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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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sondern gegen Erinnerungen, gegen schwarze Flügel.
    Sie waren im vergangenen Sommer zum Wall geritten, Hauptmann Mebstone und alle Reiter, die sie mitnehmen konnte, um Informationen für den König zu sammeln. Eine Bö wilder Magie aus dem Schwarzschleierwald hatte das Leben in Sacor und an allen anderen Orten auf den Kopf gestellt – ganze Dörfer waren verschwunden, Menschen hatten sich in Stein verwandelt … Als sie eintrafen, hatten sie zu ihrem Staunen eine Schneise im Wald gesehen, in der die Bäume vom Wind und der Magie, die durch die Bresche fegte, umgerissen worden waren. Äste waren mit solcher Macht durch die Luft geflogen, dass sie sich in Baumstämme gebohrt hatten. Andere Bäume waren mitsamt den Wurzeln ausgerissen worden, und riesige Felsbrocken waren weggerollt. Sie hatten auch eine Reihe frischer Gräber gefunden, die man für jene ausgehoben hatte, die den Sturm nicht überlebt hatten.
    An der Bresche selbst hatte man nicht gewusst, ob ein Geist, der Altons Gestalt angenommen hatte, sie alle getäuscht hatte – bis auf Karigan, die versucht hatte, ihn anzugreifen.
Und an dieser Stelle versagte Dales Gedächtnis, wurde umschattet von Flügeln, und erst danach hatte sie gehört, dass die Illusion von Alton verschwunden war und der Geist sich gezeigt hatte, und dass Karigan durch die Bresche in den Schwarzschleier gerannt war. Ein Kampf war ausgebrochen, als die Erdriesen aus dem Wald gekommen waren und die Reiter angegriffen hatten, aber für Dale hatte es nur die Flügel gegeben.
    Schwarze Flugechsen, die durch die Bresche geflattert und über ihr geschwebt waren wie der Schatten des Todes. Sie war sicher gewesen, dass sie sterben würde; sie hatte den Hunger in dem Kreischen der Flugechsen gehört. Sie waren näher gekommen, und ihr fauliger Atem hatte in ihren Ohren gerauscht. Sie hatten die Krallen in ihr Fleisch geschlagen, und an mehr konnte sie sich nicht erinnern. Die Reiter hatten ihr den Rest erzählen müssen. Dale war an diesem Tag nicht gestorben, aber einige ihrer Kameraden hatten ihn nicht überlebt, und sie verstand nicht, warum. Warum lebte sie noch, wenn andere gestorben waren? Sie wimmerte leise.
    »Alles in Ordnung, Reiter?«
    Clydes Stimme holte sie wieder zurück, und sie öffnete die Augen zur Sonne und erkannte erstaunt, dass der Wagen nun zum Halten gekommen war. Die Stimmen von arbeitenden Männern und Hammerschläge hallten durchs Lager. Die Soldaten waren in den Wald gekommen, um die umgestürzten Bäume zu holen, und verwendeten sie, um Holzhütten zu errichten, die im kommenden Winter die Zelte ersetzen sollten. Jetzt bauten sie die Balken für das Dach einer dieser Hütten zusammen.
    Der Rest der Wagenkarawane rumpelte vorbei ins Lager. Es gab viele erfreute Grüße von den Wachen, die dort Dienst taten, denn die Karawane brachte nicht nur Nachschub, sondern
auch Briefe von zu Hause und Truppen, die einige von ihnen ablösen würden.
    »Reiter?«, fragte Clyde noch einmal.
    Dale wandte sich dem ergrauenden Kutscher zu. Er war ein mürrischer Bursche, aber er hatte sie auf dem Weg von Waldheim in seine Obhut genommen und dafür gesorgt, dass die Fahrt ihren heilenden Wunden nicht schadete.
    »Ich bin in Ordnung«, sagte sie. Tatsächlich hatte die Reise ihren Preis gefordert, und Dale war erschöpft, aber das war ihre eigene Schuld, nachdem sie Garth gegenüber darauf bestanden hatte, dass sie diejenige sein sollte, die zum Wall zurückkehrte, um Alton zu helfen. Sie hatte genug von einer »ruhevollen« Genesung und wollte sich wieder nützlich fühlen, ob sie nun vollständig geheilt war oder nicht.
    »Suchen wir Alton.« Und dann verbesserte sie sich um Clydes willen. »Lord Alton.« Clyde war ein treuer Clansmann und missbilligte, wie lässig sie Altons Namen dahersagte; offenbar interessierte er sich nicht dafür, dass dieser Adlige auch ein Grüner Reiter und Dales Freund war.
    Clyde nickte und ließ die Zügel gegen die Hinterteile seiner Maultiere klatschen, und der Wagen ruckelte weiter. Dales Pferd Kiebitz war hinten am Wagen angebunden. Sie drehte sich um, um die Stute zu betrachten, die bei der Aussicht auf eine Reise aufgeregt gewesen war, obwohl sie in Waldheim so gut gepflegt und verwöhnt worden war.
    Sie ist genau so froh zu gehen wie ich , dachte Dale. Doch als sie die Bresche im Wall sah, war sie sich ihrer Entscheidung nicht mehr sicher. Die Bresche war mit gewöhnlicher Arbeit wieder repariert worden, aber oberhalb des neuen Steinsockels, wo der

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