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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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geführt. Wenn sie nicht vor Erschöpfung betäubt war, krümmte sie sich vor Schmerz. Tausendmal hatte sie sich dabei ertappt, wie sie sich fragte, was sie denn noch hätte tun können, damit Cormac sie liebte. Ihr gesunder Menschenverstand sagte ihr, dass sie alles getan hatte, was eine Frau tun konnte, aber ihre Gefühle reagierten nicht wirklich auf ihren gesunden Menschenverstand.
    Er hatte sie so verletzt. Manches davon musste sie sich selbst zuschreiben. Sie hatte zu schnell zu viel erwartet. Allerdings verminderte diese Wahrheit nicht ihren Schmerz. Er bat um Verzeihung, gab ihr liebevolle Kosenamen, sprach von seinem Verlangen nach ihr und von seiner Not, und er warb auf das Schönste um sie. Hätte es nie eine Isabel gegeben, hätte er sie überzeugt. Jetzt musste sie sich fragen, ob sie nur die zweite Wahl war, obwohl er mit seinem Werben vor Isabels Hinrichtung angefangen hatte. Schließlich hatte er die Wahrheit über Isabel erfahren, bevor er ihr Geschenke und Liebesbriefe schickte. Er hatte diese Frau nicht bereitwillig verlassen, um zu ihr zu kommen.
    Als die Tür zu ihrem Schlafgemach aufgerissen wurde, starrte Elspeth entsetzt auf ihre Mutter. »Stimmt etwas nicht?«
    »Du wirst mit mir kommen, Elspeth Murray«, forderte Maldie, während sie die Hand ihrer Tochter ergriff und sie aus ihrem Gemach zog. »Es gibt da etwas, was du sehen musst. Ich bete nur, dass du mich mit deiner Reaktion auf das, was du sehen wirst, nicht enttäuschst.«
    Elspeth beeilte sich, um mit ihrer Mutter, die die Halle so gut wie hinunterlief, Schritt zu halten. Als sie das Schlafgemach ihrer Eltern betraten, sah sie ihren Vater am Fenster stehen und ein wenig lächeln. Einen Augenblick später schob ihre Mutter sie vor eben dieses Fenster.
    »Schau dorthin, Elspeth«, befahl ihre Mutter und zeigte zu den Toren.
    Zuerst war Elspeth nicht klar, was sie eigentlich anschauen sollte, doch dann fiel ihr Blick auf den Mann, der den Weg, der zu den Toren führte, entlangkroch. Ihr stockte der Atem, und sie musste sich am Rahmen des schmalen Fensters festhalten, unfähig, ihren Augen zu trauen. Sie erschrak restlos über das, was dort vor sich ging. Trotz all ihrer wütenden Worte bei der Trennung von Cormac – das hatte sie nicht gewollt. Leise schrie sie ein Nein, raffte ihre Röcke und rannte aus dem Gemach ihrer Eltern, ohne auf etwas anderes zu achten als ihr Bedürfnis, so schnell wie irgend möglich zu Cormac zu kommen.
    »Ich dachte mir, dass sie das tut«, sagte Maldie, deren leidenschaftlicher Stimme deutlich die Befriedigung anzuhören war, als sie sich bei Balfour unterhakte. »Sollen wir gehen?«
    »Ich denke, dass es besser ist, wenn dem Ganzen ein Ende bereitet wird«, stimmte Balfour zu und begleitete sie gemächlich zu den Außentoren.
    »Das ist es. Ich glaube, sie hat nie gemeint, dass er es wirklich tun soll.«
    »Wahrscheinlich nicht. Warum glaubst du, hat sie gezögert, zu ihm zu gehen?«
    »Angst, mein Lieber. Er hat sie sehr tief verletzt. Welche Frau möchte sich denn noch einmal so etwas aussetzen? Ja, er hat um sie geworben, aber ich denke, dass er trotz all seiner hübschen Worte und edlen Geschenke niemals das gesagt hat, was sie hören musste, um ihre Ängste zu beschwichtigen.«
    »Also ist die Sache noch nicht ganz bereinigt.«
    »Nein, aber bald wird sie es sein.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Balfour, dieser Mann ging vor seinen Verwandten, unseren Verwandten, unseren Wachen und jedem, der dem Tor nah genug war, auf Hände und Knie. Was glaubst du denn?« Sie lächelte, als er lachte und sie übermütig auf die Wange küsste.
    »Ich denke, dass du in den nächsten Tagen ziemlich mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt sein wirst.«
    »Ist das deine Elspeth?« Auf Dougals Frage hin richtete sich Cormac auf, setzte sich auf die Fersen und sah zu den Toren. Er musste tief durchatmen, als er Elspeth sah. Ihr volles Haar wirbelte lose wie eine wütende Sturmwolke um sie, und ihre Röcke waren bis zu den Knien hochgerafft, als sie auf ihn zurannte. Sie weckte brennende Sehnsucht in ihm.
    »Ja, das ist meine Elspeth.«
    »Kriech weiter«, sagte Dougal und drückte ihn grob wieder zu Boden.
    Cormac setzte sich gerade wieder auf, um Dougal deutlich zu sagen, was er von ihm hielt, als Elspeth bei ihm ankam. Er konnte sich gerade noch halten, um nicht nach hinten zu fallen, als sie in ihn hineinlief, während sie stolpernd zum Stehen kam. Als sie ihn am Arm packte, sah er, dass sie weinte, und sein Herz

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