Der Schwur des Highlanders
Armstrongs.«
»Ich möchte nicht, dass er gezwungen wird, mich zu heiraten«, schimpfte Elspeth, während sie hoffte, das sie sich trotz ihrer Unkonzentriertheit die Namen all der gut aussehenden jungen Männer, die nach vorne traten, um ihr die Hand zu küssen, merken konnte.
»Mädchen, glaubst du denn, dass dieser Mann zu unseren Toren gekrochen ist, nur um dir zu erzählen, dass es nett ist, dich wiederzusehen?«
Bevor sie auf diesen Sarkasmus reagieren konnte, brachte Cormac einen kleinen Jungen und eine mollige ältere Frau zu ihr. Voller Entsetzen schob sie jeden Gedanken und jede Sorge beiseite. Ein einziger Blick reichte, um zu wissen, dass es Cormacs Sohn war. Cormac hatte ihr gesagt, dass es keine Geister gäbe, dass Isabel fort sei, aber er hatte gelogen. Ihr Geist ruhte hier, in den vollkommenen Gesichtszügen des Sohnes, den sie Cormac geboren hatte.
»Das sind mein Sohn Christopher und seine Kinderfrau Agnes«, sagte Cormac, den es nicht überraschte, Sir Balfour leise fluchen zu hören, dagegen ein wenig entsetzte, als er hörte, dass Lady Maldie dasselbe tat.
Es fiel ihr nicht leicht, aber ihr widerstrebte es, den kleinen Jungen auch nur im Geringsten für die Sünden seiner Eltern zu bestrafen, und so begrüßte sie zuerst ihn, dann Agnes mit dem ganzen Charme und der ganzen Höflichkeit, die ihr zur Verfügung standen. Agnes schenkte ihr ein anerkennendes Lächeln, aber ihre grauen Augen musterten scharf ihr Gesicht und die Gesichter ihrer Familie. Christopher war goldig, offensichtlich schüchtern und sehr gut erzogen, was es Elspeth leicht machte, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten. Sie richtete sich auf und sah Cormac an, froh darüber, dass er offensichtlich den Verstand besaß, sich unbehaglich zu fühlen.
»Christopher und ich sind noch immer dabei, uns gegenseitig kennenzulernen«, sagte Cormac, der Elspeths Blick mit seinen Augen festhielt.
»Ja«, sagte Christopher. »Vater hat mich erst vor zwei Monaten zum ersten Mal getroffen. Bis dahin habe ich mit Frau Agnes gelebt.«
Gott segne dich, Christopher, dachte Cormac bei sich, als er beobachtete, wie sich bei Elspeth und ihrer Familie die Verärgerung etwas legte und ihre finsteren Blicke und angespannten Haltungen ein wenig nachließen. Ein kleines Lächeln umspielte den vollen Mund, den er so sehr begehrte zu küssen. Solange das Kind in der Nähe war, konnte er Elspeth allerdings nicht die genauere Erklärung geben, deren sie bedurfte, um jene äußerst unfreundlichen Gedanken, die sie so eindeutig in Bezug auf ihn hegte, zu besänftigen. Einen Augenblick später kam er wieder einmal zu der Ansicht, dass die Kinderfrau Agnes eine sehr kluge Frau war.
»Komm, Junge. Wir werden zur Burg gehen.« Agnes sah Maldie an, knickste und sagte: »Wenn das genehm ist, Mylady.«
»Natürlich«, bestätigte Maldie. »Geht nur alle zu. Man wird euch zeigen, wo ihr euch frisch machen könnt, wo ihr schlafen könnt, und alles beantworten, was ihr sonst noch wissen wollt. Wir werden in einer Minute nachkommen.«
Sobald Agnes, Christopher und Cormacs übriges Gefolge weggingen, fragte Elsbeth fordernd: »Isabel?«
»Ja. Sie hat ihn all die sieben Jahre, die er alt ist, vor mir versteckt. Wenn du dich entsinnen kannst, haben wir einmal über ihre Unfruchtbarkeit gerätselt. Nun, sie war nicht unfruchtbar. Nach allem, was sie sagte, ist Christopher nur hier, weil sie ihn nicht wie die anderen aus ihrem Körper loswerden konnte.« Er nickte, als sowohl Elspeth wie auch ihre Mutter entsetzt nach Luft schnappten. »Ich hatte nicht den Mut zu fragen, ob von diesen anderen auch welche von mir waren.«
»Also hat sie dir schließlich, als ihr klar war, dass sie sterben würde, von dem Kind erzählt?«, fragte Elspeth.
»Nein, wahrscheinlich wäre sie mit diesem Geheimnis ins Grab gegangen, aber sie dachte, dass ihr der Junge endlich doch noch von Nutzen sein würde. Sie sagte, sie würde ihn mir übergeben, wenn ich ihr helfe freizukommen. Und sie sagte, falls ich es nicht machte, würde ich meinen Sohn niemals lebend sehen. Gott stand mir bei, ich hätte es vielleicht getan, nur um den Jungen zu bekommen, obwohl ich mich fragte, ob sie schon wieder log.«
Elspeth konnte seinem Gesichtsausdruck ablesen, dass ihn das alles noch immer sehr wütend machte. »Aber du hast es nicht getan.«
»Nein, dank des scharfen Blicks und Verstands von Sir Ranald blieb ich von dieser Entscheidung verschont. Er hatte Isabel seit dem Tod ihres dritten Ehemannes
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