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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Kosten deines Reittiers. Du hast Wolke bereits vollkommen erschöpft. Sieh dir den Schaum an ihrem Hals an! Jetzt musst du sie herumführen, damit sie wieder abkühlt.«
    »Aber …«
    »Wenn du keinen grundlegenden Befehlen folgen kannst, Befehlen, die dir wiederholt gegeben wurden, und wenn du nicht einsetzen kannst, was du gelernt hast, bleibt mir nichts anderes übrig, als dich zur Burg zurückzubringen, wo du dann Hauptmann Mebstone erklären kannst, was geschehen ist. Vielleicht wirst du sogar vor den König treten und ihm erklären müssen, wieso seine Botschaften aufgehalten wurden.«
    Fergal erbleichte. »Aber ich dachte …«
    »Es ist egal, was du dachtest.« Karigan hoffte beinahe, er würde ihr Grund geben, zur Burg zurückzukehren. »Dein Pferd ist dein Leben, nicht nur ein … ein Sklave, der dich von hier nach da bringt. Als Bote gehst du eine Partnerschaft mit deinem Pferd ein, und dein erster Gedanke gilt immer deinem Tier.«
    »Aber sie ist nicht einmal ein echtes Botenpferd …«
    Karigan schaute von Fergal zu Wolke und wieder zurück und unterdrückte den Impuls, dem Jungen eine Ohrfeige zu verpassen. »Sie trägt einen Boten, oder? Für mich sieht sie wie ein Botenpferd aus.«

    »Aber …«
    Karigan nahm an, er hatte viel darüber gehört, dass Reiterpferde etwas Besonders waren, was für ein großes Herz sie hatten und dass zwischen Reiter und Pferd eine besondere Verbindung bestand. Er hielt Wolke offenbar für etwas Geringeres. Sie ging zu Wolke und kraulte sie über dem Auge. Die Stute lehnte sich in ihre Bewegung.
    »Nein, Wolke hat ihr Leben nicht als Reiterpferd begonnen«, sagte Karigan, »aber sie ist hervorragend ausgebildet und hat immer alles gegeben, und ich weiß, dass sie das auch auf diesem Ritt tun wird, wenn du sie gut behandelst. Sie hat in Kämpfen gestanden und ist erfahren und verlässlich. Viel mehr kannst du nicht verlangen. Respektiere dein Pferd, und es wird dich ebenfalls respektieren.«
    Dieses eine Mal war Fergal vernünftig genug zu schweigen, aber er sah verschnupft aus.
    »Aus keinem ersichtlichen Grund zu galoppieren wird dein Pferd schneller erschöpfen, es wird vielleicht lahmen, und das verlangsamt euer Tempo. Wie soll das helfen, deinem König zu dienen?«
    Fergal starrte seine Füße an. »Tut mir leid«, murmelte er.
    »Entschuldige dich nicht bei mir«, sagte Karigan. »Entschuldige dich bei Wolke.«
    Sie konnte Fergals Widerstreben erkennen, aber er tätschelte den Hals der Stute, wenn auch nur halbherzig.
    »Sollen wir jetzt zu Hauptmann Mebstone zurückkehren, oder bist du bereit, es richtig zu machen?«, fragte Karigan.
    »Das würdest du wirklich tun? Mich zurückbringen?«
    »Ja. Weil du den Auftrag behinderst.«
    Fergal wandte nervös den Blick ab, und Karigan spürte, wie sehr er sich schämte. »Ich werde es jetzt … richtig machen, das schwöre ich.«

    Karigan unterdrückte ein Seufzen. Sie war nicht sicher, ob er sie wirklich begriffen hatte, aber im Augenblick konnte sie ihn wohl nicht loswerden. »Also gut. Gehen wir zu Fuß.« Sie nahm Kondors Zügel und hielt auf den Königsweg zu. Fergal blieb einfach nur stehen und starrte ihr hinterher, den Mund offen, als wollte er widersprechen, aber auf einen strengen Blick von Karigan hin zog er Wolkes Zügel über ihren Kopf und folgte.
    Während Karigan weiterging und sie zu einer kleinen Ansammlung von Hütten dicht vor den Stadttoren kamen, wünschte sie sich, sie hätte ein wenig mehr über Fergal in Erfahrung gebracht, bevor sie aufgebrochen waren. Was sie in der Burg von ihm gesehen hatte, hatte sie glauben lassen, er sei ein eifriger Junge, der es allen recht machen wollte. Was sie jetzt bemerkte, war eine rebellische Ader, die sie nicht verstand. Etwas davon hatte wahrscheinlich mit der Aufregung zu tun, auf dem ersten Botenritt zu sein, und einiges konnte einfach nur an seinem Alter liegen. Sie hoffte, dass er sich auf dem Rest ihres Weges vernünftiger zeigen würde.
    Ein schlechter Anfang . Zerstreut winkte sie ein paar Bauern zu, die auf ihren Feldern arbeiteten. Nicht dass sie selbst immer vernünftige Entscheidungen getroffen hätte. Eine dieser Entscheidungen hatte sie zum Botendienst geführt. Das und der Ruf, selbstverständlich. Leise lachend ging sie weiter.
     
    Den Rest des Tages war Fergal mürrisch, sprach wenig und ritt hinter Karigan her. Sie schrieb das dem Heranwachsen zu und tat es als belanglos ab. Wenn er nicht reden wollte, hatte sie damit kein Problem. Sie würde

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