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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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Bewegung. Man ließ ihn passieren, und dies schien ein Signal für die Menge zu sein, sich geordnet in Bewegung zu setzen. Die Wachen schienen sich zwar nur beiläufig für die Vorübergehenden zu interessieren, doch Sinclair fiel auf, dass sie die Frauen anhielten und ausfragten, während sie die Männer unbehelligt durchließen. Er richtete sich auf dem Kutschbock auf und knetete sich mit der freien Hand das Kreuz.
    »Jungs«, sagte er im Konversationston auf Gälisch, »ich erhebe euch hiermit in den Adelsstand. Vorerst seid ihr meine Söhne. Ewan, wenn Ihr mit einem dieser Dummköpfe sprecht, lasst Euer Französisch noch schottischer klingen als sonst. Hamish, Ihr sprecht heute nur Gälisch und kein Französisch. Ihr seid gerade mit Eurer Mutter in Frankreich eingetroffen, um Euch Eurem Bruder und mir anzuschließen, und hattet noch keine Gelegenheit, Euch mit der hiesigen Sprache oder den Sitten vertraut zu machen. Jetzt geht nach hinten, und lasst Eure Mutter hier sitzen.« Er richtete sich an die Frau. »Kommt, setzt Euch neben mich. Setzt die Kapuze ab, es sei denn, Ihr hättet Angst, dass man Euch erkennt.«
    Wortlos zog sie die Kapuze zurück und enthüllte ein hübsches, fein gemeißeltes Gesicht mit auffallenden blaugrauen Augen und langem, sorgfältig gekämmtem Haar. Sinclair nickte beifällig, als sie ihren Platz an seiner Seite einnahm. Dann ließ er sein Gespann anziehen. »Haltet Euch fest und seid vorsichtig. Ihr seid jetzt meine Frau, Mary Sinclair, die Mutter meiner beiden Söhne Ewan und Hamish, und ich bin stolz auf Eure Schönheit und gleichzeitig stets in Sorge um Eure Tugend. Und Ihr sprecht kein Französisch. Wenn man Euch anredet, und das wird man, seht mich fragend an und sprecht nur Schottisch. Und versucht, wie eine einfache Frau zu klingen, nicht wie eine Edelfrau. Sie suchen doch nach einer Edelfrau, nicht wahr?«
    Die Frau sah ihn direkt an und nickte.
    »Hmm. Dann strengt Euch an, sonst baumeln wir alle am Galgen. Hamish, stell dich hinter sie. Gott sei Dank habt ihr beide die gleichen Augen, also versteckt sie nicht, alle beide.«
    Sinclair nahm die Zügel auf.
    »Nun denn. Es geht los. Da kommt der Fatzke, der sich für einen Ritter hält. Ruhig Blut, und lasst mich nur reden.« Kurz vor den wartenden Wachen brachte er den Wagen zum Stehen.
    Der Ritter erreichte sie im selben Moment, als der Korporal vortrat, um Tam anzusprechen. Er blieb stehen und beobachtete die Szene, mischte sich jedoch nicht ein, als der Wachtposten Tam befragte.
    »Euer Name?«
    »Tam Sinclair«, erwiderte Tam trotzig. Er sprach den Namen wie die Schotten aus, nicht wie das französische San-Clerr.
    »Was seid Ihr?«, kam die nächste unfreundliche Frage als Reaktion auf den fremdländischen Namen und die knappe Antwort.
    Sinclair antwortete in fließendem Straßenfranzösisch, dem das Schottische dennoch deutlich anzuhören war. »Wie meint Ihr das, was bin ich? Ich bin Schotte und komme aus Schottland. Außerdem bin ich Kutscher, wie Ihr seht.«
    Die Miene verfinsterte sich weiter. »Ich habe gemeint, was tut Ihr hier in Frankreich?«
    Sinclair kratzte sich am Kinn und blickte auf den Wachtposten hinunter, bevor er achselzuckend antwortete, langsam, geduldig und überdeutlich, als spräche er mit einem zurückgebliebenen Kind.
    »Ich weiß ja nicht, wo Ihr Euer Leben verbracht habt, Korporal, aber in meiner Heimat weiß jeder, dass der Adel überall gleich ist, ob in Schottland, in Frankreich oder anderswo. Geld und Macht kennen keine Grenzen. Zwischen unseren beiden Ländern gibt es eine uralte Allianz. Was ich also hier tue? Das Gleiche, was Hunderte von Franzosen in Schottland tun. Ich folge dem Befehl meines Herrn und kümmere mich um seine Angelegenheiten. Die Familie St. Clair besitzt Ländereien in beiden Reichen. Ich vertrete sie als Faktor und gehe, wohin man mich entsendet; tue, was man mir sagt. Heute fahre ich daher einen Wagen.«
    Diese Antwort schien den Mann zu besänftigen, doch er warf einen Seitenblick auf seinen Vorgesetzten, der neben ihm stand. »Und was ist in Eurem Wagen?«
    »Altes Eisen für die Schmelzereien in der Stadt. Rostige Eisenketten und zerbrochene Schwerter.«
    »Zeigt es mir.«
    »Ewan, zeig es dem Mann.«
    Ewan ging zur Rückseite des Wagens, senkte die Klappe und schlug das Segeltuch zurück, mit dem ihre Ladung abgedeckt war. Der Korporal warf einen Blick darauf, schob einige der Metallteile laut scheppernd beiseite und ging dann wieder nach vorn zum Kutschbock,

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