, sagte Karigan, »und … und lebt wohl.«
    Sie lenkte Kondor auf den Weg, der zum Tor in der Burgmauer führte. »Also los«, sagte sie zu Fergal.

    »Also los« bedeutete für Fergal offenbar »Galopp«. Er johlte entzückt und grub die Fersen in Wolkes Seiten. Das alte Kavalleriepferd riss den Kopf hoch und sprang den Weg entlang, als wolle es einen Feind auf dem Schlachtfeld angreifen.
    »O je«, sagte der Hauptmann hinter Karigan.
    O je , genau. Karigan biss die Zähne zusammen, und mit einem letzten Winken zum Hauptmann und zu Connly drängte sie Kondor zu einem langsamen Trab. Auf dem Burggelände sollte man unter keinen Umständen galoppieren, höchstens in extremen Notfällen, und ihre erste Pflicht als Fergals Mentor bestand nun darin, ihm das zu erklären. Oder vielleicht würden die Wachen am Tor es übernehmen und ihm die Leviten lesen. Bei diesem angenehmeren Gedanken lächelte sie und freute sich, endlich unterwegs zu sein.
     
    Laren sah Karigan und Kondor nachdenklich hinterher. Es schien beinahe eine Verschwendung zu sein, ihren fähigsten Reiter auf eine so schlichte Mission zu schicken, aber sie könnte sich durchaus als komplizierter erweisen, als sie oder der König annahmen, und sie wollten, dass Karigan diesen Auftrag erledigte, weil sie Erfahrung hatte. Wenn etwas geschah, verließ sie sich darauf, dass Karigan damit zurechtkam und auch auf Fergal aufpassen konnte.
    Und es gab noch einen anderen Grund, wieso sie Karigan auf einen langen Botenritt schickte, einen, den sie Zacharias gegenüber nicht erwähnt hatte. Sie entdeckte eine einzelne Gestalt oben auf der Mauer, deren Umhang sie umwehte. Laren wusste, dass der König Karigan hinterherschaute.
    Im Lauf des Sommers hatte sie verstanden, dass die »geheimnisvolle Frau«, die Zacharias von seiner königlichen Pflicht abhielt, den Ehevertrag mit dem Clan Coutre abzuschließen, einer ihrer eigenen Reiter war und nicht irgendeine
namenlose, im Hinterland der Provinz Hillander versteckte Mätresse.
    Ihr war gleich, ob Zacharias ein Dutzend Mätressen hatte, solange die Liebe ihn nicht davon abhielt, das Richtige zu tun: Lady Estora zu heiraten und Erben zu zeugen. Und solange keine dieser Mätressen einer ihrer Reiter war.
    Nach allem, was Laren festgestellt hatte, war die Anziehung gefährlich gegenseitig, und sie hatte beobachtet, welche Schwierigkeiten Karigan mit sich selbst hatte. Um ihretwillen war es das Beste, sie wegzuschicken. Es würde auch Zacharias Gelegenheit geben, sich an seine Rolle als künftiger Gatte von Lady Estora zu gewöhnen.
    Das Land konnte es sich nicht leisten, dass Zacharias von seiner Liebe für eine Gemeine abgelenkt wurde – es könnte politisch Unheil anrichten und gefährlich für Karigan werden. Es gab Leute, die vor nichts zurückschrecken würden, um das Hillander-Coutre-Bündnis zu schützen. Wenn eine Gemeine sich einmischte, wusste man nie, was ihr zustoßen würde, ganz gleich, wie ihre Stellung am königlichen Hof war. Laren würde alles tun, was in ihrer Macht lag, die beiden voneinander fernzuhalten.
    Und als wäre das nicht genug, gab es noch eine andere Angelegenheit, auf die sie Lady Estora ansprechen musste – das Geheimnis, das sie teilten. Das Geheimnis, das die Reiter wahrten. Es brachte Laren in eine Zwickmühle zwischen den Wünschen ihres toten Reiters F’ryan Coblebay und dem Vertrauen ihres Lehensherrn.
    Sie schüttelte den Kopf und fragte sich, wieso alles so verdammt kompliziert sein musste.

ZUM FALKENSCHWANZ
    Nachdem Karigan und Fergal das äußere Stadttor hinter sich gelassen hatten, zügelte Karigan Kondor und drehte sich im Sattel herum, um hinter sich zu schauen. Die Nähe der Stadtmauer blockierte einen Teil der Aussicht, aber die Burg auf ihrem Hügel stand hoch genug, dass sie die Fassade aus hellem Stein gut gegen den Morgenhimmel sehen konnte. Hoch und unüberwindlich stand sie dort, errichtet von den gleichen Steinmetzen, die den D’Yer-Wall geschaffen hatten. Die

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