Der Schwur der Venezianerin
beruhigt, wusste, dass sie etwas unternehmen würde. Bald sprach sie ihren Geliebten in der Alchemistenküche an und stellte das Problem zur Frage.
„Nichts leichter als dies“, gab Francesco zur Antwort. „Ich bin der gleichen Meinung, wir müssen öfter und mehr zusammen sein können. Ich habe mir schon lange darüber Gedanken gemacht. Unweit vom Palazzo Pitti, in der Via Maggio, gibt es einen kleinen Palazzo, dessen Besitzer an einer Renovierung nicht interessiert sind. Du weißt aber, dass Cosimo, die Renovierung aller Gebäude in dieser Straße angeordnet hat. Die Besitzer dieses Gebäudes können die Renovierung nicht bezahlen, sie müssen jetzt verkaufen. Ich werde dir diesen Palazzo schenken, dann können wir häufiger zusammen sein. In dem Palazzo können wir auch eine Werkstatt begründen, für uns beide.“
„Francesco ist das wahr? Du willst uns einen Palazzo schenken, in dem ich wohnen kann, nicht weit weg von dir. Oh, mein Gott, wie habe ich dieses Glück verdient? Lass dich umarmen, lass dich lieben.“
Sie spielte mit ihren weiblichen Reizen, nahm ihn für sich gefangen und sie gaben sich zwischen Phiolen und Gifttöpfen dem glücklichen Spiel der Liebe hin. Wobei sie wusste, dass es nicht dieser Freude bedurft hätte, um sie miteinander auf die Bretter zu bringen.
Nach erfüllter Lust griff Francesco das Gespräch wieder auf.
„Die Villa muss innen und außen renoviert werden. Du kannst in allen Teilen deinen Einfluss geltend machen, Bianca. Gestalte dir dein Haus, so, wie du es für richtig hältst. Mein Berater, der Architekt Buontalenti, hat die Aufgabe, dir in allem zu dienen.“
„Nur noch eins, Francesco. Ich werde in diesem Haus wohnen. Was ist mir Pietro? Ich bin mit ihm verheiratet. Er muss auch dort wohnen. Wird das alles so gehen?“
„Ja, natürlich. Das wird kein größeres Problem. Es ist gerade gut, dass auch er darin wohnt. So hast du nach außen noch immer eine gute Ehe. Wenn ich die Villa Bianca besuche, besuche ich Euch beide.“
Er lächelte als wäre ihm gerade ein Trick gelungen.
„Wunderbar, mein Held, wie aber wird sich Pietro dazu stellen?“
„Gut, Bianca, gut, dass wir darüber reden. Einem Mann, der nicht merkt, dass seine Frau mit einem anderen schläft, sollte man die Hörner aufsetzen. Wir können nicht darauf warten, bis Pietro zufällig von unserer Liebschaft erfährt. Seine Unberechenbarkeit könnte uns ein Problem bringen.“
„Ja, er reagiert sehr jähzornig.“
„Ich habe vorgesorgt. Es ist für alles gerüstet.“
„Wie das, was heißt das?“
„Pietro muss zustimmen. Es ist ein Handel, so wie meine Ehe ein Handel ist. Nichts anderes.“
„Ich verstehe nun wirklich nicht.“
„Hör zu, meine geliebte Bianca. Ich habe vorgesorgt. Ich habe mit Pietro gesprochen. Erspare mir die Einzelheiten dieser Unterredung. Sie waren mehr als unangenehm. Ich habe ihm einen Vorschlag gemacht, den er nicht ablehnen konnte. Er ist mit dir verheiratet, so wie ich mit Johanna verheiratet bin. Das ist ein Geschäft nichts anderes. Die Liebe aber, die spielt sich auf einem ganz anderen Feld ab. So habe ich deinem „Geschäftspartner“, er schaute sie lächelnd an, „einen für ihn sehr guten Vorschlag gemacht. Er hat zugestimmt.“
„Hast du ihm vorgeschlagen, er könnte mit Johanna schlafen?“
Er lachte herzerfrischend. „Von mir aus könnte er sogar das, wenn es für die deutsche Kaiserschwester nicht zu abwegig wäre.“
„Wie aber soll das gehen, was du vorhast? Was bedeutet das alles? Erkläre dich genauer.“
„Pietro hat zugestimmt, dass ich dich besuchen kann, wann immer und wie immer ich das will. Er wird sich nicht dagegen stellen. Er leiht dich gewissermaßen an mich aus. Er leiht seine Ehefrau an einen anderen Mann aus. Du hast deine Ruhe, ich habe meine Ruhe, Johanna hat ihre Ruhe und selbst Pietro hat seine Ruhe.“
„Das verstehe wer will, ich verstehe es nicht, noch nicht.“
„Gut Bianca, ich erkläre es dir. Ich kann dich besuchen, Pietro hat nichts dagegen. Du kannst mich empfangen, Pietro hat nichts dagegen. Johanna merkt davon nichts, zumindest nicht offiziell, das ist das Wichtigste.“
„Wie ist sie eigentlich im Bett, Francesco, das hast du mir bis heute nicht verraten. Ist sie scharf wie ich? Kann sie dich befriedigen? Kannst du sie befriedigen?“
Die Neugier ließ nicht von ihr ab, sodass sie das alles in Einzelheiten erfahren wollte.
„Lass das, dazu gibt es nicht viel zu sagen. Sie ist kalt, wie ein Stein.
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