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Der Schwur der Ritter

Der Schwur der Ritter

Titel: Der Schwur der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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allein wart. Er hat sie nur auf die Suche nach Euch geschickt, also werden sie keinen Widerstand erwarten. Außerdem sind sie in die falsche Richtung aufgebrochen.«
    »Aye, zum Kloster wahrscheinlich.« Der Mann, der als Sir William angesprochen worden war, entledigte sich hastig seiner schwarzen Kutte, die er sich über den Kopf zog und zusammengeknüllt in den Wagen warf. »Rasch jetzt, Watt«, sagte er und winkte dem Neuankömmling. »Bewaffnet euch, so schnell es geht, und dann fort von hier. Tam, wir lassen den Wagen hier, in der Stadt brauchen wir ihn nicht mehr.«
    Dann wandte er sich von seinen Begleitern ab und begann, an dem Waffenrock zu zerren, den er unter der Mönchskutte getragen hatte, an der Taille verknotet, damit er nicht unter dem zerschlissenen Gewand hervorleuchtete, und der jetzt einfach nicht nachgeben wollte. Er wand sich fluchend, bis das Kleidungsstück schließlich glatt um seinen Körper hinunterfiel.
    »Meinen Kettenpanzer, Tam«, sagte er dann, »aber behaltet die Beinkleider. Ich ziehe sie später an, jetzt bleibt keine Zeit dazu.«
    Tam griff in den Wagen und reichte ihm ein wadenlanges Gewand, das vollständig mit schweren Kettengliedern verstärkt war.
    »Was ist mit den Pferden?«, fragte er, einen Helm und eine Kettenkapuze in der Hand.
    »Lasst sie hier. Irgendjemand wird sie schon finden und sich glücklich schätzen. Helft mir mal!« Der Ritter hatte sich das Kettenhemd schon übergezogen, doch in seiner Ungeduld gelang es ihm nicht, die Lederschnallen zu verschließen, die es unter seinen Armen fixierten. Einer der jungen Männer erledigte das geschickt, und der Ritter hob die Arme und bewegte die Schultern, um sich zu vergewissern, dass sie zwar gut geschützt waren, aber nicht zu eng eingeschnürt für den Schwertkampf. Dann nahm er Tam Sinclair die Kapuze ab und zog sie über Kopf und Schultern. Zuletzt setzte er sich den flachen Helm auf. »Danke, Tam. Euch auch, Ewan«, sagte er mit einem knappen Kopfnicken zu seinem anderen Helfer. »Und jetzt bitte mein Schwert.«
    Er schlang sich den breiten Gürtel quer über die Brust, so dass das Schwert auf seinem Rücken hing und ihm der lange Griff über die Schulter ragte. »Nun denn, Männer. Wir haben schon viel zu lange gebraucht, und sie werden uns finden, sobald sie entdecken, dass ich nicht auf dem Weg zum Dominikanerkloster bin. Tam, Ihr tragt den Sack; Hamish verteilt im Gehen die Uniformen. Bleibt alle zusammen, und beeilt euch, aber macht keinen Lärm und seid auf alles gefasst. Lasst die Schwerter in den Scheiden und haltet die Hände frei, doch wenn irgendjemand versucht, uns aufzuhalten, ganz gleich ob Soldat oder Bürger, erledigt ihn, bevor er Alarm schlagen kann.«
    Sie setzten sich in Bewegung. Der ehemalige Mönch und sein Kutscher begaben sich an die Spitze der Gruppe, während ihnen die jüngeren Männer schützend folgten. Im Gehen hielt der hochgewachsene Junge namens Hamish einen großen Lederbeutel vor sich hin, aus dem einer seiner Kameraden zusammenrollte Stoffbündel herauszog und sie weiterreichte. Jeder der Männer nahm sein Bündel in Empfang, zog an einem Stoffzipfel und faltete damit ein Gewand auseinander, das er sich über den Kopf zog und sich so vom schwer bewaffneten Zivilisten in einen Sergeanten des Templerordens verwandelte – zu erkennen an dem gleichschenkligen roten Kreuz, das vorn und hinten auf den knöchellangen braunen Waffenrock gestickt war. Nur ihr Anführer trug ein weißes Gewand, das ihn als Ritter des Ordens kennzeichnete, auch wenn seine Füße noch in den Mönchssandalen steckten, die auffallend unter dem Saum seines Kettenhemdes hervorleuchteten.
    Tam Sinclair hob sich einen prall gefüllten Sack auf die Schulter. »Nun, Sir Will, habt Ihr vor, mich einzuweihen? Mir zu erzählen, wer der Ritter war? Er kannte Euch ja offensichtlich, aber woher?«
    Zum ersten Mal lächelte Sir William Sinclair. »Er war die letzte Person, mit der ich hier gerechnet hätte. Habt Ihr ihn wirklich nicht erkannt?«
    »Nein, aber mir war klar, dass irgendetwas nicht stimmte, als Ihr angefangen habt zu quäken wie ein Esel. Was sollte das denn?«
    »Es ging nicht anders, Tam. Ich finde es unglaublich, dass Ihr den Mann nicht erkannt habt. Wie konntet Ihr eine so penetrante Stimme vergessen? Es ist noch kein Jahr her, dass Ihr ihn am liebsten zerfleischt hättet und ich Euch fortzerren musste. Das war Geoffrey, der Kerkermeister. Unsere Pfade haben sich in Paris gekreuzt. Er hatte damals das

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