Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
Wall nur aus Magie bestand, befand sich immer noch eine Lücke, die aussah, als hätte ein zorniger Gott eine ganze Sektion des Walls weggerissen.

    Clyde fragte nach Lord Alton, und man schickte ihn zu einem Nebenlager ein wenig weiter östlich entlang des Walls. Hier gab es keine Hütten, sondern ordentliche Reihen von Zelten, die zwischen dem Wald und dem Wall standen, sowie einen Turm. Dales Blick folgte ihm bis in die Wolken. Himmelsturm. Das war der Turm, den sie betreten musste, falls ihre Reitermagie funktionierte.
    »Hier sind wir«, sagte Clyde, zog an den Zügeln und stellte die Bremse fest.
    Wie schon so oft sprang er vom Kutschbock und eilte um den Wagen, um ihr trotz ihrer Proteste, dass sie es auch allein schaffen würde, hinauszuhelfen. Sie musste zugeben, dass sie sich fühlte, als wäre sie hundert Jahre alt, als sie von der Bank aufstand, voller Schmerzen und erschöpft, und all ihre Gelenke protestierend knackten. Dass ihr Arm an ihren Körper gebunden war, trug auch nicht gerade zu ihrem Gleichgewicht bei. Clyde war mindestens doppelt so alt wie sie, aber er war stark und hatte grenzenlose Energie. Bevor sie es noch so recht wusste, stand sie schon fest auf dem Boden.
    Das ist besser . Sie streckte sich und rieb sich das Hinterteil mit einem zornigen Blick auf die harte Holzbank des Wagens, die im Lauf der Jahre von den Hinterteilen so vieler anderer gequälter Passagiere geradezu poliert worden war.
    »Wartet hier«, sagte Clyde. »Ich werde einen Platz für Euch finden.«
    »Danke«, sagte sie. »Danke für alles.«
    Er brummte und nickte auf seine übliche schweigsame Weise, dann machte er sich auf die Suche nach der Person, die hier das Sagen hatte.
    Dale stampfte mehrmals auf, auf dass ihre Beine besser durchblutet wurden, und streckte sich noch einmal. Sie verzog das Gesicht, als ihre heilende Haut gedehnt wurde. Sie
ging im Kreis herum, um sich weiter zu lockern, und bald schon marschierte sie vom Wagen auf den Turm zu.
    Soldaten auf Wache beobachteten sie misstrauisch, aber ihre Aufmerksamkeit galt einer Gestalt in Grün, die ihr den Rücken zugewandt hatte, die Hände auf den Hüften. Er starrte den Turm an und bemerkte sie nicht.
    »Alton?«, sagte sie.
    Er drehte sich um, und zuerst dachte sie, sie hätte sich geirrt, denn diese Vogelscheuche von einem Mann könnte keinesfalls Alton sein. Aber unter dem zottigen braunen Haar und den Stoppeln an seinem Kinn erkannte sie ihn. Garths Beschreibung hatte sie nicht auf einen solchen Anblick vorbereitet. Er war so dünn, und sie mochte sich zwar so fühlen, als wäre sie alt, aber er sah tatsächlich so aus.
    Er brauchte einen Moment, um sie zu erkennen. Nach ihren eigenen Verletzungen, ihrer Krankheit und den letzten Reisetagen hätte es sie nicht überrascht, wenn sie sich ebenfalls verändert hatte.
    »Dale!«, sagte er schließlich, und mit drei Schritten war er bei ihr und umarmte sie sanft, damit er ihre heilenden Wunden nicht störte. Dann schob er sie auf Armeslänge von sich und sah sie forschend an. »Wie geht es dir? Wir glaubten nicht, dass du … jedenfalls nicht am Anfang.«
    Sie hatten nicht geglaubt, dass sie überleben würde, hatte er sagen wollen. »Es ging uns wohl beiden schon besser. Offenbar haben nur wenige von uns den Sommer unbeschadet überstanden.« Weil sie nicht wieder in finstere Gedanken versinken wollte, fuhr sie fort: »Lord und Lady D’Yer lassen dich herzlich grüßen, und sie haben auch ein paar Päckchen für dich geschickt.«
    Alton nickte. »Hat man dich gut behandelt?«
    »Waldheims beste Heiler? Selbstverständlich. Und dein
kleiner Bruder, der mir Gesellschaft leistete? Ich hätte es nicht besser haben können.«
    »Marc? Ich hoffe, er ist dir nicht zu sehr auf die Nerven gegangen?«
    Dale lachte. »Manchmal war er ein bisschen zu viel für mich, mit all den Kätzchen und Spielen, die er brachte, aber er war immer ein willkommener Anblick zwischen all diesen finster dreinschauenden Heilern.«
    Alton lächelte. »Das freut mich.« Dann wandte er sich dem Wall zu. »Willkommen am Himmelsturm, dem Heathen Toundrel , wie unsere Vorfahren ihn nannten. Er war in diesen letzten zweieinhalb Monaten der Gegenstand meiner Frustration.«
    Dale folgte ihm, als er auf die Steinwand des Turms zuging. Vollkommen ohne jeden Schmuck, ja sogar ohne Fenster oder Schießscharten, wirkte er kalt und abweisend.
    »Kein, äh, Fortschritt bei deinen Versuchen, ihn zu betreten? «, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf.

Weitere Kostenlose Bücher