Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwur der Venezianerin

Der Schwur der Venezianerin

Titel: Der Schwur der Venezianerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunter Tschauder
Vom Netzwerk:
bringen. „Als sei der Handwerker direkt mit seinem Rücken in das Bild gefallen. Es sieht nicht so aus, als sei es ihm einfach nur so hingefallen.“ Sie schaute angeekelt auf den Boden: “Ist das hier auch von dem Arbeiter? Hat er in dem schönen Raum etwa auf den Boden gespuckt, oder hat er angesichts der geilen nackten Frau auf dem Bild etwa bei sich selbst Hand angelegt, und das im Beisein der anderen?“
    Erregt zerrte Francesco sie von dem Ort fort: „Das werden unsere Mägde fortwischen müssen. Wir wollen uns nicht solange an den Taten der anderen aufhalten.“
    Unbeirrt fuhr die junge Frau fort. Neben dem Rouge auf Ihren Wangen legte sie sich einen zornigen Blick zu. „Das sieht aber danach aus, als habe hier eine wilde Liebesnacht stattgefunden. Francesco, ist es war, was meine Freundin Marietta mit Stolz gefüllter Brust berichtet hat. Hast du mit meiner besten Freundin hier in unserem……“.
    Entrüstet und voller Zorn blickte sie in die Augen des Geliebten.
    Sein Blick verschleierte sich und nahm den Schriftzug „schuldig“ in großen Lettern auf.
    „Francesco bist du mir untreu geworden, hast du mit meiner besten Freundin …? Weib, du Hure“, schimpfte sie auf die Freundin. „So hast du mich reingelegt.“
    Dann brach sie in Tränen aus, warf sich auf den Boden und schluchzte: „Oh, Gott, nein, das habe ich nicht verdient. Meine beste Freundin, mit meinem Geliebten, das wird sie mir büßen müssen, ich will Rache, sie muss fortgejagt werden aus dem Land, sie darf nie wieder toskanischen Boden betreten. Oh Gott, Francesco, was hast du getan, warum mit meiner besten Freundin?“
    Der ertappte Liebhaber stand wie ein nasser Hund in der Ecke des Raumes, bedeckte seine Augen mit einer Hand und bat um Vergebung.
    „Bianca, es hat mich selbst überrascht. Ich weiß nicht so recht, wie es geschehen ist. Warum auch warst du gestern nicht da. Es waren so viele andere Frauen da, Schönheiten, Weiblichkeiten, Liederlichkeiten. Marietta, dieses Weib hat sich an mich herangemacht. Ich spürte ihre Hand an meinen Lenden, sie wusste genau, wie sie meine empfindlichsten Stellen berühren musste, es schien gar so, als wüsste sie…….“
    „Oh Gott, Francesco, es ist alles meine Schuld. In meiner Liebe zu dir war ich so begeistert, dass ich meiner Freundin davon berichtet habe, wo du einige wundervolle Berührungspunkte hast. Das heißt doch aber noch lange nicht, dass sie gleich mit dir in einem Gemälde landen sollte. Oh, Gott das ist zu viel. Das ertrage ich nicht. Francesco. Du hast deine Liebe zu mir verraten mit einem liederlichen Weibsbild. Ist ihre, ist ihre … ist sie wirklich so anders als meine?“
    „Bianca, nichts kommt dir gleich, nichts ist dir ebenbürtig, deine wunderschönen Schenkel, die zarte Haut deiner … du bist unübertroffen.“
    „So unübertroffen, dass du die nächste Gelegenheit nutzt, mich schamlos zu hintergehen?“
    „Oh, mein Gott, meine Geliebte, wenn ich das nur wieder gut machen könnte? Verlange alles von mir, ich werde es dir geben. Ich will dir dienen, wie ein Hund seinem Herrn dient. Ich werde dich an meiner Seite zur Großherzogin machen, ich werde dich mit Titeln und mit Ehrungen überhäufen, du wirst die erste Dame im Lande sein.“
    Das Herz der jungen, blonden Venezianerin öffnete sich ein wenig: Sie schaute listig auf und fragte mit Tränen durchweichter Stimme:
    „Francesco liebst du nur mich, oder bin ich für dich nur das tönerne Gefäß, in das du deinen Samen ergießt?“
    Er erinnerte sich an sein Versprechen vor langer Zeit niemals mit einer anderen Frau zu schlafen als mit ihr: „Solltest du mich jemals mit einer anderen beim sexuellen Genuss erwischen, wäre unsere Liebe beendet“, hatte er ihr versprochen.
    Auch Bianca erinnerte sich an die Worte. Was wäre, wenn sie jetzt ihren Teil des gegenseitigen Versprechens wahr machen würde?
    „Dich nur alleine liebe ich“, rief Francesco aus. Er fürchtete, sie für alle Zeiten zu verlieren.
    Sie zögerte, betrachtete das zerstörte Bild, studierte die schmuddeligen Flecken auf dem Boden und setzte eine enttäuschte Miene auf.
    „Francesco, das hätte ich niemals von dir angenommen. Ausgerechnet mit meiner besten Freundin. Ich kann nicht mit dir zusammenleben. Immer müsste ich daran denken, wie du mich betrogen hast.“
    Sein Gesichtsausdruck signalisierte ihr höchstes Bedauern..
    „Bianca verzeih mir, ich werde es nie wieder …“
    „Das sagst du jetzt, das hast du mir auch zu Beginn

Weitere Kostenlose Bücher