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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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blanke Klinge wippte auf seiner Schulter auf und ab, während er nun auf den Mönch zuging, der am Rand der Menge unverändert über den Toten gebeugt stand, der im Sterben seinen Fuß umklammert hatte.
    »Ewan«, sagte Tam leise, ohne den Ritter aus den Augen zu lassen. »Hinter dem Wagen steht eine Frau. Helft ihr hineinzuklettern, solange alle Welt nur Augen für den Hauptmann des Königs hat. Macht es beiläufig, als gehörte sie zu uns, und auf der Rückseite, wo man euch nicht so leicht sieht. Hamish, setzt Euch hier zu mir und beachtet Ewan und die Frau gar nicht.« Ewan sprang vom Wagen, und als Hamish seinen Platz auf dem Kutschbock einnahm, wies Tam mit dem Kinn auf die Szene zu seiner Linken.
    »Sieht so aus, als ob unser Mönch in Schwierigkeiten ist.«
    Hamish beugte sich vor, um die beiden Männer zu beobachten. Während sich der Ritter näherte, kniete sich der Mönch langsam hin und streckte die Hand aus, um sie auf den Kopf des Toten zu legen. Dann verharrte er reglos mit gesenktem Kopf und schien für die Seele des Verstorbenen zu beten. Der Ritter blieb zwei Schritte vor dem Knieenden stehen, und wieder erhob er seine unangenehme Stimme: »Der Kerl ist schon in der Hölle, Priester. Ihr könnt aufhören, für ihn zu beten.«
    Der Mönch gab sich den Anschein, als hätte er ihn nicht gehört, und der Ritter, der es wohl nicht gewohnt war, dass man ihn ignorierte, runzelte die Stirn. Ruckartig nahm er das lange Schwert von der Schulter und streckte es aus, bis es die Spitze der Mönchskapuze berührte und diese zurückschob, sodass die quadratische Tonsur des Dominikanerordens sichtbar wurde, während der Kopf des Mannes ansonsten mit dichtem, kurzem, eisengrauem Haar bewachsen war. Der Ritter schob die Kapuze weiter nach hinten, sodass der Mönch gezwungen war, das Kinn zu heben, und man sehen konnte, dass er glatt rasiert und blass war. Der Ritter beugte sich vor, bis sich ihre Gesichter auf einer Höhe befanden, und seine Stimme war auch jetzt weder leiser noch sanfter, als sie das Schweigen durchdrang, das sich bei seinen ersten Worten über die Menge gelegt hatte.
    »Hört mir zu, wenn ich mit Euch spreche, Priester, und antwortet, wenn ich Euch etwas frage. Versteht Ihr mich?« Er richtete sich wieder auf und ließ die Spitze des Schwertes sinken.
    »Ich kenne Euch doch.« Der Mönch schüttelte wortlos den Kopf, und die Stimme des Ritters wurde lauter. »Lügt mich nicht an, Priester! Ich vergesse niemals ein Gesicht, und ich kenne Euch. Ich habe Euch schon einmal gesehen. Wo ist das gewesen? Sprecht.«
    Der Mönch schüttelte den Kopf. »Nein, mein Ritter«, quäkte er. Seine Stimme war überraschend schrill für einen solch hochgewachsenen Mann. So schrill, dass sich auch Tam Sinclair hastig umdrehte, um zu beobachten, was sich zwischen dem Ritter und dem Mönch abspielte.
    »Ihr irrt Euch«, sagte der Mönch. »Ich bin gerade erst hier angekommen, und ich bin noch nie zuvor in diesem Teil der Welt gewesen. Meine Heimat liegt im Norden, weit von hier, im Elsass in der Abtei des heiligen Dominik. Sofern Ihr also nicht unlängst dort gewesen seid, könnt Ihr mich nicht kennen. Außerdem«, – in seinen blauen Augen, die im Licht des Spätnachmittags leuchteten, glänzte mehr als nur ein Hauch von Fanatismus –, »würde ich einen Mann wie Euch nicht vergessen.«
    Der Ritter runzelte die Stirn und zögerte, dann schwang er sich das Schwert wieder auf die Schulter und setzte eine angewiderte Miene auf. »Aye, genug. Ich würde eine Stimme wie die Eure ebenfalls nicht vergessen. Was führt Euch nach La Rochelle?«
    »Gottes Auftrag, edler Ritter. Ich überbringe Nachrichten für den Prior des hiesigen Dominikanerklosters.«
    Der Ritter winkte den lästigen Dominikaner stirnrunzelnd weiter. Es widerstrebte ihm wohl, sich in die Angelegenheiten der Brüder des heiligen Dominik einzumischen, jener heiligen, gierigen, fanatischen Inquisitoren des Papstes. »Aye, nun denn, zieht weiter und bringt Euer Vorhaben zu Ende. Ihr wisst, wo sich das Kloster befindet?«
    »Ja, mein Herr Ritter, ich habe schriftliche Instruktionen dabei, wohin ich mich vom Stadttor aus zu begeben habe. Hier, ich zeige sie Euch.«
    Doch als er die Hand hob, um in seine Robe zu greifen, trat der Ritter zurück und winkte ihn erneut weiter. »Geht weiter. Ich brauche es nicht zu sehen. Geht, geht, fort mit Euch.«
    »Danke, edler Ritter.« Der hochgewachsene Mönch neigte unterwürfig den Kopf und setzte sich zum Stadttor hin in

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