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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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anderswo sein Glück zu suchen, wäre sie wohl als Fischersfrau aufgewachsen. Der Gedanke war nicht gerade reizvoll.
    Nachdem Fergal ein zweites Monster von einem Fisch gefangen hatte, schnitt er ihnen die Köpfe ab, nahm sie mit erfahrenen, geschickten Bewegungen aus und entfernte auch die Gräten. Als er fertig war, suchte er in seinen Satteltaschen und holte kleine Beutel mit Gewürzen hervor, die er großzügig auf die Fische streute. Er häutete sie nicht, sondern wickelte sie in Blätter, um sie in die Holzkohle des Feuers zu legen, das Karigan angezündet hatte.
    »Ich habe gelernt zu angeln, als ich genug von Pferdefleisch hatte«, sagte Fergal, und die Flammen spielten in seinen Augen, als er die Kohlen mit einem Zweig schürte. »Mein Pa hielt es für gut, dass er mich nicht ernähren musste.«
    Karigan wartete darauf, mehr über Fergals Pa, den Abdecker, zu hören, aber er sagte nichts weiter und schien damit zufrieden zu sein, das Feuer zu beobachten. Sie wollte ihn nicht drängen, denn sie musste daran denken, wie er am Vorabend reagiert hatte.
    Die Forelle schmeckte, als sie fertig gekocht war, besser als alles, was Karigan je gegessen hatte. Oder vielleicht war es nur die Alchemie von kalter Luft und den Sternen am Himmel, die sie so köstlich schmecken ließ. Was immer es sein mochte, sie hoffte, Fergal würde auf ihrer Reise noch öfter Gelegenheit haben, Forellen zu fangen.
    »Es war ein langer Weg von Arey nach Sacor«, sagte Fergal plötzlich, als wäre zwischen Mittag, als sie versucht hatte,
ein Gespräch anzufangen, und jetzt keine Zeit vergangen. Vielleicht lag es an der Geselligkeit von Essen und Lagerfeuer, die ihn dazu brachte zu reden, oder es war einfach der richtige Zeitpunkt. Karigan wagte nicht zu unterbrechen, weil sie befürchtete, er würde sich wieder zurückziehen.
    »Ich dachte, ich liefe vor meinem Pa davon«, fuhr Fergal fort. »Ich hatte oft genug ausreißen wollen, aber es stellte sich heraus, dass ich nicht wirklich weglief, sondern auf Sacor zurannte, wegen des Rufs. Es passierte alles so schnell, dass ich nicht viel mitnahm. Nur die Sachen, die ich am Leib trug, und mein Angelzeug. Einen Moment schrubbe ich noch den Boden im Laden, im nächsten renne ich einfach nach draußen. Damals wusste ich nicht, wohin ich wollte, aber ich war immer nach Westen unterwegs. Ich schlief in Scheunen, unter Bäumen, in verlassenen Katen. Manchmal gab es nur die Sterne, wie heute Nacht.« Er lachte. »Gut, dass es Sommer war.«
    Dann beschrieb er, wie er sich seinen Weg nach Westen im Austausch für Essen erarbeitet und sich dabei sogar einer Kaufmannskarawane angeschlossen hatte, die über die Berge zog. Manchmal hatte er geangelt, wenn es einen Bach oder See an der Strecke gab, oder Fallen gebaut, um kleine Tiere zu fangen. Karigan war beeindruckt zu hören, wie er sich durchgeschlagen und vor allem deshalb überlebt hatte, weil er so geschickt und erfindungsreich war.
    »Manchmal hatte ich Hunger und fror«, sagte er. »Aber das war nicht schlimm. Die Leute waren gut zu mir – erheblich besser als mein Pa, aber ich konnte nirgendwo lange bleiben. Ich musste weiterziehen, bis ich Sacor erreichte. Und jetzt ein Reiter zu sein – das ist wie im Paradies!«
    Karigan konnte sich vorstellen, dass das Leben eines Reiters gegenüber der Abdeckerei zweifellos eine Verbesserung
darstellte. Er brauchte ihr keine Einzelheiten über sein Leben mit seinem Vater zu erzählen, sie konnte bereits aus den wenigen Bemerkungen schließen, wie unerträglich es gewesen sein musste. Trotz dieses schweren Lebens hatte er sich auf seinem Weg nach Sacor als schlau und erfinderisch erwiesen, was wirklich gut war, da Grüne Reiter solche Eigenschaften brauchen konnten.
    »Danke, dass du mir von deinem Weg nach Sacor erzählt hast«, sagte sie, und das meinte sie ganz ernst.
    Er warf ihr einen scharfen Blick zu, als erwarte er, verspottet oder getadelt zu werden, aber dann nickte er und entspannte sich, als sie weiterhin schwieg.
    Zwei Waschbären zischten einander wegen der Fischeingeweide an, die Fergal am Ufer gelassen hatte. Lieber Waschbären als richtige Bären, dachte Karigan, obwohl die Tiere zweifellos genug Lärm machten, dass man sie für Bären hätte halten können. Schließlich hatten sie ihren Disput geregelt und trabten mit den Eingeweiden davon. Einer warf den Reitern noch einen Blick zu; das Feuerlicht fiel auf sein Banditengesicht und ließ seine Augen aufblitzen, bevor er in der Nacht

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